Ivoclar Vivadent

Digitaler Firmenzweig “Ivoclar Digital”

Es ist die wichtigste IDS in der Firmengeschichte von Ivoclar Vivadent. Das zumindest sagte Norbert Wild, Senior Director Northern Europa, beim bisherigen Füllungs- und Prothetik-Spezialisten aus Schaan. Viel Energie habe man in die neue Strategie gesteckt, bestätigte CEO Robert Ganley. Und es werden 50 neue Produkte vorgestellt.



Die neue Strategie ist tatsächlich ein Meilenstein für Ivoclar. „Direkte Füllung, festsitzende Prothetik und abnehmbare Prothetik waren bislang die drei tragenden Kompetenzbereiche unseres Familienunternehmen“, betonte Wild. Und die Umsatzbringer. „Jetzt kommt Ivoclar Digital dazu.“ Der neue Digital-Zweig bietet für Labor und Praxis ein umfassendes CAD/CAM-Produktportfolio: Materialien, Fräsgeräte und Service. Die eigene Entwicklung von Materialien und digitalen Prozessen sowie die enge Zusammenarbeit mit Scannerpartnern, insbesondere mit dem Scanner- und Softwarepartner 3Shape sowie Planmeca, bieten den Anwendern eine optimierte Anbindung, mehr Komfort und höhere Produktivität. Später sollen auch die Produkte weiterer Anbieter angeschlossen werden können.

Aus diesem Grund hat Ivoclar Vivadent seine langjährige digitale Material- und Verarbeitungskompetenz auf die gesamte Prozesskette ausgeweitet und präsentiert sie erstmals unter der Marke Ivoclar Digital auf der IDS 2017. Zumindest für den deutschen Markt bedeutet das, dass die 2013 gekaufte Marke Wieland ab dem 30. Mai 2017 aus der Kundenkommunikation verschwinden wird und durch den neuen Unternehmenszweig ersetzt wird. Wild versicherte, dass man die Zusammenarbeit mit dem Handel fortsetzen werde – auch für die bisherigen Wieland-Produkte, die bislang im Direktvertrieb in den Markt gebracht wurden. „Wir werden unsere digitalen Produkte auf dem bewährten Weg über den Handel vertreiben“, sagte Wild. Gleich im Anschluss an die Pressekonferenz gab es eine Händlerschulung für die neuen Produkte.

Neue Fräsmaschinen-Linie

Prunkstücke der neuen Digitalstrategie sind die neuen Fräsmaschinen der „PrograMill“-Reihe. Vier neue digitalen Fräs- und Schleifgeräte bringt Ivoclar in den Markt: die PrograMill PM3, PM5 und PM7, die als größere Geräte ausschließlich in den Laboren zum  Einsatz kommen werden. Die PrograMill One als kompaktes Fräsgerät, speziell für die Bedürfnisse kleinerer Labore ausgelegt, kommuniziert mit dem Anwender, in dem sie über ein Farbsystem signalisiert, welche Funktionalität gerade Unterstützung benötigt. Die Maschine gilt als die weltweit kleinste digitale Fünf-Achs-Maschine. Sämtliche Bausteine des Gerätes sind bekannte Bauteile, sie wurden allerdings in aufwändiger Arbeit erheblich in der Größe reduziert. 34 900 Euro soll die kleinste Maschine kosten, die ab Ende Juni im Markt sein soll.

Neu ist auch ein „Service +“-Angebot, mit dem ein Scan- oder Design- oder Fertigungsservice angeboten wird. Ivoclar Vivadent schließt das Geschäftsjahr 2016 mit einem Umsatz von 775 Mio. Schweizer Franken ab. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent. In Europa legte Ivoclar Vivadent um 4 Prozent zu, ebenso in Lateinamerika (+ 16 %) und Asien/Pazifik (+ 4 %). „Die Investitionen in die aufstrebenden Märkte erwiesen sich als höchst rentabel. Denn insbesondere Brasilien, Mexiko, Indien, Russland und China zählten zu den schnell wachsenden Märkten“, kommentiert CEO Robert Ganley das Geschäftsergebnis. Der nordamerikanische Markt hatte hingegen 2016 mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Aufgrund des sich stark verändernden Labormarktes schloss Nordamerika das Jahr mit einem Minus von 4 Prozent ab. Als stärkste Wachstumstreiber erwiesen sich 2016 die Produkte und Systeme für die Zahnarztpraxis. Insbesondere die Produktbereiche Füllungsmaterialien (+ 5 %), Befestigung (+ 9 %), Adhäsive (+ 14 %), klinische Geräte (+18%) und Accessoires (+23%) trugen dazu bei. Der Fokus auf digitale Technologien wird 2017 fortgesetzt.