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Antibiotika: Kombi-Therapie nachteilig

Kombinierte Antibiotikatherapien sind bei vielen Zahnmedizinern noch immer das Mittel der Wahl. Doch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass es gute Gründe gegen den unreflektierten Einsatz einer kombinierten Antibiotikatherapie geben könnte.


Labor Carpegen

Foto: Carpegen


Auf die Ergebnisse der 2013 publizierten Studie „When the Most Potent Combination of Antibiotics Selects for the Greatest Bacterial Load: The Smile-Frown Transition“ (Autor: Pena-Miller R, Laehnemann D, Jansen G, et al) weist das Unternehmen Carpegen hin, das molekularbiologische Diagnostik-Tests auf Basis der Real-Time-PCR und DNA-Chiptechnologie entwickelt.

Kieler Forscher haben in der Studie nachgewiesen, dass bei synergistisch wirkenden Antibiotika die Entstehung von Resistenzen beschleunigt verläuft. Das Phänomen, das die Forscher zunächst an Bakterien der Spezies E. coli nachgewiesen haben, tritt gerade bei der wirksamsten therapeutischen Dosierung auf und wird dem erhöhten Selektionsdruck zugeschrieben.

„Auch anaerobe Parodontitis-Keime, insbesondere Porphyromonas gingivalis und Tannerella forsythia, reagieren sowohl auf Metronidazol als auch auf Amoxicillin, so dass der in der Kieler Studie beschriebene negative Synergieeffekt zweier Antibiotika auch beim van Winkelhoff-Cocktail zum Tragen kommen kann“ sagt die Mikrobiologin Dr. Antje Rötger von Carpegen.

Zahnärzte sollten für eine möglichst zielgenaue Therapie daher auf die exakte Identifikation der pathogenen Keime achten. Real-Time-PCR-Verfahren ermöglichten einen differenzierten quantitativen Nachweis der für Parodontitis verantwortlichen Bakterienstämme, dass falsch positive Nachweise ausgeschlossen werden könnten. Damit sei sichergestellt, dass eine Kombinationstherapie nur dann zum Einsatz kommt, wenn es die Keimkonstellation tatsächlich erfordert.