E-Learning als Motor für junge Zahnärzte
Das DGI-Komitee Nexte Generation war Gastgeber für die Kolleginnen und Kollegen aus Österreich und der Schweiz. Großes Thema des Treffens: Die Möglichkeiten und Schwierigkeiten beim E-Learning.
Für die junge Generation ist E-Learning ganz klar die Zukunft. Lernstudien zeigen, dass bei interaktiver Lehre mit Angeboten zur vertiefenden Kommunikation der wissenschaftliche Stoff intensiver und nachhaltiger aufgenommen wird als bei traditionellen Frontalveranstaltungen. Doch wohin geht der Weg im Bereich Online-Learning? Dieses Thema diskutierte der Kreis auf der Grundlage einer Präsentation von Dr. Kathrin Becker, Mitglied des DGI-Komitees.
Gerade für die jungen, an Implantologie interessierten Kolleginnen und Kollegen seien zeitliche und finanzielle Ressourcen für Fortbildung aufgrund der eigenen Existenzgründung oder Vorbereitung der wissenschaftlichen Laufbahn extrem begrenzt, berichtete sie.
Gültigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse nimmt ab
Hinzu kommt: „Die Lebensdauer wissenschaftlicher Erkenntnisse nimmt rapide ab, die Behandlungskonzepte werden komplexer, das hat Einfluss auf die Lehre ebenso wie auf die Praxis. Es ist immer ein Spagat zwischen ‚gerade erst gelernt’ und ‚hat sich schon etabliert’ und den Anforderungen an eine verantwortungsvolle Patientenversorgung.“
Die kurzen Intervalle neuer Erkenntnisse seien nicht zuletzt für viele junge Kolleginnen und Kollegen auch deshalb irritierend, weil sich Wissenschaftler in der Bewertung der Entwicklungen keineswegs immer einig seien.
Komitees erwägen spezielle Fortbildungen für junge Zahnärzte
Die Komitees von DGI, ÖGI und SGI haben daher darüber nachgedacht, sich in den Bereich CME-relevanter Fortbildung selbst stärker mit einzubringen und über spezielle Angebote für junge Zahnärzte nachzudenken: „Das, was wir für die Patientenversorgung brauchen, lernen wir nur zu 50 Prozent an den Hochschulen in der Ausbildung. Für die anderen 50 Prozent brauchen wir ständig aktualisierte postgraduelle Fortbildung.“
Dabei sei dem Kreis in Düsseldorf durchaus bewusst gewesen, dass bei Online Lectures der „Return on Investment“ für Referenten eine Hürde sein könne. „Mit einem solchen Online-Angebot kann man zwar viele Zahnärzte gleichzeitig erreichen“, berichtet Becker, „aber derzeit ist die Vergütung von Online-Vorlesungen eher noch uninteressant im Vergleich zu den Bedingungen bei konventionellen Kongressen – hier müssen in Zukunft auch die Interessen der Dozenten stärker respektiert werden.“
Mehr gemeinsame Projekte 2015 in Aussicht
Der Kongress ist auch Treffpunkt für das Folge-Meeting der drei Nachwuchs-Organisationen der wissenschaftlichen implantologisch ausgerichteten Fachgesellschaften: „Wir haben spannende erste Gedanken für ein eigenes Projekt in 2015 und bereits Arbeitsgruppen hierfür eingerichtet”, so Becker.