Jeder Dritte würde Daten weitergeben

Gesundheits-Apps: Immer mehr machen mit

Smartwatches und andere Wearables machen zusammen mit Gesundheits-Apps eine permanente Datenerhebung möglich. Etwa jeder Dritte kann sich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten der Krankenversicherung mitzuteilen.


Für die Übermittlung der Daten an die Krankenkasse oder -versicherung werden am häufigsten Beitragsersparnisse oder Gutscheine für privatärztliche Leistungen gewünscht. Foto: Studie Qanitified Heath / YouGov


Der Absatz von Wearables wie Smartwatches, Aktivitätstrackern oder Datenbrillen sowie stationäre Smart Devices zur Messung von Verhaltens- und Biodaten steigt stetig. Krankenkassen und -versicherer sehen ihre Chance, die individuellen Verhaltensdaten, zum Beispiel einen monatlichen Bewegungsscore für die sportliche Aktivität, für ihre Tarifgestaltung zu nutzen. 

Damit treffen sie offenbar durchaus auf offene Ohren: Etwa jeder Dritte (32 Prozent) kann sich grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen, um dadurch Vorteile zu erhalten. Für 39 Prozent kommt das allerdings nicht in Frage. Das geht aus der aktuellen Studie „Quantified Health“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov hervor, für die insgesamt rund 1.000 Personen im Dezember 2014 repräsentativ befragt wurden.

41 Prozent haben mindestens eine Gesundheits-App auf Smartphone

Bereits schon jetzt haben 41 Prozent mindestens eine Gesundheits-App auf ihrem Smartphone installiert, drei Viertel (75 Prozent) von ihnen nutzen diese sogar. Die hauptsächlichen Gründe für die selbstständige Messung von Körperfunktionen sehen die Verbraucher darin, einen Überblick über das eigene Verhalten, eine höhere Verhaltenskontrolle und ein schnelleres Feedback vom eigenen Körper zu erhalten.

Im Vergleich zu Sportartikelherstellern oder Internetunternehmen haben Verbraucher das größte Vertrauen in Gesundheits-Apps von Krankenkassen. Immerhin sieben Prozent nutzen Gesundheits-Apps von einer Krankenkasse bzw. eines -versicherers.

Datenübermittlung an Krankenkassen gegen Gutscheine

Für die Übermittlung der Daten an die Krankenkasse oder -versicherung werden am häufigsten Beitragsersparnisse oder Gutscheine für privatärztliche Leistungen gewünscht.

Aber auch Gutscheine für Wellness-/Fitness-Wochenenden oder Punktegutschriften auf Kundenkarten wie z. B. von Payback oder Miles&More sind von Interesse. So stimmt auch eine Mehrheit (57 Prozent) zu, dass solche Tarife eine gute Möglichkeit sind, um Geld zu sparen.

Sorge um Datenschutz bleibt

Dennoch haben viele Bundesbürger hinsichtlich dieser Tarifierung Befürchtungen: Die Mehrheit (73 Prozent) hätte Sorge, dass bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes plötzlich mehr als vorher für die Krankenversicherung bezahlt werden müsste.

Aber auch das Thema Datenschutz beschäftigt die Befragten: So glauben rund drei Viertel (81 Prozent), dass die einmal erfassten Daten auch für andere Zwecke verwendet werden.

Weitere Informationen zur Studie und Bestellmöglichkeit finden Sie hier.