Sirona: Erprobte digitale Gesamtlösungen
Sirona ist Vorreiter einer auf digitalen Technologien basierenden, modernen Zahnheilkunde. Röntgen- und CAD/CAM-Systeme, Behandlungseinheiten, Instrumente und Hygienesysteme funktionieren nicht nur als Stand-alone-Geräte, sondern lassen sich zu effizienten Workflows vernetzen. Was bringt dieser Fortschritt dem niedergelassenen Zahnarzt? Darüber sprachen Jeffrey T. Slovin, President und CEO von Sirona, und Norbert A. Froitzheim, Verleger und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Deutscher Ärzte-Verlag.
Die Digitalisierung ist „das“ Thema innerhalb der Zahnheilkunde. Sirona gilt in diesem Bereich als Vorreiter und blickt auf rund 30 Jahre Erfahrung zurück. Mit welchen neuen Angeboten und Produkten begegnen Sie in diesem Jahr den Herausforderungen der digitalen Praxis?
Slovin: Der Austausch digitaler Daten bietet den Praxen und Laboren bei Befundung, Diagnose, Planung und Behandlung einen einfacheren, schnelleren und effizienteren Workflow. Sirona hat das frühzeitig erkannt. Wir haben völlig neue Behandlungsmöglichkeiten geschaffen und neue Standards in der Zahnmedizin gesetzt. Vor 30 Jahren wurde CEREC für die digitale Abformung und Rekonstruktion von individuellem, zuverlässigem und ästhetisch hochwertigem Zahnersatz in einer Sitzung eingeführt.
Es ist das wissenschaftlich am längsten erprobte und klinisch bewährte CAD/CAM-System im Markt. Seither haben wir CEREC kontinuierlich weiterentwickelt. Auf der IDS 2015 haben wir unsere puderfrei arbeitende CEREC Omnicam als Tischvariante CEREC AF vorgestellt und bald wird es zusätzlich eine in unsere digital steuerbaren TENEO-Einheiten integrierte Lösung geben. Zudem ist CEREC heute so vielseitig wie noch nie und bietet neben klassischen Restaurationen auch Anwendungsmöglichkeiten in der Implantologie und der Kieferorthopädie. Zu Letzterem haben wir auf der IDS unsere Kooperation mit Align Technology (transparente Aligner-Theraphie von Invisalign) bekannt gegeben.
Auch bei unserem CAD/CAM-System für Dentallabore gibt es eine neue Software: Die inLab SW 15.0 bildet die Arbeitsabläufe im Labor intuitiv ab und öffnet das System für die Integration von Drittgeräten. Im Oktober 2014 haben wir die neue Labormaschine inLab MC X5 präsentiert, die als fünfachsige Nass-Trocken-Fertigungseinheit eine große Materialvielfalt im Ronden- und Blockformat fräst und schleift. Im Bereich der bildgebenden Systeme haben wir mit dem neuen Hybridsystem für das 2D- und 3D-Röntgen einen neuen Meilenstein in unserer fünfzehnjährigen Entwicklungstätigkeit in diesem Segment geschaffen.
ORTHOPHOS SL verbindet eine noch bessere Bildqualität mit einer weiter reduzierten Strahlenbelastung für den Patienten. Die neue Röntgensoftware SIDEXIS 4, in der 2D- und 3D-Aufnahmen parallel befundet werden können, unterstützt die nahtlose Integration unserer DVT-Systeme mit der CAD/CAM-Technologie in der geführten Implantologie. In SIDEXIS 4 können übrigens auch Röntgenbilder betrachtet werden, die mit unserem neuen Folienscanner XIOS Scan eingelesen wurden.
Stichwort „nahtlose Integration“: Was steckt dahinter und wie soll eine solche Integration erreicht werden?
Slovin: Wir sind heute nicht mehr in der Ära der Einzelprodukte, es geht jetzt um erprobte digitale Gesamtlösungen. Denn Geräte, die sich lückenlos in den vorhandenen Arbeitsablauf einfügen und so eine Nutzung oder Verarbeitung von Daten ermöglichen, machen die Praxen und Labore nicht nur effizienter und wirtschaftlicher. Sie gestatten auch völlig neue Behandlungsmöglichkeiten in der Prothetik, Endodontie, Kieferorthopädie und Implantologie. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung in den digitalen Schlüsseltechnologien haben wir uns mit unseren hoch qualifizierten und engagierten Mitarbeitern eine einzigartige Marktstellung erarbeitet.
Für uns steht die „echte“ nahtlose Integration aller Komponenten in einen digitalen Workflow im Fokus – und zwar für das gesamte Spektrum der Zahnmedizin. Von der Datenerhebung und Diagnostik über die Behandlungsplanung und die Therapie bis hin zur Aufbereitung der benutzten Instrumente bilden wir mit Geräten und Software einen durchgängigen Workflow ab. Ein Zahnarzt und sein Team entscheiden sich für einen digitalen Workflow, wenn sie sich davon in klinischer und wirtschaftlicher Hinsicht einen Mehrwert versprechen; dafür müssen Komponenten intuitiv bedienbar und nahtlos miteinander verbunden sein.
