Behandlung von vestibulären Läsionen im Frontzahnbereich


15 – Restaurationen nach Politur mit dem 3M Sof-Lex Polierräderset.


Zur Verbesserung der Ästhetik im Frontzahnbereich sind vollkeramische Veneers häufig das Mittel der Wahl. Mit ihnen lässt sich zuverlässig eine natürliche Form sowie Farbgebung erzielen. Doch auch direkte Restaurationen aus Komposit eignen sich, um viele ästhetische Makel erfolgreich zu kaschieren.
Dr. Paulo Monteiro

Im nachfolgenden Fall gelang es, durch den gezielten Einsatz eines Komposits in zwei verschiedenen Opazitäten auf einfache Weise tiefe vestibuläre Läsionen an den Zähnen 11 und 21 zu behandeln.

Patientenfall
Ein 50-jähriger Patient erschien zur professionellen Zahnreinigung in der Praxis. Dabei fielen dem Team die tiefen, erosiven vestibulären Läsionen an den Zähnen 11 und 21 auf (Abb. 1). Darauf angesprochen, gab der Patient an, diese nicht als störend zu empfinden. Dennoch wurde er über die bestehenden Möglichkeiten zur Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes informiert und darüber aufgeklärt, dass eine Behandlung auch zum Schutz der verbleibenden Zahnhartsubstanz sinnvoll erscheine. Daraufhin willigte der Patient ein, zunächst ein Home-Bleaching durchzuführen und die Zähne nachfolgend mit Komposit versorgen zu lassen.


Füllungsmaterial
Die größte Herausforderung lag darin, die starken Verfärbungen in den tiefen Bereichen der Läsionen zu kaschieren und gleichzeitig ein natürliches Gesamtbild hinsichtlich Form und Farbgebung zu erreichen. Dafür erschien 3M Filtek Universal Restorative geeignet: Das System enthält einen Pink Opaquer, der als dünne erste Schicht aufgetragen wird, um Verfärbungen abzudecken. Abgestimmt auf die weiteren Farben in einer Universalopazität, kaschiert der Pink Opaquer selbst starke Verfärbungen, ohne das Ergebnis unnatürlich erscheinen zu lassen. Die Wahl eines Komposits mit nur einer Opazität erschien deshalb angemessen, da die Frontzähne selbst im Inzisalbereich nicht sehr transluzent waren (Abb. 2). Wie tief die Läsionen tatsächlich waren, verdeutlicht die Ansicht von lateral (Abb. 3).


Zahnfarbbestimmung und Präparation
Zunächst wurde mithilfe der VITA classical A1–D4 Farbskala die Zahnfarbe des Patienten bestimmt (Abb. 4). Die Farbe A1 entsprach exakt der Farbe der gesunden Zahnhartsubstanz. Um diese nachzubilden, ist 3M Filtek Universal Restorative ebenfalls in der Farbe A1 zu verwenden. Für die Präparation der Zahnhartsubstanz mit den extradünnen 3M Sof-Lex XT Ausarbeitungs- und Polierscheiben wurde das Arbeitsumfeld mit Kofferdam isoliert. Mit den Ausarbeitungs- und Polierscheiben wurden die Oberflächen angeraut, Ecken abgerundet und Ränder angeschrägt (Abb. 5). Das führte zu runden Formen und einer mikroretentiven Oberflächenstruktur, die für das Bonding vorteilhaft ist (Abb. 6 und 7).


Behandlungstechnik
Für die selektive Schmelzätzung wurde 3M Scotchbond Universal Ätzgel für 15 Sekunden ausschließlich auf den Schmelz aufgetragen (Abb. 8). Dabei kam ein Metallstreifen zum Schutz der Nachbarzähne zum Einsatz. Nach dem Spülen und Trocknen wurde 3M Scotchbond Universal Plus Adhäsiv auf die Zahnhartsubstanz appliziert (Abb. 9). Das Universaladhäsiv ist für 20 Sekunden in die Oberfläche einzumassieren, dann mit einem leichten Luftstrom zu verblasen, um die vollständige Evaporation des enthaltenen Lösungsmittels sicherzustellen, und final für zehn Sekunden lichtzuhärten.
Für die eigentliche Restauration der Zähne wurden zwei Frontzahn-Matrizen angebracht (Abb. 10). Sie helfen, die Zähne in eine natürliche Form zu bringen und erleichtern die Gestaltung der Approximalbereiche sowie der zervikalen Ränder. Anschließend wurde eine 1-mm dicke Schicht Pink Opaquer (PO) im Bereich des verfärbten, sklerotischen Dentins appliziert, um die Farbunterschiede zu kaschieren (Abb. 11). Es folgte die Lichthärtung (20 Sekunden). Der Pink Opaquer bietet eine ähnlich cremige Konsistenz wie die Body-Farben des gewählten Komposits. Zunächst wurde eine Schicht 3M Filtek Universal Restorative in der Farbe A1 einfach auf die erste Opaquerschicht aufgetragen. In Abbildung 12 ist das Ergebnis nach Lichthärtung dargestellt. Eine Kombination verschiedener Body-Farben ist nach Anwendung des Pink Opaquer nicht erforderlich. Es wurde lediglich noch eine zweite Schicht 3M Filtek Universal Restorative in der Farbe A1 auf die erste appliziert (Abb. 13), bevor die Ausarbeitung sowie die Politur mit dem 3M Sof-Lex Polierrädersystem erfolgte (Abb. 14).


Behandlungsergebnis
Mit der vorgestellten Technik ist es gelungen, die Verfärbungen zu kaschieren, eine den Nachbarzähnen ähnliche Farbgebung zu erzielen und eine natürliche Form zu erreichen (Abb. 15). Damit fügen sich die Restaurationen sehr harmonisch in das Gesamtbild ein und der Patient ist mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden.