DGI: Prof. Graf wird Ehrenmitglied
Für seine Verdienste um die Implantologie von der Vorwendezeit bis heute, auch über die neuen Bundesländer hinaus, hat die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) Mitte Juni in Leipzig Prof. Hans-Ludwig Graf mit der Ehrenmitgliedschaft der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ausgezeichnet.
DGI-Präsident Dr. Gerhard Iglhaut (r.) überreichte Prof. Dr. Hans-Ludwig Graf (Mitte) die Urkunde als Ehrenmitglied der DGI. Zu den ersten Gratulanten zählten Dr. Thomas Barth, MVZI-Präsident (2.v.l.) und Laudator Dr. Steffen Borrmann (l.). Foto: DGI/dohlus
In seiner Laudatio erinnerte Dr. Steffen Borrmann, langjähriger Vizepräsident der Mitteldeutschen Vereinigung für zahnärztliche Implantologie (MVZI) und Wegbegleiter von Professor Graf, an die herausragenden und notgedrungen oft auch unkonventionellen Leistungen des Leipziger Wissenschaftlers.
Bereits Mitte der 70er Jahre habe es in der damaligen DDR erste Informationen zur Implantologie gegeben: „Diese neuen Gedanken musste man zu diesem Zeitpunkt als subversiv ansehen.“ Bei Grafs Forschung entstanden Techniken, die sich später in modernen Verfahren wiederfanden wie eine oszillierende Säge, deren Grundgedanke sich in der „neuen“ Piezo-Chirurgie wiederfindet.
Auch Keramik als Werkstoff für Implantate war Thema in den Forscherkreisen der DDR. In dieser Zeit betrieb Dr. Graf zusammen mit Dr. Wolfram Knöfler Grundlagenforschung rund um das Material Titan und entwickelte eine Oberflächenveränderung mittels aniodischer Oxydation unter Funkenentladung. Borrmann: „Eine bahnbrechende Idee! National wurde sie wahrgenommen, international nicht – ein Drama!“
Unterstützung für „implantationswillige Zahnärzte“
Um den implantationswilligen und -fähigen Kollegen einen fachlichen und unabhängigen Rückhalt zu bieten, gründete sich 1993 die MVZI. Seit dem Jahr 2001 führte Professor Graf die Vereinigung; er baute die curricularen Fortbildungen aus, die 1995 mit der Landeszahnärztekammer Sachsen installiert wurden. Die Kongresse wurden unter seiner Leitung zu einem Erfolgsprogramm und haben sich heute als starke eigene Marke in der implantologischen Fortbildungslandschaft etabliert.
Die Suche der MVZI nach einem national und international agierenden Partner mündete 2007 in der Zusammenarbeit mit der DGI.