Wie kommt das bei den Anwendern an?
Slovin: Auf der diesjährigen IDS haben wir einen noch stärkeren Besucherandrang als bei früheren Fachmessen gesehen. Das Interesse der Besucher war überwältigend; wir haben viele Gespräche geführt und äußerst positives Feedback von unseren Kunden erhalten. Dabei wurde deutlich, dass wir mit unseren Innovationen, insbesondere den integrierten und ganzheitlichen Lösungsansätzen, den Nerv der Zeit getroffen haben. Viele sind als erstes an unseren Stand gekommen, weil sie von Sirona einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik erwarten. Das gilt selbstverständlich für die Produkte selbst, aber auch für die Integration in die digitalen Workflows.
Unser CEREC-System ist dafür in vielerlei Hinsicht die Basis: Es ist technologisch führend und unterstützt den Zahnarzt in vielen verschiedenen Bereichen wie Restaurationen, Implantologie und Kieferorthopädie. Deshalb ist es uns gelungen, die Marktdurchdringung in den USA und Deutschland in den vergangenen Jahren auf über 15 Prozent zu steigern. Da die ganze Fachwelt auf diese beiden Märkte schaut, ist es nur eine Frage der Zeit, wann CEREC weltweit der Standard für die Zahnmedizin sein wird. Einen ähnlichen Trend sehen wir auch beim digitalen und 3D-Röntgen.
Wie passen Ihre Produktsparten Behandlungseinheiten, Instrumente oder Hygiene in dieses Konzept?
Slovin: Die Integrationsfähigkeit wird immer bedeutender. Das Wichtigste für durchgängige Workflows ist, dass wir in allen Bereichen der Zahnheilkunde tätig sind. CEREC und 3D-Röntgen sind hier Schlüsseltechnologien. Aber die zahnärztliche Behandlungseinheit ist der Dreh- und Angelpunkt einer jeden Zahnarztpraxis. TENEO, SINIUS und INTEGO pro zählen mittlerweile auch zur digitalen Produktgruppe, denn sie stellen dem Zahnarzt unmittelbar an seinem Arbeitsplatz alle wichtigen Patientendaten und Röntgenaufnahmen zur Verfügung. So sind die Behandlungseinheiten in den digitalen Workflow eingebunden.
Nebenbei bietet die Digitalisierung weitere Annehmlichkeiten: Per Knopfdruck lassen sich die Einheiten beispielsweise individuell auf den Behandler und seinen Patienten einstellen und speichern diese ideale Positionierung zugleich ab. Zudem ermöglicht die digitale Vernetzung die Integration und Steuerung von Instrumenten und Tischgeräten wie unserem neuen SIROLaser Blue. Ein weiterer Vorteil: Dank digitaler Vernetzung können die steigenden Anforderungen in der Dokumentation leichter erledigt werden, das gilt beispielsweise auch für die Hygieneprozesse.
Welche Rolle spielen Kooperationen mit anderen Unternehmen für Sirona?
Slovin: Sirona investiert viel Zeit und Aufmerksamkeit in die Forschung und Entwicklung innovativer Produkte für die Zahnheilkunde. Wir beschäftigen mehr als 300 Ingenieure und Wissenschaftler, viele davon in unserem Bensheimer Innovationszentrum. In den vergangenen Jahren lagen die Ausgaben in diesem Bereich bei insgesamt mehr als 370 Millionen US-Dollar. Das entspricht einer Forschungs- und Entwicklungsquote von zirka sechs Prozent des jährlichen Umsatzes. Zudem ist die Zusammenarbeit mit Partnern für Sirona unerlässlich, sei es mit Industriepartnern oder Universitäten. Nur so können wir den Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden an High-End-Technologie gerecht werden.
So haben wir uns vor zehn Jahren federführend an der Gründung von SICAT beteiligt. Der Softwareentwickler hat einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung von integrierten Lösungen genommen und uns ermöglicht, die Wertschöpfung der 3D-Bildgebung für den implantierenden Zahnarzt deutlich zu erhöhen.
Eine andere Art von Kooperation ist die Zusammenarbeit mit Align Technology, die wir während der IDS bekannt gegeben haben. Align Technology ist mit den transparenten Invisalign-Therapieschienen Marktführer bei kieferorthopädischen Behandlungen zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Wir sind davon überzeugt, dass die Kooperation unseren Kunden und ihren Patienten weltweit einen großen Mehrwert bietet, denn sie beschleunigt und vereinfacht die Übertragung digitaler Modelldaten für die Aligner-Therapie. Die Kombination unseres Innovationsgeistes mit dem Know-how führender Anbieter für kieferorthopädische oder implantologische Leistungen verbessert schon jetzt die Zahnheilkunde und wird uns in den kommenden Jahren noch viele innovative Therapien bescheren.