Taucher müssen auf ihre Zähne achten

Abgesprengte Füllungen beim Tauchen

Urlaubs-Taucher aufgepasst: Die wenigsten Taucher machen sich Gedanken über Auswirkungen des Wasserdrucks auf ihre Zähne. Verlorene Füllungen oder abgebrochene Zähne können schmerzhafte Folgen sein.


Taucher mit Zahnschmerzen

Zahnschmerzen beim Tauchen durch vorherigen Zahnarzt-Besuch vermeiden. Foto: Joachim Kant / pixelio.de


Undichte Zahnfüllungen oder kleine nicht behandelte Löcher in den Zähnen können beim Tauchen starke Schmerzen bewirken. Darauf weist die Intitiative proDente hin. Der erhöhte Druck unter Wasser führt dazu, dass sich in den Hohlräumen eingeschlossene Luft beim Auftauchen ausdehnt, und Füllungen oder ganze Zahnteile regelrecht “abgesprengt” werden können. Bereits in einer Tiefe von nur 10 Metern ist der Druck bereits doppelt so hoch wie an der Oberfläche.

Einer aktuellen Studie zufolge klagen selbst bei zahnärztlich begleiteten Tauchgängen Taucher regelmäßig über Zahnschmerzen und brechen den Tauchgang ab. Von 1.317 Berufstauchern, die das Centre for Hyperbaric Medicine and Diving Expertise befragte, beklagten 5 Prozent ein Zahn-Barotrauma. Taucher verlieren dabei Füllungen oder brechen sich die Zähne. Über 34 Prozent der Tauchgänge mussten aufgrund von Schmerzen sogar abgebrochen werden. Und das, obwohl fast 90 Prozent der Taucher ihren Zahnarzt regelmäßig aufgesucht haben.

Tauchuntersuchung und Check-Up beim Zahnarzt

Neben der klassischen Tauchuntersuchung sollte daher ein kurzer Check-Up beim Zahnarzt zu jeder Reisevorbereitung zählen.

1. Füllungscheck

Um Hohlräume zu vermeiden, müssen Füllungen intakt und dicht sein, so dass sich keine Lufteinschlüsse bilden können. Auch im Sinne der Zahnerhaltung und zur Vorbeugung von Wurzelentzündungen sind solche defekte Füllungen zu erneuern.

2. Röntgenübersichtsaufnahme beider Kiefer

Diese Aufnahme lässt Schwachpunkte erkennen. So können entzündete Wurzelspitzen, die nahe an den Kieferhöhlen liegen, zu einer Entzündung der Kieferhöhle und damit zum Ende des Tauchurlaubs führen. Diese Entzündungen können unter Erhalt des Zahnes zumeist operativ entfernt werden.

Tote Zähne, die nicht wurzelbehandelt sind, können bei Druckschwankungen einem Barotrauma unterliegen und extreme Schmerzen verursachen. Selbst ein Klimawechsel allein kann zu akuten Abszessen führen und die schönste Zeit im Jahr vermiesen.

3. Abnehmbarer Zahnersatz

Damit die Prothese beim Tauchen nicht auf einmal quer im Halse hängt, sollte der Sitz des herausnehmbaren Zahnersatzes regelmäßig überprüft und ggf. korrigiert werden.