Barmer GEK Zahnreport 2015

Füllungen halten oft nicht sehr lange

Innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren muss rund jeder dritte gefüllte Zahn erneut behandelt werden. Das ist ein Ergebnis des Barmer GEK Zahnreports 2015. Die KZBV warnt davor, aus den Zahlen die falschen Schlüsse zu ziehen.



Füllungen haben nicht selten eine kurze Haltbarkeit. Das geht aus dem Barmer GEK Zahnreport 2015 hervor. Demnach müssen die Zahnärzte rund jeden dritten Zahn nach einer Füllung innerhalb von vier Jahren wieder behandeln. “Wir können praktisch nichts darüber sagen, wie nachhaltig eine Füllungstherapie ist”, sagte Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Es sei nicht klar, welches Material und welche Füllungsart die Zahnärzte einsetzten. Im Schnitt hält eine Füllung zwischen 8,7 und 10,5 Jahren.

Mit der Qualität der Leistung der behandelnden Zahnärzte hat das laut Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) aber nichts zu tun: „Vielmehr sollten weitere Anstrengungen bei der Prophylaxe und der verbesserten Mundhygiene der Patienten unternommen werden, bevor aus einer nicht nachvollziehbaren Datengrundlage falsche Schlüsse abgeleitet werden“, sagt Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. Die Zahl zahnärztlicher Behandlungen von Karies mit Füllungen sinke seit Jahren und werde voraussichtlich auch künftig weiter zurückgehen.

Prophylaxe noch nicht nicht für jeden selbstverständlich

Laut Zahnreport haben im Jahr 2013 rund 53 Prozent der Versicherten eine Zahnprophylaxe vornehmen lassen. Dabei gibt es je nach Bundesland Unterschiede: Während in Thüringen 63 Prozent der Versicherten ihre Zähne vorsorglich untersuchen ließen, gehörten die Bremer mit einer Quote von knapp 45 Prozent zu den Vorsorgemuffeln.

Insgesamt sind die Prophylaxe-Ausgaben für Frauen höher gewesen als für Männer, was daran liegen könnte, dass Männer die Vorsorge nicht ganz so wichtig nehmen. Im Jahr 2013 lagen die Prophylaxe-Ausgaben für einen Versicherten im Schnitt bei 27,02 Euro.

Weniger Zähne gezogen

In den Jahren 2010 bis 2013 ist die Zahl der gesetzlich Versicherten, denen ein Zahn gezogen wurde, gesunken. Die Altersverläufe zwischen Männern und Frauen unterscheiden sich bei dabei nur geringfügig.Der Altersgipfel wird bei beiden Geschlechtern in der Gruppe der 5-bis unter 10-Jährigen erreicht, was in erster Linie zeigt, wie häufig in dieser Altersgruppe Milchzähne gezogen werden. Ein zweiter Altersgipfel wird bei Männern wie Frauen in der Altersgruppe der 75- bis unter 80-Jährigen erreicht.

Pro Person 1.322 Euro für Zahnersatz

Insgesamt haben 6,1 Prozent der Versicherten im Jahr 2013 Zahnersatz bekommen. Für Zahnersatz beliefen sich die Ausgaben im Jahr 2013 pro Person im Durchschnitt auf 1.322,22 Euro. Davon betrug der Eigenanteil 738,74 Euro. Unter dem Strich waren die Durchschnittsausgaben für den Zahnersatz bei Frauen mit 1.353,62 Euro höher als bei Männern mit 1.284,66 Euro.

Versicherte, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt durch die Dokumentation im Bonusheft (Stempel) nachweisen können, erhalten einen erhöhten Festzuschuss zur Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen. Der Festzuschuss erhöht sich um 20 Prozent, wenn das Bonusheft über eine Zeitspanne von fünf Jahren und um 30 Prozent, wenn es über eine Zeitspanne von zehn Jahren lückenlos geführt wurde. Rund 260.000 Personen nutzen das Bonusheft jedoch nicht.