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Corona-News für Zahnärzte: Das sollten Sie wissen

Die wichtigsten und aktuellsten Corona-News im Überblick: Die neuen Corona-Maßnahmen | Testpflicht für Geboosterte entfällt teilweise | Impfschutz lässt nach 90 Tagen nach | Lauterbach ist Gesundheitsminister | Täuschungsversuch eines Zahnarztes bei Corona-Impfung | Infos zur Omikron-Variante


Corona News Zahnärzte

Ein Zahnarzt in Italien versuchte die Corona-Impfung mit einer Silikon-Attrappe zu umgehen. © Drazen – stock.adobe.com


Wir informieren Sie über die neuesten Enwicklungen rund um Covid-19 mit unseren Corona-News für Zahnärzte und aktualisieren diese fortlaufend. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen:

Das haben Bund und Länder beschlossen

Bund und Länder haben sich am Donnerstag beraten und diese neuen Corona-Maßnahmen beschlossen:

  • Impfkampagne: Bis zum Jahresende soll es bis zu 30 Millionen Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen geben. Dazu können kurzfristig Ärzte Impfungen an Apotheker, Zahnärzte und Pflegekräfte delegieren. Eine gesetzliche Änderung soll künftig den Kreis der Berechtigten ausweiten. Der Impfstatus soll außerdem ohne Booster seine Anerkennung verlieren, im Gespräch ist derzeit eine Begrenzung auf neun Monate.
  • Impfpflicht: Einrichtungsbezogen (Pflege und Krankenhäuser) soll ab dem 16. März 2022 eine Impfpflicht gelten. Mit der Übergangsfrist haben Beschäftigte jetzt noch Zeit, sich impfen zu lassen. Ausgenommen sind Beschäftigte, die sich aus medzinischen Gründen nicht impfen lassen können.
  • 2G: Bundesweit gilt künftig die 2G-Regel inzidienzunabängig für Kultur- und Freizeitveranstaltungen (Kino, Theater, Restaurants) und den Einzelhandel (außer Geschäfte des täglichen Bedarfs), auch eine 2G-Plus-Regel (mit aktuellem negativen Schnelltest) ist möglich. Die Geschäfte müssen die Einhaltung der Regel selbst kontrollieren.
  • Kontaktbeschränkungen: Für Ungeimpfte gilt künftig, dass Zusammenkünfte im öffentlichen und privaten Raum nur mit dem eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts gestattet sind (ausgenommen Kinder unter 14 Jahren). Ehegatten sowie die Lebenspartnerinnen und -partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft gelten dabei als ein Haushalt – auch wenn sie keinen gemeinsamen Wohnsitz haben.
  • Großveranstaltungen: Sport-, Kultur- und ähnliche Großveranstaltungen dürfen nur noch mit 30 bis 50 Prozent der Besucherkapazität stattfinden. Für Innenräume gilt eine Obergrenze von 5000 Menschen, an Veranstaltungen im Freien dürfen maximal 15.000 Menschen teilnehmen. In Fußballstadien sind maximal 15.000 Zuschauer gestattet, es gilt Maskenpflicht und die 2G-Regel (2G-Plus möglich). In Ländern mit besonders hoher Inzidenz soll es Geisterspiele oder Absagen geben.
  • Clubs, Diskotheken, Privatfeiern: Liegt die Inzidenz in Ländern über 350, müssen Clubs und Diskotheken die Innenräume schließen. Privatfeiern sind dann in Innenräumen nur mit 50 Personen (2G) gestattet, für den Außenbereich sind 200 Personen erlaubt.
  • Silvester/Neujahr: Bundesweit gilt ein An- und Versammlungsverbot. Der Verkauf von Böllern und Feuerwerk wird untersagt. An publikumsträchtigen Plätzen gilt ein Feuerwerksverbot.
  • Infektionsschutzgesetz: Das Infektionsschutzgesetz soll überarbeitet werden. Möglich sollen künftig “angemessene zusätzliche Maßnahmen” (befristete Gastronomie-Schließungen, Alkoholabgabe- und Alkoholkonsumverbot, Beschränkung von Ansammlungen oder Hotelübernachtungen) sein.
2G+ in manchen Bundesländern für Geboostere gekippt

Nach Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zieht jetzt auch Baden-Württemberg mit: Wer in diesen Bundesländern eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, muss trotz der 2G-Plus-Regel keinen aktuellen Coronatest mehr vorlegen. Auch Stuttgart und Mainz setzen das sofort um. Sie bräuchten “beispielsweise für ihren Besuch in einem Restaurant oder beim Betreten eines Fitnessstudios keinen weiteren Test mehr”, erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

