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DAZ fordert bessere Bezahlung für Molaren-Endo

"Die zurzeit gezahlten Honorare nötigen die Praxen zur Suche nach Zuzahlungsmöglichkeiten und zur Quersubventionierung", sagt der deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V., ein zahnärztlicher Berufsverband, im Zusammenhang mit der Debatte um die Indikationen der innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung zu erbringenden Wurzelkanalbehandlung an Molaren.


Foto: proDente e.V.


Der DAZ setzt sich für eine generelle Leistungszusage der GKV für die Wurzelkanalbehandlung an Molaren und für die Abschaffung der bestehenden Indikationseinschränkungen ein. Er fordert eine bessere Vergütung dieser meist aufwändigen und zeitintensiven Leistung.

“Die zurzeit gezahlten Honorare nötigen die Praxen zur Suche nach Zuzahlungsmöglichkeiten und zur Quersubventionierung. Die von vielen Kollegen und zahnärztlichen Organisationen erhobene Forderung nach Ausgliederung der Molaren-Endodontie aus dem Leistungskatalog der GKV wird sich dauerhaft nur zurückweisen lassen, wenn die Honorarsi­tuation verbessert wird”, so die Forderung. Begehrlichkeiten bezüglich einer Privatliquidation würden dadurch nicht aufgehoben, könnten aber wenigstens in die Ecke der Fragwürdigkeit gestellt werden.

Problem der zahnmedizinischen Über- und Fehlversorgung

Bei der vorenthaltenen Molaren-Endodontie handelt es sich um ein Problem der Unterversorgung weiter Bevölkerungskreise. Gleichzeitig gibt es in fast allen Bereichen der zahnärztlichen Behandlung ein Problem mit Überversorgung: Die Patienten erhalten Leistungen, die sie nicht benötigen, die sie in dem Umfang nicht benötigen oder die der individuellen Gesundheit sogar abträglich sind. “In einigen Fällen kann versucht werden, dies mit der oben erwähnten Quersubventionierung von GKV-Leistungen zu rechtfertigen. Mit Blick auf das Ausmaß des Problems scheint dieser Versuch allerdings unangemessen”, so der DAZ.

Auf der diesjährigen Jahrestagung des DAZ soll das Problem der Über- und Fehlversorgung an einigen Beispielen aus der Kieferorthopädie dargestellt werden. Zum Thema „Gewinn-Maximierung in der Zahnmedizin am Beispiel der Kieferorthopädie: aggressives Marketing und ineffiziente Behandlung” wird Dr. Henning Madsen, Kieferorthopäde aus Ludwigshafen, sprechen. Dr. Madsen ist bereits mit einigen kritischen Publikationen zur Praxis der Kieferorthopädie in Deutschland hervorgetreten.

Jahrestagung im September in Berlin

Zu der Jahrestagung, die gemeinsam von den Verbänden DAZ und Initiative Unabhängige Zahnärzte Berlin (IUZB) am 20.09.2014 in Berlin durchgeführt wird, laden die Verbände alle Interessierten ein.

Die Veranstaltung mit Dr. Madsen findet von 10.00-13.00 Uhr im Tagungshaus „Alte Feuerwache” statt – an der Diskussion wird sich auch der Berliner Kammerpräsident Dr. Wolfgang Schmiedel, wie Madsen Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, beteiligen. Zahnärzte erhalten für die Teilnahme drei Fortbildungspunkte.

Nähere Informationen  unter www.daz-web.de und bei der DAZ-Geschäftsstelle.