Sechs Monate "The Dental Solutions Company" Dentsply Sirona

"Eins und eins ist mehr als zwei"

Seit dem „Merger of Equals" – dem Zusammenschluss zweier Unternehmen auf Augenhöhe – von DENTSPLY und Sirona sind sechs Monate vergangen. Rainer Berthan, Executive Vice President und Geschäftsführer Dentsply Sirona Bensheim, und Lars Henrikson, Group Vice President Implants bei Dentsply Sirona, ziehen im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN ein Zwischenfazit und blicken in die Zukunft.



Ein gutes halbes Jahr ist vergangen, seit die beiden Branchenriesen DENTSPLY und Sirona sich zur „The Dental Solutions Company” zusammengeschlossen haben. „Mittlerweile sind zahlreiche Fortschritte sichtbar, und wir erkennen, wie wir den Weg gemeinsam weitergehen wollen”, sagt Berthan. Das Unternehmen, welches in Segmenten wie Verbrauchsmaterialien und Dentalgeräte Marktführer ist, beschäftigt weltweit 15.000 Mitarbeiter und ist damit die global größte Firma im Dentalmarkt. Der Titel The Dental Solutions Company und alle damit verbundenen Implikationen sollen nun Schritt für Schritt in die Realität umgesetzt werden.

Einzelne Geschäftsbereiche und etablierte Marken, die bisher bereits erfolgreich sind, sollen dort, wo es sinnvoll ist, zusammengefasst werden. „Wir wollen Leistungen aus verschiedenen Geschäftssegmenten des Gesamtkonzerns bündeln und zu Systemen vereinen, die die Behandlungsmethoden und -routinen der Zahnärzte und Zahntechniker noch effektiver unterstützen”, fasst Berthan zusammen. Insbesondere in Deutschland werden die Vertriebsaktivitäten zusammengefasst. Durch die Reduzierung von Durchlaufzeiten sollen die Lieferbereitschaft verbessert und die Lieferzeiten verkürzt werden. Berthan: „Wir wollen unser Leistungsspektrum für die Kunden gegenüber dem, was heute möglich und in der Branche üblich ist, optimieren.”

Räumliche Konzentration auf Bensheim, Mölndal und Hanau

Das Ziel, die Komplexität in der Organisation zu minimieren, führt auch dazu, dass doppelt vorhandene Strukturen gebündelt werden. Bensheim, schon heute größter Standort für Dentalprodukte weltweit, wird das Aushängeschild des Unternehmens sein. Die Fertigung der drei Implantatlinien Astra Tech Implant System, Ankylos und XiVE wird zukünftig ausschließlich auf die beiden Standorte in Hanau und Mölndal (Schweden) konzentriert, der Standort in Mannheim wird geschlossen. „Mannheim wird deutlich betroffen sein von den Veränderungen”, sagt Berthan. Der großen Mehrheit der 500 Mitarbeiter an diesem Standort (hauptsächlich Forschung und Entwicklung, aber auch Kundendienst, Produktmanagement usw.) soll angeboten werden, an einen der anderen Standorte zu wechseln.

„Die Arbeitnehmervertretungen sind informiert, nun führen wir Gespräche, die Umsiedlung der Mitarbeiter wird individuell verhandelt. Unser Ziel ist es, dass die betroffenen Mitarbeiter auch weiterhin in ihrem Fachgebiet erfolgreich tätig sein können”, erklärt Berthan. Auch bauliche Veränderungen am Standort in Bensheim werden mittelfristig notwendig sein. Dentsply Sirona will den Mitarbeitern, die an diesen Standort umsiedeln, beste Voraussetzung für die Arbeit und die Zusammenarbeit bieten.

Klare Differenzierung im Implantatmarkt

Im Implantatmarkt sieht Lars Henrikson eine klare Differenzierung zwischen Premium- und Valuesegment: „Das sind zwei völlig unterschiedliche Märkte, die jeweils bestimmte Kundenbedürfnisse bedienen.” Das kürzlich erworbene israelische Unternehmen MIS Implants soll eigenständig bestehen bleiben, Markennamen und Implantatsysteme unverändert den Value-Bereich für Dentsply Sirona abdecken. XiVe, Ankylos und Astra Tech Implant System stellen das Premium-Portfolio von Dentsply Sirona Implants dar.

Beim wichtigen Bereich der Fort- und Weiterbildung steht die Dental Akademie in Bensheim im Fokus. Bis zu 5000 Zahnärzte, Zahntechniker, Mitarbeiter von Händlern, Key Opinion Leader und Service-Techniker kommen hier im Laufe eines Jahres zusammen, um in gemeinsamen Schulungen das Neueste zur Produkttechnologie bzw. zum besten Service zu erfahren. Die Dental Akademie sei am Standort in Bensheim mitgewachsen und ein wichtiges Instrument zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Kundenbeziehungen geworden, betont Berthan. „Wenn neue Produkte und Technologien nach Bensheim kommen, werden wir auch das, was wir in der Dental Akademie tun, entsprechend anpassen.“ Trotzdem gebe es eine sinnvolle Ko-Existenz verschiedener Fortbildungsformate. Es werde weiterhin individuelle Kurse in Zahnarztpraxen geben. „In Hanau und Mölndal gibt es auch Trainingseinrichtungen, und wir arbeiten darüber hinaus intensiv mit verschiedenen Universitäten zusammen”, ergänzt Henrikson. 

Der „German Footprint” von Dentsply Sirona wird also deutlich weiter gestärkt werden: Für die Kunden ändert sich nichts. Das Portfolio, die Produktion in Deutschland, die Garantien und der Kundenservice bleiben von den Prozessen im Zuge der Fusionsanpassungen unberührt.