Neues vom Branchentreff in Köln

IDS 2019: Das war Tag zwei

Nach dem gestrigen Fachhändlertag öffnete die IDS heute ihre Tore für alle Fachbesucher. Wie zu erwarten, war der Ansturm auf die Produktneuheiten groß. Alle Highlights des Tages im Überblick.


Besucheransturm am zweiten Tag der IDS (© Becher)


Bei Acteon gab es mit dem Pietzotome Cube Star die Weiterentwicklung des Knochen-Ultraschallchirurgiegeräts zu bestaunen. Weniger Schmerzen und weniger Blutungen versprach Laurent Zenou, Product Direktor Imaging bei Acteon, beim Einsatz des Geräts. Der Pietzotome Cube Star reduziere die Operationszeit und ermögliche eine atraumatische und minimalinvasive Extraktion kompletter Zähne.

Ebenfalls neu: Die 3-D-Röntgengeräte X-Mind prime und X-Mind trium. Der X-Mind prime wiege leichte 62 Kilogramm und lasse sich in nur einer Stunde von einer Person aufbauen, erklärte Acteon-CEO Marie-Laure Pochon. Im Vergleich zu einem Standard-X-Mind-Gerät kommt der X-Mind trium mit rund der Hälfte der Strahlenbelastung aus – ohne, dass die Qualität der Röntgenaufnahmen leidet. „Das macht einen großen Unterschied für den Patienten und den Anwender“, sagte Pochon.

Wer den Stand von Miele in Halle 10.2, O50-P51 besuchte, stieß dort neben den bekannten Dentalprodukten des Unternehmens auch auf eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner. Kein Messe-Gag, sondern eine begründete Entscheidung. Denn mit den neuen „kleinen Riesen“ bringt Miele kompakte Wäschereimaschinen für die Zahnarztpraxis auf den Markt. Die Besonderheit: Sie benötigen nur einen halben Quadratmeter Platz, können zu Wasch-Trockensäulen aufeinandergestellt werden und fassen bis zu sieben Kilogramm Wäsche. In den Waschmaschinen sorgen 15 Programme für eine zuverlässige und bedarfsgerechte Desinfektion. So erfüllen zum Beispiel Einbadverfahren mit drei Spülgängen bei bis zu 85 Grad Celsius die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Bereich der Infektions- und Krankenhaushygiene in Deutschland und weitere Programme die Vorgaben der Desinfektionsmittelliste des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH).

Neuheiten gab es auch im Segment Kleinsterilisatoren und Thermodesinfektoren. Mit den Produktlinien „Cube“ und „Cube X“ bietet Miele Sterilisatoren mit 17 und 22 Litern Kammervolumen an, die alle Funktionen beinhalten, die für die Sterilisation von Instrumenten in der Zahnarztpraxis notwendig sind. Speziell für kleine Zahnarztpraxen präsentierte das Unternehmen die Thermodesinfektoren PWD 8531 und PWD 8532. Sie werden als Auf- bzw. Untertisch-Variante oder freistehend platzierbar angeboten und haben Platz für zwölf Hohlkörperinstrumente, drei Siebschalen oder bis zu acht Trays und einen Einsatz für stehende Instrumente.

Umgebungswechsel: In den Kranhäusern am Rhein, rund zwei Kilometer von der Messe entfernt, präsentierte Nobel Biocare seine IDS-Neuheiten. Laut Nobel-Präsident Hans Geiselhöringer leiten die beiden Oberflächen Xeal (Abutment) und TiUltra (Implantat) eine neue Ära in der Implantologie ein. Nobel Biocare habe, so betonte Geiselhöringer, die Chemie und die Topografie der Xeal-Abutmentoberfläche so weiterentwickelt, dass eine enge Bindung des Weichgewebes an das Abutment entstehen kann. Auch die TiUltra-Oberfläche erfuhr eine Überarbeitung: Es wurde eine speziell abgestimmte Oberflächenchemie so entwickelt, dass man die Interaktion zwischen der Implantatoberfläche und den Gewebezellen und damit letztendlich die Osseointegration positiv beeinflussen könne, erklärte Prof. Stefan Holst, Vizepräsident Implantatsysteme und Forschung beim schwedischen Implantathersteller. Die Oberfläche sei von einer minimalrauen unporösen Schulter zu einem mittelrauen porösen Apex gewechselt. Das Ziel: Eine Annäherung an den natürlichen Verlauf vom harten und dichten kortikalen Knochen hin zur porösen Spongiosa.


Zurück auf der Messe, wartete Dürr Dental mit einer ganzen Reihe von Neuprodukten auf. Ein Highlight: Der Intraoralscanner VistaImpress Easy, der aus einer Kooperation mit GC hervorging. Das Gerät für die digitale Abformung integriert sich in den digitalen Workflow und bildet eine nahtlose Brücke vom Patientenmanagement der Praxisverwaltung bis zur Vielzahl verfügbarer CAD/CAM-Dienstleistungen. „Damit haben wir das letzte Puzzleteil auf dem Weg zum Vollsortiment-Anbieter auf den Weg gebracht“, freute sich Martin Dürrstein, CEO von Dürr Dental.

Ebenfalls neu: Die innovative cloud-basierte IoT (Internet of things)-Softwarelösung VistaSoft Monitor, die einen zuverlässigen Betrieb in der Zahnarztpraxis sicherstellen soll. Mit Hilfe dieser SmartHome-Lösung für die Praxis behält der Anwender alle Arten von vernetzbaren Dürr Dental-Systemen im Blick: Vom Kompressor über den Autosklaven bis hin zum 3D-Röntgen können alle Praxis-Komponenten in VistaSoft Monitor integriert werden. Mit im Gepäck hatten die Schwaben aus Bietigheim-Bissingen auch Hygowater, ein System zur Wasseraufbereitung für die Behandlungseinheit. Es entspricht allen gesetzlichen Anforderungen an die Wasserhygiene und erfüllt neben der Einhaltung des Minimierungsgebotes gemäß der TrinkwV auch die Vorgabe, ein Medizinprodukt der Klasse I sowie in der sogenannten „Liste gemäß Artikel 95“ der EU-Biozidverordnung (BPR) verzeichnet zu sein.

Beim japanischen Traditionsunternehmen Kuraray Noritake Dental drehte sich alles um den Katana Zirconia Block – „eine ganz neue und eigene Materialklasse“, wie Dr. Hendrik Zellerhof, International CEREC-Trainer, befand. Der im Herbst 2018 vorgestellte Werkstoff ermöglicht die Fertigung einer Krone in nur 45 Minuten. Er ist mehrschichtig aus vier Zirkon-Schichten in verlaufenden Farbtönen aufgebaut. So können Restaurationen mit natürlichen Zahnfarben in der Praxis hergestellt werden – ganz ohne den zeitraubenden und komplizierten Prozess der Färbung der Restauration.

Dr. Jorge Espigares, Kurarya Noritake Dental Tokio, stellte außerdem den neuen Panavia SA Cement Universal vor. Dieser macht die Verwendung eines Primers überflüssig und haftet an fast allen Materialien, auch an Glaskeramiken.