ZAP*8 mit vier Ärztinnen

Erste Zahnarztpraxis der Zukunft in Düsseldorf eröffnet

Im Oktober 2019 wurde die erste Praxis nach dem innovativen Konzept der Zahnpraxis der Zukunft GmbH (ZPdZ) in Düsseldorf in Betrieb genommen. Unter dem Namen ZAP*8 – Zahnarztpraxis am Seestern behandeln hier zukünftig vier Zahnärztinnen in Voll- und Teilzeit in Form einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) ihre Patienten. Nun lud die ZPdZ zur feierlichen Eröffnung und Führung durch die Praxis ein.


Eine sterile Praxisatmosphäre findet man in der ZPdZ nicht mehr. | © 2019 Pfadfinder Kommunikation


Rund 120 namhafte Vertreter aus Standesorganisationen, Politik, Dentalbranche und Presse folgten der Einladung in die Praxisräumlichkeiten im Düsseldorfer Stadtteil Lörick. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), eröffnete die Feierlichkeiten mit einem Grußwort: „Die ZPdZ ist ein zukunftsweisender Ansatz. Mit dem Konzept der Mietpraxis auf Zeit bietet sie jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten die Möglichkeit, einen Weg in die Niederlassung zu gehen, ohne sofort unternehmerische Risiken schultern zu müssen. Begleitet von Profis, die neben zahnärztlichem Know-how innovative digitale Kommunikations-, Verwaltungs- und Behandlungslösungen zur Verfügung stellen, werden sie schnell die Chancen der Selbständigkeit in einer freiberuflichen Zahnarztpraxis schätzen lernen.“

Eigener Chef mit professionellem Support

Im Anschluss übernahm Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands der apoBank, das Wort: „Die ZPdZ hat den Sprung geschafft: Von der Vision zur Realität. Das Konzept dahinter hat eine große Besonderheit: Es vereint die Vorteile der Anstellung unter dem Dach der Selbständigkeit. Eigener Chef – ja. Aber flexibel, mit professionellem Support, in einem modernen und innovativen Umfeld und mit Fokus auf die heilberufliche Kerntätigkeit. Mit diesen Bausteinen kann die ZPdZ junge Zahnmediziner für die Niederlassung begeistern, Freiberuflichkeit stärken – und so den Zukunftsmarkt Gesundheit gestalten.“

An diesen Gedanken anknüpfend, traten die beiden Geschäftsführer der ZPdZ, Dr. Andreas Janke und Daniel Zehnich, auf die Bühne. „Von der Idee in 2018 bis zur Fertigstellung der ersten Zahnpraxis der Zukunft vor wenigen Wochen war es ein langer Weg“, erinnert sich Janke, Vorsitzender des Vorstands der ZA eG. „Und anders, als es sich viele bei dem Namen vielleicht vorstellen – unsere Praxis in Düsseldorf setzt nicht auf Größe, sondern auf Effizienz. Hier arbeiten vier Frauen in intelligenter Kooperation zusammen und schaffen es auf diese Weise, Beruf und Familie miteinander zu vereinen. So ein Modell eröffnet unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten, vor allem für die wachsende weibliche Zahnärzteschaft.“

ZPdZ ist ein innovatives Leuchttummodell

„Mit der ZAP*8 haben wir ein innovatives Modell zum Leben erweckt, einen Leuchtturm erschaffen, in dem sich die zahnmedizinische Berufsausübung neu denken lässt“, ergänzt Zehnich, Leiter Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik der apoBank. „Natürlich wollen wir nach der Eröffnung in Düsseldorf nicht stehen bleiben. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass dieser Rahmen, den wir heute mit der ZPdZ geschaffen haben, ein wichtiger Baustein für die zahnärztliche Versorgung von morgen werden kann. Gerade in ländlichen Regionen müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden. Hier gilt es nun, mit den verschiedenen Akteuren gemeinsam zu gestalten.“

Im Anschluss lernten die Gäste die Zahnärztinnen kennen, die seit einigen Wochen in der ersten Zahnpraxis der Zukunft ihre Patienten empfangen und hatten zudem die Möglichkeit, einen Blick in die Praxis zu werfen, die aus einer alten Physiotherapie-Praxis umgebaut wurde. In Kleingruppen wurden sie durch die Räumlichkeiten geführt, konnten sich mit der technischen Ausstattung vertraut machen und Fragen an Behandlerinnen, Hersteller, Entwickler und Verantwortliche stellen.

Beruhigung und Entspannung statt steriler Atmosphäre

Die Patientenversorgung soll kar im Fokus stehen. Dafür werden die Zahnärztinnen administrativ entlastet und betriebswirtschaftliche Aufgaben beispielsweise outgesourct. Als digitale Praxis kommt die ZPdZ weitestgehend ohne Papier aus, Formulare o.Ä. werden vom Patienten am Tablet ausgefüllt. Außerdem wurde ein kleines Zahntechniklabor integriert. So können die Patienten aus dem Wartezimmer heraus die Fertigstellung ihrer Kronen und Provisorien beobachten. Zur Beruhigung, Entspannung und Ablenkung wurden Fernsehscreens an der Decke über dem Behandlungsstuhl installiert. Die Patienten sollen sich rundum wohlfühlen und nicht die typisch klinisch sterile Atmosphäre einer Praxis erleben.

Die erste Zahnpraxis der Zukunft liefert Erkenntnisse aus dem Realbetrieb, um das innovative Praxismodell der ZPdZ stetig weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurde die Praxis in Düsseldorf auch als Showroom konzipiert. Ausgestattet mit innovativer Digitaltechnik und volldigitalisierten Praxisprozessen vermittelt sie die „Zukunft zum Anfassen“. Interessierten Zahnmedizinern wird diese Umgebung fortan im Rahmen von Hospitationen und Seminaren zugänglich gemacht. Parallel wird geprüft, inwieweit Bedarfe und Möglichkeiten bestehen, ZPdZ-Praxen oder Teile des Konzeptes vor allem in ländlichen Regionen in die Versorgung zu implementieren. Vor diesem Hintergrund ist momentan ein zweiter Standort in einer kleineren Gemeinde in Niedersachen in der Konzeption. Die Planung erfolgt unter Einbeziehung möglicher Kooperationspartner.