Zhermack Hygienetipp: Was verträgt Ihr Instrument?
An erster Stelle steht die sachgerechte Aufbereitung. Ihre Durchführung umfasst folgende Schritte:
- Sachgerechte Vorbereitung der Aufbereitung (z. B. Vorbehandeln, Sammeln, Vorreinigen ggf. Zerlegen)
- Reinigung, ggf. Zwischenspülung, Desinfektion, Spülung und Trocknung
- Prüfung auf Sauberkeit und Unversehrtheit (z. B. Materialbeschaffenheit)
- Funktionsprüfung
- Kennzeichnung, Verpackung, Sterilisation
- Die Aufbereitung endet mit der dokumentierten Freigabe des Medizinprodukts zur Anwendung.*
Für den Dental Markt wird grundsätzlich eine begrenzt viruzid wirkende Desinfektion durch den Deutschen Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin empfohlen. Dieser beruft sich auf die Empfehlungen des VAH (Verbund für Angewandte Hygiene). Bei den Instrumenten handelt es sich bei der Desinfektion normalerweise nicht um den letzten Schritt im Aufbereitungskreis, da nach der Desinfektion in der Regel noch die Sterilisation erfolgt. Begrenzt viruzid wirkende Desinfektionsmittel, z. B. Zeta 10 Instrumentendes‧infektion aus dem Hause Zhermack, zerstören die sogenannten behüllten Viren, die über eine empfindliche Lipidmembran verfügen. Unbehüllte Viren haben im Vergleich zu den behüllten Viren nur einen Proteinbaustein ohne eine äußerliche Fetthülle. Die derzeit thematisierte volle Viruzidität umfasst die Wirksamkeit gegen unbehüllte Viren zusätzlich zu der Wirksamkeit gegenüber behüllten Viren.
Die volle Viruzidität wird vom Robert Koch-Institut (RKI) nur bei der abschließenden Desinfektion (ohne Sterilisation) empfohlen. Ein wesentliches Kriterium sind die benötigte Ansatzkonzentration und die dafür begutachtete Einwirkzeit bei voll viruziden Desinfektionsprodukten. Diese einzuhaltenden Kriterien („Wie viel muss ich vom Produkt einsetzen?“ und „Wie lange muss ich warten?“) sind bei voll viruziden Produkten sehr unterschiedlich und unterscheiden sich oft deutlich von den benötigten Konzentrationen und Einwirkzeiten für eine bakterizide Wirksamkeit. Legt man die Konzentration und Einwirkzeit für die Bakterizidität eines voll viruziden Produkts zugrunde, die sich im Regelfall durch höhere Wirkkonzentration und längere Einwirkzeit für eine volle Viruzidie unterscheidet, hat man ein voll viruzides Präparat eingesetzt, erreicht aber in der Praxis nicht die Wirksamkeit der vollen Viruzide. Dem VAH genügt eine bakterizide Wirksamkeit nach den Methoden des VAH/DGHM.
Um den unterschiedlichen Anforderungen für die tägliche Aufbereitung gerecht zu werden, ist es ratsam, für die Praxis den besten Prozess zu finden und diesen zu dokumentieren. Laut der KRINKO- und BfArM-Empfehlung ist die Lagerdauer der Instrumente abhängig von der Qualität des Verpackungsmaterials, der Dichtigkeit der Siegelnähte und den Lagerbedingungen. Daher sind auch Lagerfristen von über sechs Monaten denkbar.
Die vielen Anforderungen an die Aufbereitung scheinen nicht leicht umsetzbar zu sein. Hilfreich ist es, sich selbst zu fragen, ob man dieses Instrument für sauber und rein hält und ob man möchte, dass es an einem persönlich eingesetzt wird.
Die 10 häufigsten Fehler
- Instrumente werden nicht in verschlossenen Behälter gesammelt.
- Desinfektion und Sterilisation werden durch Kontamination mit Blut und Speichel beeinträchtigt.
- Zu kurze Reinigungszeit in der Vorwaschphase – unter 4 Minuten – und in der Hauptwaschphase – unter 10 Minuten
- Vorspülphase zu warm, weit über 20 °C
- Zu niedrige Temperatur in Hauptwaschphase (unter 60 °C)
- Spülschatten durch fehlerhafte Beladung
- Über- und Unterdosierung des Reinigungsmittels
- Unsaubere Instrumente werden nicht nachbehandelt.
- Prüfung auf Trockenheit wird vernachlässigt.
- Zu seltenes Ölen von Scharnieren
Mit freundlicher Unterstützung der Firma
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* KRINKO- und BfArM-Empfehlung, 2012