IDS 2019

Die Highlights des ersten Tages

Der Startschuss ist gefallen: Heute eröffnete die IDS 2019 in Köln ihre Tore. Eine dentale Show der Superlative – 2305 Aussteller aus mehr als 50 Ländern präsentieren dem Publikum noch bis Samstag auf 170.000 qm2 Ausstellungsfläche ihre Produkte. Schon der erste Tag brachte spannende Neuheiten aus den Bereichen Implantologie, Praxisausstattung, Verbrauchsmaterialien und Gerätetechnologie – dentalmagazin.de fasst die Highlights zusammen.


Bild: Meinardus


Auch bei mehr als 600 Implantatsystemen am Markt gibt es noch Raum für Innovationen: Das zeigt das neue BLX-Implantatsystem von Straumann, wie Holger Haderer, Senior Vice President, Country Manager Straumann Germany und Katja Busse, Leiterin Produktmanagement Implantologie, Biomaterialien & Training, Straumann Germany, betonten. Das in der klinischen Anwendung bereits erprobte System für die Sofortversorgung punktet vor allem durch sein Implantatdesign: Der schmale Durchmesser führt zu einem weniger invasiven Bohrprotokoll. Gleichzeitig ermöglicht das intelligente Gewindedesign des BLX-Implantats eine erhöhte Primärstabilität, da es den Knochen einerseits schneidet, andererseits verdichtet. Ein weiterer Vorteil: Es gibt nur eine prothetische Plattform. Das heißt: Unabhängig vom Implantatdurchmesser gibt es eine reduzierte Prothetikanzahl, was für den Anwender die Abdeckung einer geringeren Lagerhaltung bedeutet. Das neue System deckt zudem den kompletten digitalen Workflow ab.

Neues in Sachen Gerätetechnologie stellte das Unternehmen 3Shape vor: Mit Trios 4 bringt der Hersteller einen der leistungsfähigsten Intraoralscanner auf den Markt. Als vierte Generation der Trios-Scanner, ist der Trios 4 der weltweit erste Intraoralscanner, der – in nur einem Gerät – zeitnah mögliche Oberflächen und Approximalkaries erkennt. Die Software Trios Patient Monitoring ermöglicht zudem, Zahnveränderungen über einen längeren Zeitraum zu verfolgen.

Ivoclar Vivadent konnte für das Jahr 2018 ein positives Geschäftsergebnis verkünden: Das Plus lag bei 0,5 Prozent. Die Erwartungen lagen aber höher – Grund dafür war, dass neue digitale Fräsmaschinen nicht termingerecht marktfertig wurden. Allerdings stehe Qualität bei Ivoclar Vivadent immer an erster Stelle – auch wenn das Einbußen beim Umsatz zur Folge habe, erklärte CEO Robert Ganley. Doch das tut der Zuversicht des Unternehmens keinen Abbruch: Auf der diesjährigen IDS präsentiere man das stärkste Portfolio seit 2005, betonte Ganley.

Der langjährige CEO präsentierte auf seiner inzwischen zehnten IDS-Pressekonferenz stolz seinen Nachfolger: Ab dem 1. Juli wechselt Diego Gabathuler, bislang Verkaufsleiter für die Bereiche EMEA und Lateinamerika, an die Spitze des Dentalunternehmens. Er sieht die analoge und digitale Konvergenz als größte Herausforderung für die Zukunft des Dentalmarktes.

Dentsply Sirona präsentierte einen „echten Quantensprung“ in der digitalen Abformung und stellte zudem neue Produkte, Konzepte und Lösungen in nahezu allen Bereichen der Zahnmedizin vor. Das Ziel sei „für den Alltag in Praxis und Labor unverzichtbare, zukunftsweisende Produkte zu entwickeln“, sagte CEO Don Casey auf der IDS-Pressekonferenz. Mit dem neuen Intraoralscanner Primescan stellte das Unternehmen ein besonders schnelles und genaues Gerät vor. Die Scandaten können vom Anwender aufgrund der Systemoffenheit auf vielfältige Weise genutzt werden: zur Fertigung von Restaurationen mit CEREC direkt in der Praxis oder durch ein gewünschtes Labor – oder auch für die volldigitale Herstellung von SureSmile Aligners Schienen zur Korrektur von Zahnfehlstellungen.


Die beiden Implantologie-Neuheiten Acuris und Azento wurden ebenfalls vorgestellt. Das konometrische Prinzip von Acuris – für den Patienten festsitzend, für den Zahnarzt herausnehmbar – könnte die Implantologie revolutionieren. Das Käppchen wird im Labor in die Krone eingebracht und extraoral zementiert. Anschließend setzt der Zahnarzt die Krone auf das Abutment und drückt sie mit dem dazugehörigen Instrument fest. Durch die Friktion zwischen Käppchen und Abutment hält Acuris ohne Schrauben oder Zement. Mit TruNatomy hat Dentsply Sirona zudem erstmals eine komplette Dentinkonservierungslösung für die Endodontie entwickelt – vom Gleitpfad bis zur Obturation. Das Instrument passt sich dem Wurzelkanal besser an, entfernt Dentin nur dort, wo es klinisch notwendig ist und erhält so besser die Struktur der Restzahnsubstanz.

Henry Schein-CEO Stanley M. Bergman wandte sich mit einem Appell an die Dentalwelt: Die Zahnmedizin solle endlich Teil der Primärversorgung werden.  Die Verbindung zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit ist bekannt, sagte Bergman, der positive Einfluss des oralen Zustands auf die Allgemeingesundheit unbestritten. Nun liege es an Zahnärzten, Industrie, den Universitäten und weiteren Akteuren, diese Erkenntnis immer weiter zu verbreiten. Schwere Krankheiten könnten positive beeinflusst oder verhindert werden, daher sollten vor allem auch Politiker verstehen, dass die Zahnmedizin Teil der Primärversorgung werden soll. „Es ein gesamtgesellschaftliches Thema, und wir müssen das Bewusstsein gemeinsam schärfen”, forderte der CEO von Henry Schein.