„Einseitige Darstellung schürt Patientenängste“

BDIZ EDI: Kritik an ZDF-Dokumentarbeitrag

Der Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI) kritisiert einen Dokumentarbeitrag des TV-Formates „ZDFzoom“ mit dem Titel „Abkassiert beim Zahnarzt“ aufgrund dessen „unausgewogener“ Darstellungen.


Kritik: Der ZDFzoom-Beitrag „Abkassiert beim Zahnarzt“ zeichnet laut BDIZ EDI ein einseitiges Bild. Foto: Screenshot


BDIZ EDI-Präsident Christian Berger Foto: DÄV

„Der Bericht war unausgewogen und deshalb unsachlich, was mit kritischem Journalismus und dem Sendeauftrag der Medien, speziell der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, nicht vereinbar ist“, so Christian Berger, Präsident des BDIZ EDI, am 31. Juli 2015 in Bonn.

Es sei Sensationsjournalismus, wenn Medien suggerieren, dass ein ganzes System des Gesundheitswesens auf Patientenabzocke angelegt sei oder ein Berufsstand hierauf abzielen würde, heißt es weiter in dem Statement des BDIZ EDI. „Die Politik lässt die Patienten allein. Die Kassen sparen. Die Zahnärzte verdienen. Die Versicherten bezahlen.“ Dieser Satz aus dem Off gesprochen zeige, wohin die Reise der Sendung gehen sollte. Denn eigentlich müsse es heißen: Zahnärzte behandeln und werden für ihre Tätigkeit zu den gleichen Gebührensätzen entlohnt wie vor 25 Jahren – denn eine Erhöhung der Honorare fand nicht statt.

Drei große Kritikpunkte

Laut BDIZ EDI habe das ZDF nicht dargestellt, dass für viele Patienten ein Implantat nach zahnmedizinischem Standard und wissenschaftlichen Grundsätzen notwendig ist und, dass die Patienten, die ein Implantat zahnmedizinisch dringend benötigen, oftmals dennoch Angst haben. Zudem sei in dem Beitrag nicht erwähnt worden, dass Zahnärzte mit diesen Patienten umgehen müssen. Denn bleibe der Patient ohne Implantat, könne dies zu weiteren Gesundheitsschäden führen. Hierüber klären implantologisch tätige Zahnärzte auf und helfen den Patienten.

Völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden sei die Interviewsituation mit dem Vizepräsidenten des BDIZ EDI, Prof. Dr. Joachim E. Zöller. Er gehöre unbestritten zu den am meisten geachteten MKG-Chirurgen national und international, der wegen seiner Fähigkeiten nicht nur großes Ansehen als Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie an der Universität Köln genieße, sondern auch als wissenschaftlicher Leiter der Symposien des BDIZ EDI.

iCAMPUS-Programm keine „korruptive Verkaufsveranstaltung“

Das iCAMPUS-Programm des BDIZ EDI sei ein mit untereinander konkurrierenden Unternehmen der Dentalindustrie auf den Weg gebrachtes seriöses Fortbildungsangebot, das Berufseinsteigern die Möglichkeit gibt, zu moderaten Preisen die Implantologie in allen Facetten kennenzulernen. Dieses Angebot als korruptive Verkaufsveranstaltung darzustellen sei ebenso abwegig, wie das Fahrsicherheitstraining des ADAC als Verkaufsveranstaltung der Automobilindustrie zu sehen.

Der Beitrag des ZDF kann hier online angesehen werden.