Rehabilitation im Perspektivwechsel

Erste gemeinsame Jahrestagung von DGZ und DGPro



Mitte Juni 2024 fand in Leipzig die erste gemeinsame dreitägige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) statt.

Das Konzept zahnmedizinische Fragestellungen aus unterschiedlichen Sichtweisen zu beleuchten – aus prothetischer, Zahnerhaltungs- und aus Sicht der Niedergelassenen – stieß auf breite Resonanz bei den rund 600 Teilnehmenden. Begrüßt wurden diese von den Tagungspräsidenten Prof. Rainer Haak (li.) und Prof. Sebastian Hahnel.

Im Jahr 2019 hatten die beiden Tagungspräsidenten Prof. Dr. Rainer Haak, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Leipzig, und Prof. Dr. Sebastian Hahnel, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Regensburg, die Idee zu einer gemeinsamen Jahrestagung. Der dritte Sparringspartner sollte in den gemeinsamen Sessions der Bereich der niedergelassenen Kollegen sein.

Praktische Einblicke und zukunftsweisende Diskussionen
In den einzelnen Sessions beleuchteten die Referenten häufige Fragestellungen aus dem Behandlungsalltag: Wann sollten einzelne Zähne direkt oder besser indirekt versorgt werden? Wie gehen Prothetiker, Zahnerhalter und niedergelassene Kollegen mit großen Rehabilitationen um? Wie kann für eine erhaltungsfähige Mundgesundheit von morgen gesorgt werden? Daneben wurden dem Publikum unter anderem die Themen Implantate versus Wurzelkanalbehandlung, Zahntrauma und Periimplantitis präsentiert. Zahlreiche Kurzvorträge und Preisverleihungen sowie die Vergabe von Forschungsförderungen rundeten das wissenschaftliche Programm ab.

In gemeinsamen Sessions diskutierten die  Referenten zahnmedizinische Fragestellungen. Priv.-Doz. Dr. Maximiliane Schlenz, Prothetik Gießen, spricht sich für digitale indirekte Techniken bei
der Einzelzahnversorgung aus. Bild: © DGZ/DGPro

Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Vernetzung und der Austausch setzten sich in weiteren Sessions mit den kooperierenden Fachgesellschaften fort. Die Deutsche Gesellschaft Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf (DGZMB) und der Arbeitskreis Kiefer-/Gesichtsprothetik bespielten eine gemeinsame Session. Die Deutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker/-innen (DGDH) waren mit der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) in einer gemeinsamen Session mit dem Titel „Prophylaxe und Recall – Was, wann, wie?“ vertreten.

Erster gemeinsamer Tag der Wissenschaft
Der traditionelle „Tag der Wissenschaft“ vor dem Hauptprogramm wurde in diesem Jahr von beiden Fachgesellschaften gemeinsam organisiert. Die 250 Teilnehmer konnten 37 Kurzvorträge über neueste Forschungsergebnisse bis hin zu innovativen Ansätzen in der Zahnmedizin hören. Der inspirierende gemeinsame Wissenschaftstag unterstrich die Bedeutung des interdisziplinären Austauschs und förderte die Vernetzung innerhalb der (jungen) zahnmedizinischen wissenschaftlichen Gemeinschaft.

Erfolgreicher Abschluss und Ausblick auf Berlin 2025
Insgesamt haben die beiden Tagungspräsidenten ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm und vor Ort ein stimmungsvolles Rahmenprogramm organisiert. Damit verabschiedet sich Gastgeber Haak, der auf der Tagung mit der Adolph-Witzel-Medaille geehrt wurde, aus dem Vorstand der DGZ. Der neue DGZ-Präsident Prof. Dr. Sebastian Paris wird Gastgeber für die Zahnerhaltung auf der großen Gemeinschaftstagung der DGZMK am 30. Oktober bis 1. November 2025 in Berlin sein. Prof. Helmut Stark wird dort als DGPro-Präsident die Teilnehmer im Programm der Prothetik begrüßen.
Die Hauptvorträge der DGZ-/DGPro-Jahrestagung aus Leipzig und bestimmte weitere Sessions stehen für registrierte Teilnehmer noch bis zum 18. August in der Mediathek unter https://dgpro-dgz-tagung.de/ zur Verfügung.

Quelle: DGZ, DGPro