Die nächste Revolution in der Endodontie?
Steht in der der Endodontie die nächste (digitale) Revolution bevor? Zumindest könnte dies in den kommenden Jahren durch den Einsatz von 3D-Röntgen dazu kommen, prophezeiten verschiedene Referenten beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) in Frankfurt am Main. Dort stellte auch Dentsply Sirona seine neue 3D Endo-Software vor.
Den Weg zu dieser Software stellte Jörg Haist, Director Product Management Imaging bei Dentsply Sirona, vor. Der DVT-Markt sei ein wachsender Markt, wie er betonte. „40 Prozent der deutschen Zahnärzte nutzen bereits die 3D-Bildgebung“, so Haist. Auch wenn er klarstellte, dass nicht alle diese 40 Prozent auch ein DVT-Gerät besitzen.
Allerdings sei der Einsatz der DVT vor allem durch die Implantologie getrieben. Bisher würde die digitale Bildgebung nur in 15 Prozent der Endo-Behandlungen eingesetzt. Das möchte Dentsply Sirona mit der ab sofort in Deutschland erhältlichen 3D Endo Software ändern. Diese soll, laut Haist, Endo-Behandlungen vorhersagbarer machen.
Hilfe bei der Wurzelkanalanatomie
Wie viele Wurzelkanäle sind vorhanden? Wie gestaltet sich die Wurzelkanalanatomie und -morphologie? Gibt es starke Krümmungen und Verzweigungen? Sind Kanalabschnitte schwer zugänglich? Diese klassischen Fragen des Endo-Spezialisten können in den Praxen durch die Software deutlich sicherer beantwortet werden. Grundlage dafür sind die 3D-Röntgendaten der Orthophos-Geräte von Dentsply Sirona.
Gerade bei komplexen Fällen stößt die 2D-Bildgebung in der Endodontie an ihre Grenzen, so Haist. „Wobei die Definition von komplexen Endo-Fällen sehr breit ist“, erklärt er. Wichtige Informationen könnten durch 2D-Aufnahmen verborgen bleiben. Einen Lösungsansatz dafür bietet das DVT. „Dank unserer Software können diese 3D-Bilder auch für die Planunge der Endo-Behandlung interpretiert werden“, erklärt Haist.
In zwölf Minuten zur Molaren-Behandlung
Die Software hilft dem Behandler vorauszudenken und unterstützt ihn durch ein geführtes Menü. Laut Dentsply Sirona ist die Software selbsterklärend und bereits nach rund 30 Minuten beherrschbar. Für die Bearbeitung eines Molaren und der entsprechenden Behandlungsplanung wird mit der Software durchschnittlich zwölf Minuten gebraucht.
Für Anwender und Endo-Spezialisten Dr. Tomas Lang aus Essen ist die 3D Endo Software ein „wahrgewordener Traum“. Er sieht einen Nutzen für den Behandler und vor allem für den Patienten. „Deshalb wird sich die 3D-Technologie auch in der Endo durchsetzen“, ist Lang überzeugt. Jetzt gelte es nur, auch die Kollegen davon zu überzeugen.