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AG Keramik: Forschungspreis geht nach Innsbruck

Der diesjährige Forschungspreis der AG Keramik wurde von der Jury PD Dr. Ulrike Stephanie Beier, Oberärztin in der Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung der Universität Innsbruck für die Studie „Einfluss des Präparationsdesigns auf den Langzeiterfolg keramischer Veneers“ zuerkannt. Der Forschungspreis wird Beier auf dem 13. Keramiksymposium verliehen, das am 30. November 2013, zusammen mit dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), im Messe-Kongresszentrum in Frankfurt am Main stattfand.


AG Keramik/Privat


Seit 13 Jahren schreibt die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik) alljährlich den „Forschungspreis Vollkeramik“ aus, der junge Wissenschaftler, Zahnärzte und interdisziplinäre Teams aus Klinik, Praxis und Labor ermuntert, über ihre Arbeiten mit vollkeramischen Werkstoffen, über den Einsatz von Digitaltechniken bei der Planung und Fertigung sowie über ihre Erfahrungen neuer Verfahren im konservierenden und prothetischen Einsatz zu berichten.

Frau Dr. Beier, die 1999 ihre Approbation an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf erhielt, wird nun zum zweiten Mal der Forschungspreis Vollkeramik zuerkannt; im Jahr 2011 erhielt sie diese Ehrung als paritätische Anerkennung, zusammen mit Dr. Markus Zaruba, Universität Zürich.

Studie zum klinischen Langzeiterfolg silikatkeramischer Restaurationen

In der neuen Studie zum klinischen Langzeiterfolg silikatkeramischer Restaurationen hatte Beier 292 Veneers untersucht. Miteinander verglichen wurden die unterschiedlichen Präparationsdesigns: 1. Overlap-Präparation mit Reduktion der Inzisalkante und 2. Non-Overlap-Präparation ohne Fassung der Inzisalkante. Das Patientenkollektiv bestand aus 74 Personen, die mit 245 Overlap und 47 Non-Overlap- Veneers auf sensiblen Frontzähnen versorgt wurden. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 10 Jahren (Range 25 bis 256 Monate) ereigneten sich 20 Misserfolge. Alle traten in der Overlap-Gruppe auf. Statistisch signifikante Unterschiede zeigte die Überlebenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom Präparationsdesigns.

Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung empfehlen die Kliniker, bei der Veneer-Präparation an sensiblen Zähnen auf die Fassung der Inzisalkante zu verzichten. In der klinischen Anwendung ist es nicht immer möglich, zwischen dem Präparationsdesign für keramische Veneers zu wählen, weil einige zahnärztliche Indikationen die Fassung der Inzisalkante voraussetzen – wie zum Beispiel die notwendige Verlängerung der Schneidekante aus ästhetischen oder funktionellen Gründen, oder auch das Vorliegen bereits konservierend versorgter Bereiche an diesen Zähnen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen jedoch, dass – wenn es klinisch möglich ist – einer substanzschonenden Präparation ohne Reduktion und Fassung der Inzisalkante auf sensiblen Zähnen der Vorzug gegeben werden sollte.

Arbeiten für den nächsten Forschungspreis werden von der AG Keramik bis zum 28. Februar 2014 angenommen. Der Forschungspreis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Arbeit wird vom unabhängigen, wissenschaftlichen Beirat der AG Keramik bewertet. Die Initiatoren der Ausschreibung begrüßen insbesondere die Bewerbung von Nachwuchswissenschaftlern. Der nächste Forschungspreis wird beim des Keramik-Symposium 2014 verliehen. Die Publikation der Preisträger-Arbeit in einem englischsprachigen Fachjournal wird unterstützt. Weitere Informationen stehen auch im Internet unter www.ag-keramik.eu .