Auftakt für “Zahnmedizinische Ästhetik und Funktion”
Greifswald machte den Auftakt: Die Universität an der Ostsee öffnete Anfang Juli 2015 ihre Tore für die Teilnehmer des 2. Masterstudiengangs „Zahnmedizinische Ästhetik und Funktion“, entwickelt und realisiert in enger Zusammenarbeit mit der DGÄZ.
„Das war ein ungemein gelungener Start“, freut sich DGÄZ-Präsident Prof. Dr. mult. Robert Sader, zumal terminliche Überschneidungen im Vorfeld für alle Beteiligten eine organisatorische Herausforderung bedeutet hatten. „Unsere große Anerkennung zollen wir daher ganz besonders unseren engagierten Teilnehmern“, so Sader, „denn es ist uns durchaus bewusst, dass Praxisführung heute aufgrund der enorm gestiegenen Bürokratie, aufgrund Herausforderungen durch Qualitäts-Management-Maßnahmen und nicht zuletzt aufgrund der sich verschärfenden Hygiene-Richtlinien eine Höchstmaß an Zeit für nicht-zahnmedizinische Aufgaben verlangt. Sich daneben Zeit zu gönnen für fachliche Qualifizierung: Das verdient unseren höchsten Respekt!“ Andererseits seien es gerade diese Umstände gewesen, die manchem Teilnehmer Vorfreude auf die bevorstehende anspruchsvolle Zeit bereitet hatte: „Sie wollten endlich mal wieder mehr von Zahnmedizin spüren, sich begeistern lassen, was heute Zahnmedizin leistet, und lernen, wie man das alles umsetzt. Und zwar so fundiert, dass das fachliche Repertoire der Praxis neue Akzente bekommt und auch neue Patientenkreise erreicht. Wieder mehr Spaß am wunderbaren Beruf – das einte uns alle bei den Start-Gesprächen.”
Der Berufsstand nehme durchaus wahr, wie sehr die Ansprüche der Patienten an auch ästhetisch überzeugende Ergebnisse ihrer Behandlung gestiegen sind – gute Funktion setzten Patienten zumeist als selbstverständlich voraus. Je nach deren Persönlichkeit stünden eher die optischen oder die funktionalen Verbesserung der Mundsituation im Fokus. „Deshalb können wir auch beide Faktoren gar nicht trennen. Unser Ziel muss sein: Die Mundgesundheit wieder herstellen – und gleichzeitig ein zur Persönlichkeit passendes ästhetisches Ergebnis erreichen.“ Große Zustimmung der Masterstudierenden fand zudem ein Thema, das nach einigen Praxis-Jahren leicht verloren geht: wissenschaftliche Recherche. Sich hier besser auszukennen, helfe auch enorm, im beruflichen Alltag zwischen seriösen und weniger seriösen Fachinformationen zu unterscheiden. Ganz praxisnah wurde es in Greifswald aber auch noch, ehe am Montag das erste Modul endete: Prof. Dr. Bernd Kordaß informierte die Teilnehmer über die aktuelle Wissens- und Diskussionslage zur Bedeutung der Okklusion für eine gesunde Mundfunktion.
Fortsetzung im September in Aachen
Im September geht es weiter: Dann steht die Universitätsklinik Aachen den Teilnehmern zur Verfügung. Prof. Dr. Stefan Wohlfart hat für das Wochenende ein spannendes Programm von Ästhetikanalyse bis zur klinischen Dokumentation vorbereitet. „Die sehr positiven Rückmeldungen der Teilnehmer nach dem Startwochenende zeigen uns,“ so Sader, „dass es richtig war, den 2. Masterstudiengang zu realisieren. Nun begleiten wir ihn mit viel Freude und freuen uns auf die Module, die uns, auch das ist spannend und reizvoll, in verschiedene Universitätskliniken bringen. Einen persönlichen Dank möchte ich deshalb nicht zuletzt auch meinen vielen Kolleginnen und Kollegen an den Hochschulen, neben denjenigen aus dem Praxisbereich, aussprechen, die sich als Referenten und Modul-Provider für Ästhetik und Funktion als Thema stark machen und ihre wissenschaftliche und praktische Expertise weitergeben.“