Erkenntnisse zur Primärprävention als Leitlinien
"Wirksame Prävention von parodontalen und periimplantären Erkrankungen“ war Gegenstand des 11. European Workshop of Periodontology. Einige Erkenntnisse stehen nun als Leitfäden für den Praxiseinsatz zur Verfügung.
Eine der vier Arbeitsgruppen, die Gruppe um Prof. Iain Chapple, hat eine Reihe von Empfehlungen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Expertenmeinung der Arbeitsgruppenteilnehmer entwickelt. Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe bewerteten die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Plaque- und Gingivitisreduktion im Rahmen parodontaler Präventionsprogramme.
Die Arbeitsgruppe fokussierte sich dabei auf das Thema Primärprävention von Parodontitis durch Management der Gingivitis. Ziel war die Bewertung der Wirksamkeit von vier unterschiedlichen Maßnahmen: Zähneputzen, Interdentalraumreinigung, chemische Plaquekontrolle sowie die lokale oder systemische Gabe von antiinflammatorischen Substanzen (NSAIDs). Die kritische Überprüfung vorliegender Daten hat ergeben, dass die individuell durchgeführte mechanische Zahnreinigung Plaque signifikant verringert und den Entzündungsgrad der Gingiva verbessert. Dabei zeigen wiederaufladbare, elektrische Zahnbürsten Vorteile gegenüber Handzahnbürsten.
Für die Reinigung der Zahnzwischenräume sind Interdentalraumbürsten das Mittel der Wahl. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die professionelle Remotivation einen zusätzlichen Nutzen für die individuelle Mundhygiene bringt. Die verfügbare wissenschaftliche Evidenz reicht nicht aus, um die Anwendung entzündungshemmender Substanzen zur Behandlung von Gingivitis zu empfehlen.
Die Leitlinien als Download
Die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen wurden inzwischen von der EFP und DG PARO für unterschiedliche Zielgruppen – Zahnärzte, Fachpersonal und auch für Patienten – aufbereitet und stehen für den Praxiseinsatz als Leitfäden zur Verfügung.
Die daraus abgeleiteten Leitfäden finden Sie auf der Website der DG PARO und hier: