PAR-Therapie

Gründlich, aber schonend

In der Parodontitistherapie können für die initiale supra- und subgingivale Plaque- und Zahnsteinentfernung Scalersysteme eingesetzt werden, die sich in Schall- und Ultraschallgeräte einteilen lassen. Doch welche Kriterien sprechen für welches Gerät und eignen sich diese Instrumente für jeden Fall? Welche Rolle spielt das Instrumentendesign?


PAR-Therapie

Welche Geräte bevorzugen die Experten, Schall- oder Ultraschallgeräte? © Prof. Dr. Günay/Meinardus


Handküretten sind aus der PAR-Therapie nicht wegzudenken. Dennoch bieten sich Alternativen an, die gemeinsam mit diesen Küretten unterstützend in der initialen PAR-Therapie eingesetzt werden können. Im Expertenzirkel diskutierten Prof. Dr. Petra Schmage, Hamburg, Prof. Dr. Hüsamettin Günay, Hannover, Sabine Berg, Produktmanagerin für Prophylaxe, Parodontologie und Oralchirurgie bei Komet, und Dr. Manfred Preuß, Bad Zwischenahn, welchen Stellenwert die neuen Scalersysteme in der PAR-Therapie einnehmen.

Zunächst stellt sich die Frage nach der offenen oder geschlossenen Parodontitistherapie. Die Experten diskutieren die Vorteile der offenen PAR-Therapie, stellen jedoch auch die Nachteile hervor, wodurch sich in der Regel für eine geschlossene PAR-Therapie entschieden wird. Ist diese Entscheidung getroffen, kommen die unterschiedlichen, einsetzbaren oszillierenden Scalersysteme ins Spiel.

Zu unterscheiden ist dabei zwischen Schall- und Ultraschallsystemen. Doch welche Systeme bevorzugen die Experten und worauf ist bei der Wahl des Instruments zu achten? Prof. Günay entwickelte die SF10- und SF11-Schallspitzen. Das Ziel war es, eine Instrumentenform zu schaffen, die die Anforderungen einer geschlossenen PAR-Therapie perfekt trifft. Sie musste daher innen scharfkantig und außen stumpf sein. Das Arbeitsteil sollte flach zulaufen, um so auch in größere Taschentiefen eindringen zu können und sich der Morphologie der Wurzeloberfläche durch Flexibilität anpassen.

Zusammenfassung

  • Die offene PAR-Therapie wird deutlich seltener durchgeführt. Die Mehrheit der Fälle wird geschlossen behandelt.
  • Dafür bieten sich klassische Hand-, Ultraschall- und Schallinstrumente an, die sich gegenseitig ergänzen.
  • Ein spezielles Ösendesign – innen scharfkantig und außen stumpf – ermöglicht mit Blick auf das Weichgewebe ein atraumatisches Arbeiten und ist unter anderem bei sehr harten und stark anhaftenden Konkrementen hilfreich.
  • Drucklos zu arbeiten ist bei Schall- und Ultraschallinstrumenten das A und O und verhindert einen Substanzabtrag.
  • Um ein Gefühl für die PAR-Schallspitzen zu bekommen, empfiehlt es sich, am extrahierten parodontalgeschädigten Zahn extraoral zu üben.

Den gesamten Expertenzirkel finden Sie hier zum Download.