Zirkon- versus Titanimplantate

Gleichwertigkeit von Dentalimplantaten nachgewiesen

Was ist besser: Zirkon- oder Titanimplantate? Wissenschaftler des iba Heiligenstadt e.V. und des Klinikums der Friedrich Schiller Universität Jena haben die Gleichwertigkeit von rauen Zirkon- und SLA-Titan Dentalimplantaten nachgewiesen.


Sceenshot: www.iba-heiligenstadt.de


Titan stellt das derzeitige Standardmaterial in der dentalen Implantologie dar. Elektrochemische Korrosion, Sensibilisierungspotenzial sowie ästhetische Nachteile führten zur Untersuchung von Zirkonoxid als Alternativmaterial. Obwohl zu erwarten ist, dass ähnlich wie bei Titan auch bei Zirkonoxid die Oberflächenstruktur eine wesentliche Bedeutung für die erfolgreiche Osseointegration hat, standen diesbezüglich bislang keine Tierstudien für Zirkonoxid zur Verfügung.

Nachdem bereits intensive zellbiologische Testungen, die in den modern ausgestatteten Laboratorien des iba Heiligenstadt durchgeführt wurden, auf die Gleichwertigkeit von rauen Zirkonoxidoberflächen im Vergleich zum SLA-Titan hingewiesen haben, war die vergleichende Evaluation verschiedener Zirkonoxidimplantate in Bezug auf deren Osseointegration das Ziel einer tierexperimentellen Studie am Klinikum der FSU Jena.

Auswahl der Dentalimplantate

Hierzu wurden in einem von der Thüringer Aufbaubank gefördertem Verbundprojekt (2007 VF 0009) von der MOJE Keramikimplantate GmbH & Co. KG verschieden raue Y-TZP Dentalimplantate hergestellt; ein SLA-Titanimplantat (Golden Standard) gleichen Makrodesigns wurde von der Impulse Biomedical Cooperation GbR geliefert und in die Testung mit einbezogen.

Bezüglich des mikroradiographisch ermittelten Bone-Implant-Contact (BIC) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Titan und Zirkonoxid. Innerhalb der Gruppe der Zirkonoxidimplantate zeigten zylindrische Implantate unabhängig vom Gewinde 2 Monate p. op. einen signifikant (p = 0,016) höheren BIC als konische Implantate. In Bezug auf die Mikrostruktur wiesen Implantate mit einem mittleren Ra von 1,7 µm nach 4 Monaten einen im Vergleich zu Implantaten mit geringem und hohem Ra signifikant höheren BIC auf (p < 0,001).

Aufgrund dieser eindeutigen und positiven Testergebnisse erfolgte kurzfristig eine industrietaugliche und qualitätskonforme technische Umsetzung von moderat rauen Oberflächen auf die Produktlinie Y-TZP Dentalimplantate der MOJE Keramikimplantate GmbH & Co. KG.

Weiterführende Informationen:
Prof. Klaus Liefeith, Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V.,
Tel: 03606/671500, email: klaus.liefeith@iba-heiligenstadt.de