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Dentista Wissenschaftspreis 2014 verliehen

Preisträgerin 2014 des Dentista Wissenschaftspreises ist Dr. Anja Seltmann/Hamburg. Sie erhielt ihre Auszeichnung im Rahmen des 6. Hirschfeld-Tiburtius-Symposiums am 28. Juni 2014 in Berlin durch PD Dr. Ingrid Peroz, Beirat Wissenschaft des Dentista Clubs, und Präsidentin Dr. Susanne Fath.


Preisträgerin des Dentista Wissenschaftspreises 2014 ist Dr. Anja Seltmann/Hamburg (mitte). Überreicht wurde er von PD Dr. Ingrid Peroz/Charité (rechts), Beirat Wissenschaft des Dentista Clubs, und Präsidentin Dr. Susanne Fath (links) Foto: Dentista Club


Die eingereichte Arbeit, die die Jury auch wegen ihrer berufspolitischen Relevanz und der eindrucksvollen Datenerhebung und Analyse hoch bewertete, war eine Zertifikatarbeit an der AS Akademie für Freiberufliche Selbstverwaltung. Das  Thema: „Angestelltenstatus in der zahnärztlichen Berufsausübung und seine Auswirkungen auf die freiberufliche Praxis und Selbstverwaltung“.

In der Jury-Begründung heißt es: “Damit hat sich die Autorin einem Thema gewidmet, das gleich zweifach für die Zukunft des Berufsstandes bedeutend ist: Angestelltenstatus auf der einen Seite und der Erhalt der Freiberuflichkeit auf der anderen. Dr. Seltmann hat Daten und Fakten erhoben, die ein Signal an die Standespolitik richten.”

Die Kernbotschaft des Ergebnisses: Rund zwei Drittel aller angestellten Zahnärzte (männlich und weiblich) fühlt sich nicht als Freiberufler. Wenn ein wachsender Anteil der Zahnärzte angestellt ist und sein wird, bedeute das auch, dass das Thema Freiberuflichkeit für eine steigende Anzahl an Zahnärzten und Zahnärztinnen keine Bedeutung hat. Dabei scheint diese Haltung auf einem Missverständnis zu beruhen: Angestellte Zahnärztinnen sind fachlich weisungsfrei, aber in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

Selbständigkeit und Freiberuflichkeit wird oft verwechselt

Verwechselt wird dabei Selbständigkeit und Freiberuflichkeit. Nicht angekommen sei offenbar die standespolitische Botschaft, dass Freiberuflichkeit sich vor allem auf die fachlich weisungsfreie Ausübung der Zahnheilkunde bezieht und mit der Art der Berufsausübung – selbstständig oder angestellt – nicht in Verbindung steht.

Erkundet hat Dr. Seltmann auch die Gründe für die Anstellung. Dabei fanden sich schwerpunktmäßig drei Aspekte: Vereinbarkeit von Beruf und Familie, „ich bin kein Unternehmertyp“, und Sorgen bezüglich der Risiken und Kosten bei der Niederlassung. 52 % der angestellten Zahnärztinnen arbeiten in Teilzeit, berichtete PD Dr. Peroz in ihrer Laudatio aus der Studie, 77 % der angestellten Zahnärztinnen haben Kinder, und auch das ist zu beachten: Von den Zahnärzten mit Kindern arbeiten bei den Zahnärztinnen 14 % in Vollzeit, bei den Zahnärzten 70 %. Drei Viertel aller angestellten Zahnärztinnen haben einen Tätigkeitsschwerpunkt, aber nur ein Drittel aller angestellten Zahnärzte. Mit 25 % sind Zahnärztinnen nur unerheblich weniger an Standespolitik interessiert als ihre männlichen Kollegen (31 %).

Mit solchen Zahlen müsse die Standesvertretung sich intensiv befassen, meinte PD Dr. Peroz, und auch innerhalb des Berufsstandes deutlicher machen, dass der Beruf Zahnarzt grundsätzlich ein freier Beruf ist und bleiben muss.