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03.12.2015 / 10:19
Promotion
Doktor-Titel: Wer promoviert, verdient ein Viertel mehr
Akademiker mit Doktortitel erhalten im Schnitt 27 Prozent mehr Gehalt. Doch in welchen Studienfächern lohnt sich die Promotion besonders?
Der Doktor-Titel ist nicht das einzige Kriterium, das zu einem höheren Gehalt führt, aber er ist förderlich. Das zeigt eine aktuelle Studie des Portals Gehalt.de, die über den Zeitraum von einem Jahr rund 62.000 Gehälter von Akademikern ohne Personalverantwortung untersucht hat.
Untersucht wurden die Daten von Akademikern aus den Fachrichtungen Naturwissenschaften, Jura, Medizin, Ingenieurwesen, Psychologie sowie Sprach- und Kulturwissenschaften. Das Ergebnis: In allen Bereichen erhalten Promovierte mehr Geld. Und die Gehaltsunterschiede zwischen Promovierten und Akademikern ohne Doktortitel sind nicht unerheblich: Sie verdienen im Schnitt 27 Prozent mehr. Aber auch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen ergeben sich Unterschiede (=> s. Bildergalerie).
Nicht nur der Doktor-Titel ist entscheidend
„In Großkonzernen ist der Doktortitel nicht selten erst die Eintrittskarte in sehr hohe Positionen“, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Je größer das Unternehmen und je höher die Hierarchieebene, desto höher auch die Verantwortung und damit das Gehalt. Doch nicht nur der Titel alleine führt zu höheren Gehältern. Auch das Alter ist ein Einflussfaktor. „Unabhängig von der Berufserfahrung erhalten ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Lohn. Promovierte sind in der Regel älter als ihre Kommilitonen, die direkt nach der Uni in den Beruf einsteigen“, sagt Bierbach.
Zahnarzt – immer noch ein finanziell attraktiver Beruf?
Angestellter Zahnarzt: Gehalt steigt mit Erfahrung
Nach einem Jahr Berufserfahrung erhält ein junger Zahnarzt demnach im Durchschnitt 29.600 Euro brutto pro Jahr. Im unteren Gehaltssegment verdient er lediglich 27.100 Euro, im oberen Gehaltssegment liegt der Wert bei 39.700 Euro. Der große Gehaltssprung kommt statistisch nach zwei Jahren Berufserfahrung. Dann verdient ein Zahnarzt im Mittel 42.000 Euro. Ein weiteres Jahr bringt keine große Gehaltsveränderung (45.000 Euro).
Zahnmedizin-Studium zahlt sich später aus
Gute Aussichten für Zahnmedizinstudenten: Im Durchschnitt verdient ein männlicher Uni-Absolvent nach seiner Ausbildung 40.206 Euro netto pro Jahr. Damit steht er laut einer Studie an der Spitze der Gehaltsskala.
InvestMonitor: Zahnarzt könnte es besser gehen
Die Einzelpraxisneugründung wird immer unattraktiver und das Einkommen der Zahnärzte in Deutschland ist zwar leicht gestiegen, doch insgesamt sind Zahnärzte in der Einkommensskala spürbar abgerutscht. Das zeigen die Daten des aktuellen „InvestMonitor Zahnarztpraxis“ des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) sowie aus dem Jahrbuch 2013 der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV).
Gebührenordnung für Zahnärzte in der Kritik
Die Bundesregierung hat gerade in ihrem Bericht dargelegt, dass sie “keinen dringenden Handlungsbedarf” für eine Änderung der GOZ sieht. Seitens der KZBV heißt es: “Für die Entwicklung der privatzahnärztlichen Honorare im vertragszahnärztlichen Bereich lässt sich eine Steigerung von immerhin 7,7 Prozent konstatieren. Allerdings kann diese lediglich als untere Grenze dessen betrachtet werden, was zwingend notwendig gewesen wäre, damit die Zahnarztpraxen auch künftig betriebswirtschaftlich sinnvoll arbeiten können.”
Doktortitel lohnt sich in der Zahnmedizin
Ein Doktortitel in der Zahnmedizin erhöht die Chance auf ein höheres Gehalt. Zwar promovieren in diesem Fach sehr viele, so dass es entsprechend viele Bewerber mit Promotion gibt, aber finanziell lohnt sich der Aufwand allemal.