The Power of Stanley
Wenn der Chef eines Unternehmens mit einem Jahresumsatz von 11,5 Milliarden US-Dollar ruft, dann kommen alle. Und das gilt insbesondere, wenn Stanley M. Bergman, seit 30 Jahren an der Spitze von Henry Schein Inc., seine deutschen Kollegen zur Vertriebstagung bittet.
Der Slogan des dreitägigen Meetings, das heute in Berlin begann, lautet „The Power of Us“. Und wer den 69-jährigen CEO erlebt, glaubt, dass es eher um seine „Power“ geht, mit der er die Kolleginnen und Kollegen antreibt. 87 Jahre alt ist das Unternehmen – und es habe immer an der Spitze der Entwicklungen gestanden, betonte Bergman. Das werde auch in Zukunft so sein. 2018 habe man zwar den Veterinärbereich abgestoßen (aus wirtschaftlichen Gründen), dafür aber mit der Übernahme des größten amerikanischen Gesundheitsinformationsanbieters WebMD und dem daraus entstandenen Henry Schein One einen Merger getätigt, der dem Handelsriesen nun auch die Führung in Digitalinformationen geben soll.
Strategische Schlüssel für Henry Schein seien, die eigenen Kernbereiche zu schützen und zu erweitern, die Kundenorientierung zu stärken (unter anderem durch Henry Schein One), den eigenen Markenwert einzusetzen und die eigene Rolle als vertrauensvoller Berater zu stärken. Das scheint nötig, zumal die Ergebnisse für das Jahr 2018 zwar positiv sind, sie aber nicht verhindern konnten, dass man nun bis 2020 ein Sparprogramm auflegt, das unter anderem eine Reduzierung der Mitarbeiteranzahl von zwei bis drei Prozent und die Schließung unprofitabler Standorte vorsieht.
Die vier Säulen des Henry-Schein-Geschäfts
Nach Bergman sprach John Koch, Senior Vice President und CEO Global Dental Market. Er schwor die Mitarbeiter auf die vier Säulen des Henry Schein-Geschäfts ein: den Kundenerfolg durch OneDental, strategisches Wachstum über Marktniveau, Maximierung der Gesamtmarke durch bessere Abstimmung zwischen Lieferanten- und Henry Schein-Zielen sowie eine Organisations- und Prozessoptimierung, um eine höhere Effizienz zu erzielen. Wer genau zuhörte, konnte den Eindruck bekommen, hier spreche die Zukunft von Henry Schein Inc.
Vorgestellt wurde heute zudem Stefan Heine (50), der ab dem 1. Februar den Posten des Managing Directors Deutschland übernimmt. Er kommt von dem Unternehmen Celesio, das jetzt McKesson heißt. Er bringt also Erfahrung im Umgang mit US-Eignern mit.
Zum Abschluss diskutierten HS-Kunden unter der professionellen Moderation von Joachim Feldmer, Vice President Marketing, über die Frage „Wo kann Henry Schein besser werden?“ In der Diskussionsrunde waren die die Zahnärzte Dr. Sonja Guopil und Dr. Martin Burkhart sowie ZTM Alexander Illmann und Patrick Saasen, Geschäftsführer der Dr. Eichenseer-Kliniken vertreten.