Beginn, Fortschritt, Erfolg
Bereits zum vierten Mal fand der Keramik Day in diesem Jahr statt, ausgerichtet von den Firmen Goldquadrat und Kuraray Noritake. 150 Teilnehmer kamen, um sich die Vorträge der Referenten anzuhören, darunter auch Ztm. Alek Aronin aus Kanada.
Der Keramik Day hat sich mittlerweile unter Zahntechnikern etabliert und ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Das zeigen auch die fünf Referenten, die sich Mitte November in Hattersheim zusammenfanden: Ztm. Alek Aronin aus Kanada, Ztm. Christian Lang, Ztm. Moritz Pohling, Ztm. Christian Hannker und Zt. Attila Kun. Der Konsens der Referenten: Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht immer der Patient und seine Wünsche.
Ztm. Alek Aronin kam extra aus Kanada für den Keramik Day und ließ die Teilnehmer an seiner Arbeitsweise teilhaben. Wichtig sei eine enge Zusammenarbeit mit der Zahnarztpraxis der Kunden. Insbesondere Farben lassen sich nur durch ein einheitliches Kamerasystem zuverlässig reproduzieren. Denn jeder sieht Farbe anders, auch je nach Tageslicht und eigener Verfassung. „Wir sind alle farbenblind“, exklamierte Aronin und verdeutlichte damit seinen Standpunkt, dass jeder Farben anders wahrnimmt. Da auch Tageslicht und Tageszeit eine Rolle in dieser Wahrnehmung spielen, bestimmt Aronin diese stets am Computer.
Das Thema von Ztm. Christian Lang lautete „Die Quadratur der Zähne“. Doch zu Beginn schockierte er die Teilnehmer mit der Aussage „Die Zahntechnik ist tot“ und rekapitulierte in einem Nachruf den Werdegang der Zahntechnik. Sie habe sich wohl mehr Zeit gewünscht und mehr Möglichkeiten zur Umsetzbarkeit und Korrektur. Doch Lang betonte, dass man nur die Mittel nutzen muss, die einem zur Verfügung stehen. Mit nur 40 verschiedenen Massen erledigt er alle Aufträge und mischt sich bei Bedarf die fehlenden Massen zusammen. Zum Schluss lautete sein Fazit, dass die Zahntechnik gar nicht tot sei, sondern sich nur tot gestellt habe.
Ztm. Moritz Pohlig wagte einen Blick in die Zukunft der Zahntechnik. Totalprothesen würden an Bedeutung verlieren und stattdessen Veneers und ästhetischen Aspekten den Weg frei machen. Die Schwierigkeit läge darin, den richtigen Helligkeitswert zu treffen. Seine Strategie: Die Gipsstümpfe dunkel färben und darauf die Rekonstruktionen erstellen. So erkennt man jederzeit, ob der dunkle Stumpf durchscheint oder nicht.
Zuletzt präsentierte das Referentenduo Ztm. Christian Hannker und Zt. Attila Kun einen Vortrag zur Digitalisierung. Auch wenn das Handwerk an sich gleich geblieben ist, findet viel am Computer statt. Das Handwerk sei immer noch wichtig, um das ästhetische Gefühl für die Zähne zu behalten. Denn das Wissen über die Zähne muss auch analog vorhanden sein, um digital arbeiten und zu rekonstruieren zu können.