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FVDZ Bayern kritisiert KZVB-Bauprojekt

Der FVDZ Bayern fragt rund 11.000 bayerische Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte nach ihrer Meinung zum Wohnungsbauprojekt der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB). Die Umfrage wird dieser Tage an die Zahnarztpraxen verschickt.


Umfrage BZÄK Corona

Die BZÄK bittet Praxisinhaber um Teilnahme an einer Umfrage zu den aktuellen Rahmenbedingungen des Praxisbetriebs. | ©Thorben Wengert – pixelio.de


Der FVDZ-Landesverband Bayern kritisiert eine Entscheidung der Vertreterversammlung (VV) der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) zum Bau von 103 Wohneinheiten der KZVB auf deren Grundstück in München.

Wie der FVDZ Bayern berichtet, habe die Vertreterversammlung der KZVB das 30-Millionen-Projekt im Mai mit einer knappen Mehrheit von 13:11 Stimmen beschlossen und gleichzeitig eine Befragung der betroffenen Vertragszahnärzte nicht zugelassen. Daher votierte die Landesversammlung des rrund 3.000 Mitglieder starken bayerischen FVDZ Ende Mai einstimmig dafür, die Vertragszahnärzte einzubeziehen.

„Einbeziehung der Zahnärzte für zwingend notwendig“

Der FVDZ Bayern hält dieses Vorgehen der direkten Einbeziehung der Zahnärzte für zwingend notwendig, nachdem sämtliche Vorschläge der elf Delegierten des FVDZ in der Vertreterversammlung, die solide Beratungsgrundlagen angemahnt hätten und die Entscheidung erst nach Vorlage von Bauleistungsbeschreibung und Genehmigungsplanung im Herbst zur Entscheidung bringen wollten, abgelehnt worden seien.

„Die Mittel für diese Investition kommen aus dem Vermögen der bayerischen Vertragszahnärzte/innen. Es handelt sich also um ihr Geld. Deshalb sollten sie auch in die Meinungsbildung einbezogen werden. Leider wollte das die derzeitige Führung der KZVB und die sie tragende Mehrheit der ZZB-Delegierten nicht“, erklärt Christian Berger, der im Mai erneut zum Landesvorsitzenden des FVDZ Bayern gewählt worden war.

KZVB: 103 neue Mietwohnungen bis 2017

Die KZVB hatte im Mai bereits mitgeteilt, dass bis 2017 auf dem Grundstück Fallstraße 34 in Mittersendling 103 neue Mietwohnungen entstehen könnten, wenn die zuständigen Behörden zustimmen. Die KZVB verfüge hinter ihrem Verwaltungsgebäude in der Fallstraße 34 über ein rund 6000 Quadratmeter großes, unbebautes Grundstück. Zudem habe die Körperschaft des öffentlichen Rechts Rückstellungen für die Altersversorgung ihrer Mitarbeiter gebildet, mit denen sie derzeit – wie fast alle Anleger – äußerst geringe Zinsen erwirtschafte. Diese Faktoren ließen die Idee für den Bau von Mietwohnungen auf dem Grundstück in der Fallstraße reifen. Die KZVB will damit „auch das Vermögen der bayerischen Vertragszahnärzte vor einer schleichenden Entwertung sichern“, heißt es in der Mitteilung.

Die Vertreterversammlung habe den Vorstand der KZVB bereits 2013 mit der Durchführung eines entsprechenden Realisierungswettbewerbs beauftragt. Die Jury habe sich für den Entwurf des Büros Fink + Jocher (München) ausgesprochen. Die Architekten schlagen drei Einzelbaukörper entlang der Georg-Hallmaier- und der Leipartstraße mit einer Gesamtwohnfläche von 9.150 Quadratmetern vor. Entstehen sollen vier 1-Zimmer-, 28 2-Zimmer-, 61 3-Zimmer-, neun 4-Zimmer- und eine 5-Zimmer-Wohnung. Außerdem ist eine Tiefgarage mit 107 Stellplätzen geplant. Die Landeshauptstadt München hat ferner den Bau einer Kindertagesstätte mit zwei Gruppen gefordert, die ebenfalls in dem Entwurf berücksichtigt wurde.

Ein Bauvorbescheid der Landeshauptstadt München liegt der KZVB bereits vor. Zustimmen muss dem Bauvorhaben auch noch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege als Aufsichtsbehörde der KZVB.