Ärzte lieben Kaffee: Doch wer trinkt am meisten?
Unter Ärzten stand lange die ungeklärte Frage im Raum: Wer trinkt am meisten Kaffee? Schweizer Kollegen habe nun eine Antwort darauf gefunden, indem sie ein Jahr lang den Konsum des Kantinenkaffees unter die Lupe nahmen.
Dem braunen Heißgetränk werden allerlei Fähigkeiten zugeschrieben: Kaffee trinken hält wach, macht schön und soll in Maßen gesundheitsfördernd sein. Das liebste Getränk der Deutschen, immerhin trinkt jeder Deutscher rund 150 l pro Jahr, genießt auch bei den Ärzten eine große Beliebtheit. In der Schweiz haben Forscher nun untersucht, welche Ärzte in Kliniken am meisten Kaffee zu sich nehmen. Als Maßstab galten die binnen eines Jahres in der Kantine eines Schweizer Hospitals verkauften Kaffees.
Demnach trinken die Orthopäden den meisten Kaffee (189 Tassen pro Jahr), danach folgen die Radiologen (177) und Allgemeinen Chirurgen (167). Anästhesisten trinken mit nur 39 Tassen pro Jahr den wenigsten Kaffee. Der Kaffeekonsum von Zahnärzten wurde in dieser Studie nicht untersucht. Unterschiede zeigen sich zwischen Männern und Frauen: Die Ärzte trinken mehr Kaffee als ihre Kolleginnen und doppelt so häufig Espresso. Während morgens der Café Crème am beliebtesten ist, wird Espresso nach dem Mittagessen favorisiert.
Ältere Ärzte mehr Zeit zum Kaffee trinken?
Wer schon länger im Job ist (fünf Jahre plus) konsumiert das Heißgetränk häufiger als Berufsanfänger und junge Ärzte. Das könnte damit zu tun haben, dass die Älteren ihre Müdigkeit mit Kaffee bekämpfen wollen, um mit den Jungen mithalten zu können, spekulieren die Forscher. Eine andere Erklärung, die die Forscher häufiger zu hören bekamen, ist, dass sie mehr Zeit zum sozialen Austausch und Netzwerken haben. Der hohe Kaffeekonsum in höheren Positionen kann überbewertet worden sein: Da Ältere häufiger mal “eine Runde” für Kollegen spendieren, kann nicht genau nachvollzogen werden, wer den Kaffee letztlich getrunken hat.
Allerdings lässt die wohl nicht ganz so ernst gemeinte Studie noch ein paar Fragen offen, zum Beispiel, wie viel Kaffee nachts, als die Kantine geschlossen war, konsumiert wurde und auch, wie viel Kaffee am Automaten gezogen oder in der eigenen Kaffeemaschine zubereitet worden ist.
>> zur Veröffentlichung der Studie im “British Medical Journal”