100 Jahre VDDI

Zahnärzte und Zahntechniker gemeinsam erfolgreicher

Garant für eine stabile Mundgesundheit der Bevölkerung ist die enge Kooperation von Zahnarzt und Zahntechniker. Die sich rasch weiterentwickelnden digitalen Technologien stellen neue und durchaus hohe Anforderungen an dieses Tandem.



Die moderne Zahnheilkunde wird seit Jahrzehnten geprägt durch das ambitionierte Zusammenspiel zweier Berufsfelder. Erstens: Zahnmediziner diagnostizieren orale Krankheitsbilder, geben Therapieempfehlungen für ihre Patienten und setzen diese fachgerecht ein; außerdem sorgen sie für die effiziente häusliche wie professionelle Prophylaxe. Zweitens: Immer komplexere Methoden und Materialien verlangen nach weiterer Expertise im Dentallabor; Zahntechniker steuern als ausgewiesene Werkstoffspezialisten das notwendige Wissen und die Laborerfahrung etwa zur Herstellung immer leistungsfähigerer Prothetik bei. Beide Professionen profitieren dabei von den ständigen Innovationen, die aus den Entwicklungsabteilungen deutscher Dentalfirmen seit über einem Jahrhundert hervorgehen.

Der Einsatz des digitalen Workflow setzt voraus, dass beide als Teamplayer die für den jeweiligen Patientenfall beste Behandlungsoption eruieren. Je nach Indikation und einzusetzendem Werkstoff steht dabei das computer aided design beziehungsweise computer aided manufacturing meist im Mittelpunkt der dentalen Arbeitsabläufe.

CAD/CAM hat die Prozesse in Praxis und Labor extrem verändert. Die bewährte Gusstechnik wird zwar noch vielfach für Zahnersatz aus Metalllegierungen eingesetzt, aber neuere CAD/CAM-geeignete Werkstoffe dominieren inzwischen die dentale Prothetik. Insbesondere gilt dies für Vollkeramik aus dem ästhetischen Hochleistungswerkstoff Zirkonoxid, das sogar für okklusionstragende viergliedrige Brücken im Seitenzahnbereich geeignet ist. Das Indikationsspektrum von Zirkonoxid reicht von Einzelkronen, Inlay- und Freiendbrücken bis hin zur Implantatprothetik; die Fertigung solcher Restaurationen setzt eine intensive Kooperation von Zahnarzt und Zahntechniker voraus.

Weitere Arbeitsfelder für das Teamwork

Auch die Kieferorthopädie bietet ein attraktives Arbeitsfeld für die Kooperation von Zahnarzt und Zahntechniker: Etwa bei der Behandlung der weitverbreiteten craniomandibulären Dysfunktion (CMD) besteht ein großer Bedarf an interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen im Verbund mit dem Zahntechniker-Zahnarzt-Tandem, wenn es um die Herstellung geeigneter Schienen zur Entlastung und Schmerzlinderung für unter Bruxismus leidende Patienten geht. Die Schienentherapie der CMD ist ein erfolgversprechendes Behandlungsverfahren und kann vielfach einen operativen Eingriff unnötig machen.

Die große Innovationskraft deutscher Dentalfirmen basiert auch auf der engen Zusammenarbeit mit Universitäten und wissenschaftlichen Instituten; ihre gemeinsamen Erfolge setzen sich in der Kooperation von Zahnarzt und Zahntechniker bei der praktischen Anwendung fort. Diese Synergie hat bis in die Gegenwart hinein der Zahnheilkunde wichtige Impulse gegeben. Der methodische und werkstoffwissenschaftliche Fortschritt verlangt darüber hinaus eine zunehmend intensive Teamarbeit von Zahntechniker und Zahnarzt. Davon profitieren beide genauso wie letztlich der Patient.