Prophylaxe bei Zahnfleischerkrankungen


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Eine eindeutige Diagnostik des Schweregrades ist mithilfe des Parodontalen-Screening-Index (PSI) schnell durchgeführt und gehört mit zu der Eingangsuntersuchung. Schwieriger ist es, dem Patienten die Erkrankung seines Zahnhalteapparates zu verdeutlichen und ihm mögliche Risiken, wie schlimmstenfalls den Zahnverlust, darzulegen, da die Parodontitiserkrankung, wie oben beschrieben, vom Patienten nur partiell durch klinische Symptome wahrgenommen wird und zumeist nicht mit akuten Schmerzen einhergeht. 

Die spezielle Anamnese wird in Form eines zwanglosen Gespräches über tägliche Mundpflegegewohnheiten erfragt, so bekommt man einen ersten Eindruck über die Intensität, Art und Dauer der häuslichen Zahnpflege des Patienten. Gleichzeitig fördert ein zwangloses Gespräch besonders bei Neu- und/oder Angstpatienten, vorhandene Anspannung oder Ängste zu reduzieren. 

  • Wie pflegen Sie Ihre Zähne?
  • Benutzen Sie eine elektrische oder Handzahnbürste?
  • Blutet das Zahnfleisch beim Putzen?
  • Benutzen Sie weitere Zahnpflegeartikel, zum Beispiel Interdentalbürsten?
  • Leiden Sie unter schlechtem Geschmack?
  • Haben Sie schon mal eine Zahnreinigung durchführen lassen?
  • Wurde eine Zahnfleischbehandlung in der Vergangenheit durchgeführt?

Dies sind nur einige Beispiele, um sich der Thematik in erster Richtung zu nähern und Informationen über bereits stattgefundene Zahnfleischbehandlungen zu bekommen. Insbesondere das Zahnfleischbluten wird von den meisten Patienten nicht als Risikoparameter wahrgenommen, sondern auf falsche und/oder zu starke Putztechniken zurückgeführt; mit der Folge, dass spezielle Bereiche „geschont“ werden und es hier zu einer vermehrten Plaque-Ablagerung kommt.
 
Der zweite Schritt besteht darin, dem Patienten seinen eigenen klinischen Befund schrittweise zu erklären unter Verwendung möglichst verständlicher Begriffe wie erhöhte Sondierungstiefen, Entzündung des Zahnfleischs, Knochenabbau, eventuell in Kombination mit anschaulichen und erklärenden Schaubildern, die zum Beispiel den Aufbau des Parodontiums zeigen oder den Unterschied zwischen gesundem und erkranktem Zahnhalteapparat demonstrieren.
 
Die große Kunst besteht nun in Schritt 3: den Zusammenhang zwischen Zahnpflege, klinischem Befund sowie notwendigen Behandlungsmaßnahmen zu verdeutlichen. Auch sollten weitere Risikoparameter wie eventuelle Grunderkrankungen, Medikamenteneinnahmen, Nikotinabusus etc. thematisiert werden, die Auswirkungen auf die Zahnfleischerkrankung haben könnten.
 
Die Behandlungsphase gliedert sich in mehrere Abschnitte, beginnend mit der Initialphase oder auch Hygienephase genannt. Hier wird eine hygienefähige Situation mithilfe indizierter Vorbehandlungen geschaffen.
Zusätzlich erfolgt eine Einweisung in die richtige Mundhygiene, in der Regel zusammen mit einer professionellen Reinigung. Die Compliance des Patienten ist ein entscheidender Faktor für den späteren Behandlungserfolg. Entscheidend dabei ist, die erneute Plaquebildung durch mechanische Reinigung zu vermeiden, Spüllösungen oder andere chemische Detergenzien allein sind nicht ausreichend. Hat der Patient diesen wichtigen Grundsatz verinnerlicht, ist eine Verbesserung des entzündlichen Befundes oftmals nach kurzer Zeit feststellbar. Nach erfolgreichem Abschluss der Initialphase folgt die erneute Reevaluation mit Bewertung der durch geschlossene PA-Therapie behandlungsbedürftigen Zahntaschen.

Zu diesem Zeitpunkt sollte der Patient die tägliche Zahnpflege verinnerlicht haben. Parallel zur geschlossenen PA-Behandlung empfehlen wir – je nach klinischem Befund und Umsetzbarkeit durch den Patienten – die parodur-Mundspüllösung und/oder das parodur-Gel, um das Risiko der erneuten Taschenbesiedlung mit pathogenen Keimen zu verringern. Gel und/oder Mundspüllösung werden dabei morgens und abends angewendet (Spülung zirka eine Minute im Mund behalten). Das parodur-Gel kann großflächig auf die Gingiva aufgebracht werden (als Ersatz zur Mundspüllösung) oder lokal bei tiefen Taschen (mithilfe eines Wattestäbchens oder einer Interdentalbürste) appliziert werden, teilweise zusätzlich nach der parodur-Mundspüllösung. Insbesondere das parodur-Gel wird von den Patienten als sehr angenehm empfunden, was Geschmack und Konsistenz betrifft. Auch ist der Austausch der vorhandenen Zahnbürste- und Reinigungsartikel aufgrund der Bakterienbesiedlung zu empfehlen, nachdem subgingivale Konkremente entfernt wurden.
 
Neben dem Einsatz bei der systematischen Behandlung von Parodonthopathien verwenden wir parodur-Gel und -Mundspüllösung auch bei anderen Schleimhauterkrankungen (Prothesendecubitus, lokale traumatische Zahnfleischentzündungen, als Prohylaxe nach subgingivalen Präparationen, nach chirurgischen Eingriffen zur Wundprophylaxe) oder zur unterstützenden Therapie bei vorliegenden eingeschränkten mechanischen Fähigkeiten, die eine Zahnpflege erschweren, zum Beispiel bei multimorbiden Patienten.  
 

Zahnarztpraxis Dr. Holger Pfeifer & Charlotte Pfeifer

Wallstraße 51, 21335 Lüneburg
Tel.: 04131 42722
Mail: charlottepfeifer@hotmail.com
 

Charlotte Pfeifer

  • 2005 – 2011: Studium der Zahnmedizin an der Universität
  • Hamburg, Staatsexamen und Approbation im Januar 2011
  • 2011 – 2013: Tätigkeit als Zahnärztin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Leitung des Funktionsbereichs Zahnärztliches Röntgen innerhalb der Zahnklinik bis Juni 2013
  • 2013 – heute: seit Juli 2013 Tätigkeit als Zahnärztin in der Praxis Dr. Holger Pfeifer in Lüneburg

Hersteller/Kontakt:

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E-Mail: info@legeartis.de.

Weitere Informationen erhalten Sie gerne auf unserem Stand auf der IDS in Köln in Halle 11.2, Stand-Nr. Q 011. Wir freuen uns auf Sie!
 
 
Stand: 12/2014