Diabetes: Hohes Risiko für Parodontitis
Die Wechselwirkungen systemischer Erkrankungen mit einer Parodontitis sind schon lange kein Geheimnis mehr. Bekanntermaßen gehört auch Diabetes als Risikofaktor für eine Parodontitis dazu. Anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November weist die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) nochmals auf die Problematik hin.
Eine Parodontitis hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Diabetiker haben dabei ein dreimal höheres Risiko, die Erkrankung des Zahnhalteapparates zu bekommen als bei Nicht-Diabetiker. Darüber hinaus verschärft eine nicht behandelte Parodontitis sogar vorhandenen Diabetes.
Präventive Maßnahmen notwendig
Eine weitere Auswirkung einer unbehandelten Parodontitis ist auf lange Sicht auch der Zahnverlust, was schwere Gesundheitsfolgen nach sich ziehen könne, so die BZÄK. Aus wissenschaftlichen Studien sind vor allem Zusammenhänge zwischen Diabetes mellitus sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Parodontitis abzulesen. Aus diesem Grund seien präventive und therapeutische Maßnahmen für die Allgemeingesundheit essentiell notwendig und hätten ein großes Potenzial.
„Eine Parodontitis entwickelt sich meistens über viele Jahre unbemerkt. Bleibt sie unentdeckt und unbehandelt, entstehen Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien vermehren“, sagt Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK. „Folgend kann eine bakterielle Infektion nicht nur das Gewebe und den Kieferknochen angreifen, sondern abbauen – es kommt zum Zahnverlust. Der Entzündungsherd hat außerdem weitreichenden Einfluss auf den ganzen Körper. Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich wechselseitig. Die parodontale Entzündung intensiviert die Insulinresistenz der Zellen und beeinträchtigt die Blutzuckerwerte ungünstig.“
Trotz Diabetes einer Parodontitis vorbeugen
Die BZÄK befürwortet, dass Diabetiker regelmäßige Zahnarztbesuche wahrnehmen und Kontrollen des Zahnhalteapparates durchführen lassen. Darüber hinaus sei eine gute Mundhygiene besonders wichtig. Auch mit Diabetes sei Parodontitis eine Krankheit, der man vorbeugen könne.
Von den jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) in Deutschland leiden 52 Prozent an einer Parodontitis, bei den 65- bis 74-Jährigen sind es bereits 65 Prozent und bei älteren Senioren sogar neun von zehn (Quelle: 5. Deutsche Gesundheitsstudie).
Quelle: BZÄK