Dr. Güldener Gruppe

3. Praxismanagement-Kongress in Stuttgart

Die Kompetenz im Bereich Praxismanagement wird immer wichtiger für den Praxiserfolg. Das war die zentrale Botschaft des 3. Dr. Güldener Kongress für Abrechnung und Praxismanagement am 19. und 20. Juni in Stuttgart.



Mit mehr als 250 Teilnehmern, darunter Abrechnungsspezialistinnen, Praxismanagerinnen und Praxisinhaber, war der Kongress auch in diesem Jahr ausgebucht. Die Referenten vermittelten ein Update 2015 rund um die Honorargestaltung und die rechtssichere Dokumentation. Zudem zeigten namhafte Persönlichkeitstrainer informativ und unterhaltsam wie sich die Herausforderungen einer Praxismanagerin in der sogenannten Sandwich-Position meistern lassen. „Mit diesem Kongresskonzept wollen wir das Know-how im Bereich Praxis- und Abrechnungsmanagement weiter fördern. Die Themen sprechen nicht nur die Praxismanagerin an, sondern auch vermehrt die Praxisinhaber und -inhaberinnen“, so Dr. Peter Raab, Moderator der Veranstaltung.

Vor Therapiebeginn die Kosten klären

BEMA, GOZ, GOÄ, BEL II und BEB – die korrekte und erfolgreiche Liquidation ist eine anspruchsvolle Herausforderung. Deshalb hatten die Veranstalter führende Abrechnungsspezialisten als Referenten verpflichtet. Sie beleuchteten detailliert jeweils eine Thematik und vermittelten – ganz praxisnah – klare Botschaften mit Mehrwert. Um die Abrechnung moderner endodontischer Therapiekonzepte ging es mit Sylvia Wuttig, Geschäftsführerin Daisy Akademie und Verlag. Wie werden die Leistungen nach BEMA und wie nach GOZ berechnet? Der Übergang von GKV-Leistung zu Privatleistung oder Zuzahlung ist ein schwieriger Themenbereich. Wuttig empfahl: Immer vor Beginn der Behandlung mit dem Patient das entstehende Honorar besprechen, die gesetzlich vorgeschriebenen Vereinbarungen mit ihm treffen und das Gespräch in der Karteikarte dokumentieren. Dr. Dr. Alexander Raff, Mitherausgeber des „Kommentar zu BEMA und GOZ“, erklärte die Ziffern 8000 ff GOZ für die Liquidation funktionsdiagnostischer sowie funktionstherapeutischer Leistungen. Allerdings lasse sich der zeitliche Aufwand für eine gewissenhafte Funktionsdiagnostik nicht angemessen in Ziffern vergüten. Empfehlenswert sei eine Honorarvereinbarung vor Therapiebeginn. Die Honorierung von Laborleistungen bei Reparaturen von defektem Zahnersatz war das Thema von Uwe Koch, Geschäftsführer GO-ZAKK. In diesem Bereich können sich schnell viele kleinere Beträge zu einem beachtlichen Einnahmeposten entwickeln.

Immer häufiger erheben die PKVen Einwände gegen Honorarliquidationen. Dieses Verhalten beeinträchtigt das Verhältnis zwischen dem Zahnarzt und seinen Patienten. Sabine Schmidt, DZR-Abrechnungsexpertin, sensibilisierte für eine klare Patientenkommunikation. Wichtig ist: Nur einheitliche Aussagen über die Kosten vor Beginn der Behandlung schaffen Transparenz und Vertrauen beim Patienten. Widersprüche verunsichern. Und: Die Patienten schätzen den Service des Abrechnungsdienstleisters, wenn dieser nach einem Einwand gegen die Abrechnung professionell gegenüber der PKV Stellung nimmt.

Rechtsanwalt Nico Gottwald erklärte anhand verschiedener Beispiele, welche Aspekte eine rechtssichere Abrechnungs- und Behandlungsdokumentation zu enthalten hat. Seine konkrete Empfehlung: Die Dokumentation auf EDV umstellen. Internet, Presse, Patientenveranstaltung, Empfehlungen – welche Marketingmaßnahme bringt die meisten Neupatienten? Die Diplom-Betriebswirtin Nadja Alin Jung zeigte anhand mehrerer Praxisbeispiele die Relevanz von gezielt selektiven Marketingmaßnahmen und im Ergebnis ein eindeutiges Bild: Die meisten neuen Patienten kommen auf Empfehlung.

Kompetenzen kommunizieren

Wie setzt man sich auf der Bühne des Lebens erfolgreich in Szene? Die Antworten gab der Persönlichkeitstrainer Cristián Gálvez nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch mit einer guten Portion Comedy. Fakt ist: Klarheit im Handeln, Kompetenz, Kongruenz und Kontinuität im Verhalten machen eine erfolgreiche Persönlichkeit aus. Der Coach Friedrich W. Schmidt sprach über die Herausforderungen der Praxismanagerin in der mittleren Führungsebene, der sogenannten Sandwich-Position. Im direkten Austausch mit den Teilnehmern ging es um Lösungen für typische, problematische Situationen in der Praxis. Seine Botschaft: Wer führt, kann nicht „Jedermanns Liebling“ sein. Und: Die Kompetenzen der Praxismanagerin muss der Chef klar und verbindlich an das gesamte Team kommunizieren.

Das Feedback der Teilnehmer hat gezeigt, dass die Kombination aus harten Fakten rund um die Abrechnung und unterhaltsamen – aber fundierten – Vorträgen zur Persönlichkeitsentwicklung gut ankommt. „Wir freuen uns, dass viele Teilnehmer den Kongress mit seinen Themen und exzellenten Referenten wieder als berufliches Highlight des Jahres gesehen haben“, so Raab am Samstagnachmittag zum Ende der Veranstaltung. Der Kongress 2016 wird voraussichtlich wieder im Mai/Juni stattfinden.

Die fünf zahnärztlichen Rechenzentren der Dr. Güldener Firmengruppe – DZR Stuttgart und Neuss, HZA Hamburg, ABZ-ZR München und FRH Stuttgart – sind Spezialanbieter rund um die zahnärztliche Abrechnung. Sie betreuen bundesweit mehrere tausend Zahnarztpraxen und gehören zu den größten privaten Abrechnungsdienstleistern in Deutschland.