Positionspapier zur Bundesversammlung 2020

BZÄK fordert Gleichstellung von Zahnärzten und Ärzten

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand die Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer am 19. Dezember 2020 erstmals als Online-Veranstaltung statt. Anlässlich der digitalen Tagung stellte der BZÄK-Vorstand ein Positionspapier vor – mit deutlichen Forderungen an die Politik.


Positionspapier BZÄK

Der Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer am 19. Dezember 2020 in Berlin zur Online-Bundesversammlung: Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident Dr. Peter Engel und Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz (v.l.n.r.). © BZÄK


Das fünf Punkte umfassende Positionspapier „Erhalt der zahnärztlichen Versorgung in der Pandemie“ konkretisiert die Forderungen des BZÄK-Vorstands gegenüber der Politik. Ihr Appell: Um die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung in Deutschland auch unter Pandemiebedingungen weiter aufrechterhalten zu können, müsse der Berufsstand endlich mit der Ärzteschaft gleichgestellt werden. Der Stellenwert der Zahnmedizin für die medizinische Grundversorgung in unserem Land sei klar anzuerkennen und damit ein deutliches Bekenntnis zur Systemrelevanz abzugeben, wie der Vorstand in Punkt 1 formuliert.

Angemessene Verteilung von Schutzausrüstung und Impfungen gefordert

Dazu gehöre aus Sicht der BZÄK auch, Zahnärzte und Zahnärztinnen zukünftig bei der Verteilung von Schutzausrüstung angemessen zu berücksichtigen. Darunter fallen Handschuhe und Masken, aber auch Lokalanästhetika und Antibiotika, die durch unterbrochene Lieferketten in 2020 Mangelware geworden waren. „Kaum ein anderer Berufsstand kommt bei jedem Patientenkontakt so nah mit dem Patienten und speziell mit dessen Mund und der Nase in Berührung wie Zahnärztinnen und Zahnärzte, deshalb sind sie seit jeher mit umfangreichen Hygienemaßnahmen bestens vertraut. Ohne ausreichende Schutzausrüstung zu einem erschwinglichen Preis ist der Schutz der Patientinnen und Patienten, eine hochwertige zahnmedizinische Versorgung und ein Aufrechterhalten der sehr hohen Hygienestandards nicht möglich“, führt der BZÄK-Vorstand daher in einem zweiten Punkt aus.

Zahnärzte und Zahnärztinnen sowie ihr Personal sollten zudem ihrem Risiko entsprechend bei den kommenden COVID-19-Impfungen priorisiert berücksichtigt werden, heißt es in der dritten Forderung des Positionspapiers. Dabei sei der Berufsstand im Sinne seiner gesellschaftlichen und ärztlichen Verantwortung selbstverständlich bereit, sich an den anlaufenden Impfungen der Bevölkerung aktiv zu beteiligen, betonte die BZÄK.

Positionspapier der BZÄK: Gleichstellung auch bei staatlichen Hilfen

Die Gleichstellung von Zahnmedizin und Medizin dürfe aber auch bei den staatlichen Hilfen nicht aufhören. „Zahnärztinnen und Zahnärzte dürfen bei zukünftigen Schutzschirmen nicht erneut „vergessen“ werden, besonders junge Praxen sind akut gefährdet“, appelliert der Vorstand der BZÄK an die Politik.

In einem letzten Punkt spricht sich die Standesvertretung für einen spürbaren Bürokratieabbau in den Praxen aus. Nicht zuletzt würden viele verzichtbare bürokratische Reglementierungen sowohl die ärztlichen als auch die zahnärztlichen Praxen in der Pandemie zusätzlich erheblich belasten.

„Die Zahnärztinnen und Zahnärzte beweisen in der Pandemie, dass sie jederzeit ihre Patientinnen und Patienten versorgen und sämtliche Behandlungen auch unter schwierigsten Bedingungen erbringen. Die Zahnärzteschaft erwartet keine Sonderbehandlung, sondern die Gleichstellung mit den anderen Heilberufen bei künftigen Maßnahmen der Politik“, heißt es abschließend im Positionspapier.


Quelle: BZÄK