"Equia ist Alternative für kleinflächige Füllungen"
Während eines Symposiums des globalen Dentalanbieters GC beim IADR-Kongress in Florenz präsentierten Wissenschaftler aktuelle Studienresultate zum Glasionomerbasierten Füllungskonzept EQUIA. Darunter Dr. Thomas Klinke, Oberarzt an der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Alterszahnheilkunde und medizinische Werkstoffkunde der Universitätsmedizin Greifswald.
Klinke ist seit vielen Jahren als Studienleiter an der Erarbeitung und Durchführung klinischer Studien und Anwendungsbeobachtungen beteiligt – so auch an einer derzeit laufenden, klinischen Langzeitstudie mit innovativem Studiendesign zu EQUIA. Zur IADR stellte Klinke aktuelle 24-Monatsergebnisse vor und gibt im Interview mit GC einen kurzen Einblick in seine Forschungsarbeit.
EQUIA ist gemäß der Gebrauchsanweisung des Herstellers unter anderem bei Restaurationen der Klasse I, unbelasteten Restaurationen der Klasse II und kaudruckbelasteten Restaurationen der Klasse II (sofern der Isthmus weniger als die Hälfte des Interkuspidalraumes beträgt) anwendbar und für diese Indikationen über die GKV abrechenbar.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der von Ihnen auf der IADR präsentierten klinischen Studienergebnisse zum Glasionomer-basierten Restaurationssystem EQUIA?
Die vorliegenden Resultate lassen darauf schließen, dass das Füllungsmaterial EQUIA eine Alternative für kleinflächige Füllungen im Seitenzahnbereich darstellen kann – vorzugsweise im Prämolarenbereich. Voraussetzung ist jedoch die strenge Indikationsstellung, die adäquate Vorbereitung des Zahnes sowie die Verarbeitung des Materials nach Herstellerangaben.
Welche Auswirkungen könnten diese Ergebnisse auf die zahnmedizinische Praxis haben?
In Abhängigkeit von der Indikation, Lokalisation und Füllungsgröße stellt das Material eine Restaurationsalternative dar, die unter anderem als Versorgung für Patienten dienen kann, deren finanzielle Situation eine (hohe) Zuzahlung nicht ermöglicht oder bei denen die Bereitschaft zur Zuzahlung aus anderweitigen Gründen fehlt.
In welchen Fällen oder Füllungsklassen beziehungsweise Altersgruppen würden Sie einem Anwender GIZ empfehlen?
Dies sind die Füllungsklassen I und II im Prämolarenbereich, im Molarenbereich dagegen ausschließlich kleine Restaurationen, bei welchen die Kaukraft auf anatomischen Strukturen wie Höcker(-abhänge) oder Randleisten abgestützt werden kann. Konkret ist hier auf die Herstellerempfehlungen zu verweisen. Sollte keine Höckerabstützung vorhanden sein und somit eine Abstützung auf der gesamten okklusalen Füllungsfläche stattfinden, sind die Füllungen einer erhöhten Bruchgefahr ausgesetzt. Als geeignete Patientengruppen empfehlen sich unter anderem auch Jugendliche und ältere Patienten.
Welche konkreten Vorteile ergeben sich dabei für die genannten Patientengruppen?
Für jugendliche Patienten bietet das Material Vorteile bei initialer, okklusaler Karies, bei der die Zerstörung des Zahnes noch nicht weit fortgeschritten ist und eine kleine Füllung gelegt werden kann. Als Nutzen sehe ich hier die Möglichkeit einer zuzahlungsfreien Versorgung ohne Komposite oder Amalgam, einen Recall vorausgesetzt. Im Falle von älteren Patienten empfiehlt sich die Füllungsalternative unter anderem auch zur Behandlung von Zahnhalskaries, die auch unter schwierigen Situationen wie der Behandlung im Konsildienst eines Altersheimes erfolgen kann, da hier eine absolute Trockenlegung kaum möglich ist.