Infektionsrisiko steigt 90 Tage nach der 2. Dosis

Eine israelische Studie zeigt, dass innerhalb von 90 Tagen nach der 2. Dosis (BioNTech) das Infektionsrisiko mit Covid-19 steigt. Die Forscher untersuchten die elektronischen Gesundheitsakten von 80.057 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren, die mindestens drei Wochen nach ihrer zweiten Impfung keine Anzeichen für eine frühere Covid-19-Infektion hatten. Bei 7.973 (9,6 Prozent) fiel ein PCR-Test positiv aus. Die Rate der positiven Ergebnisse wuchs mit der Zeit, die seit der zweiten Dosis verstrich. So wurden über alle Altersgruppen hinweg 1,3 Prozent der Teilnehmer 21 bis 89 Tage nach einer zweiten Dosis positiv getestet. Dieser Anteil stieg auf 2,4 Prozent nach 90 bis 119 Tagen, 4,6 Prozent nach 120 bis 149 Tagen, 10,3 Prozent nach 150 bis 179 Tagen und 15,5 Prozent nach 180 Tagen oder mehr.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass bei Personen, die zwei Dosen des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech erhalten hatten, der Schutz im Laufe der Zeit abnimmt und das Risiko einer Durchbruchinfektion im Vergleich zu dem Schutz, der während der ersten 90 Tage bestand, progressiv ansteigt. Die Ergebnisse legen eine Drittimpfung nahe.

Ariel Israel et al. Elapsed time since BNT162b2 vaccine and risk of SARS-CoV-2 infection: test negative design study, BMJ 2021; 375 doi: https://doi.org/10.1136/bmj-2021-067873 (Published 25 November 2021)

Lauterbach ist Gesundheitsminister

Karl Lauterbach ist in der neuen Bundesregierung der Gesundheitsminister. Er gilt als einer der renommiertesten Gesundheitsexperten seiner Partei, allerdings hatte es gegen ihn in der SPD auch Vorbehalte gegeben. Mitten in der Hochphase der vierten Corona-Welle wird er das Amt vom scheidenden CDU-Amtsinhaber Jens Spahn übernehmen.

Lauterbach kündigte an, das Gesundheitssystem zu stärken und robuster zu machen. “Mit uns wird es keine Leistungskürzungen im Gesundheitswesen geben.” Der 58-Jährige zeigte sich optimistisch, dass die Pandemie überwunden werden könne. Sie werde länger dauern, als viele dächten, “wir werden das aber schaffen”. Impfen spiele dabei eine zentrale Rolle.

Täuschungsversuch eines Zahnarztes bei Corona-Impfung
In Norditalien wollte sich ein Mann mit einer Silikon-Attrappe am Arm gegen Covid-19 impfen lassen, ohne den Impfstoff tatsächlich zu bekommen. Er glaube nicht an den Impfstoff, aber brauche das Corona-Zertifikat zum Arbeiten, erklärte der Zahnarzt laut einem Bericht des “Corriere della Sera” der Polizei. Einer Krankenschwester sei die Attrappe aufmerksam geworden. Sie habe die gummiartige, kalte Haut und die zu helle Farbe bemerkt und anschließend den Fall gemeldet.
Was ist über die Omikron-Variante bekannt?

Die erst kürzlich in Südafrika entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus ist auch in Deutschland angekommen. Diese Infos sind bisher über die Variante bekannt:

UPDATE: Reinfektionsrisiko bei Omicron deutlich höher
Die Analyse epidemiologischer Daten aus Südafrika zeigt, dass das Hazard Ratio für eine Reinfektion versus Primärinfektion bei der Virusvariante Omicron 2,39 beträgt. Bei Beta und bei Delta lag es bei etwa 0,7.

  • Die WHO stufte Omikron (B.1.1.529) als besorgniserregende Virusvariante mit einem sehr hohen Risiko ein.
  • Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC ist darüber besorgt, dass Omikron mit einer erhöhten Übertragbarkeit, einer erheblichen Verringerung der Wirksamkeit des Impfstoffs und einem erhöhten Risiko für Reinfektionen verbunden sein könnte. Die Omikron-Variante ist laut ECDC die am stärksten abweichende Variante, die während der Pandemie bisher in signifikanter Zahl nachgewiesen wurde.
  • Es ist noch unklar, ob die bisherigen Impfstoffe gegen Omikorn weniger wirksam sind. Erste Ergebnisse zu diesen Untersuchungen soll es von Biontech, Moderna, Johnson&Johnson und AstraZeneca in den nächsten zwei Wochen geben.
  • Antigentests sollen auch bei Omikron funktionieren. Die Variante selbst lässt sich nur durch Sequenzierung sicher ermitteln.
  • Omikron besitzt im Vergleich zum ursprünglichen SARS-CoV-2 aus Wuhan eine ungewöhnlich hohe Zahl von ca. 30 Aminosäureänderungen im Spike-Protein, darunter solche mit bekanntem phänotypischem Einfluss (Erhöhung der Transmission, Immunevasion, Übertragbarkeit), aber auch viele Mutationen, deren Bedeutung unklar ist. Die Eigenschaften des Virus werden derzeit untersucht.
  • Bisher konnten Ärzte nur milde Krankheitsverläufe feststellen. Die Patienten klagen nach Angaben der südafrikanischen Mediziner-Vereinigung (SAMA) über einen schmerzenden Körper und extreme Müdigkeit, keiner habe den Geruchs- oder Geschmackssinn verloren. Betroffen waren bisher meist jüngere Menschen.