Die Zukunft ist mehr als CEREC
Tag zwei des SiroWorld-Kongresses in Orlando war ein guter Tag für Jan Siefert, Vice President Instruments bei Dentsply Sirona. Denn es wurde das erste Neu-Produkt des Unternehmens für den US-Markt gelauncht: Winkelstücke und Turbinen, initiiert durch den Merger vom 29. Februar, wurden 25 Außendienstmitarbeitern an die Hand gegeben.
„Das Produkt wird in Bensheim produziert, und wir haben es in kürzester Zeit optisch und haptisch angepasst für den Markt in Midwest“, erklärt Siefert nicht ganz ohne Stolz. Relativ gut sei das Geschäft mit Instrumenten in der Vergangenheit in den USA nicht gelaufen – ausgenommen die Laser-Geräte, die dort einen guten Marktanteil hätten. Siefert: „Die Instrumente haben bisher hier im US-Markt nur eine marginale Rolle gespielt.“ Das soll sich ändern. Die Midwest Sales force, in anderen Bereichen für Marktanteile rund um 25 Prozent in der Lage, hat sich genau diese Marge auch für den Instrumentensektor, der bislang ein bis zwei Prozent Marktanteil hatte, vorgenommen. Und der Außendienst scharre mit den Hufen, wie Siefert meint. Da passt es ganz gut, dass noch aus der Veranstaltung mit dem Außendienst heraus ein Mitarbeiter zehn Pakete verkauft habe – initiiert durch eine SMS an einen Kunden.
Damit ist der Instrumentenmarkt für Dentsply Sirona durchaus ein Wachstumsmarkt, der durch den Zusammenschluss der Unternehmen besser angegangen werden kann. Immerhin gehörten die USA zu den Märkten, in denen die Angebotsklassen „Premium“ und „Comfort“ bevorzugt werden. Ansonsten produziert Dentsply Sirona noch für die Bereiche „Economy“ und „Basic“.
Gemeinsame Produktneuheiten zur IDS 2017 unwahrscheinlich
Dass Dentsply Sirona – ausgenommen die neue 3D Endo-Software – noch zur IDS 2017 mit neuen gemeinsamen Produkten aufwarten kann, ist äußerst unwahrscheinlich. Man sei gerade bei Tag 170 des Zusammenschlusses und könne naturgemäß noch keine gemeinsamen Produktneuheiten präsentieren. Auch die 3D Endo-Software sei bereits seit zwei Jahren bei Sirona in der Entwicklung gewesen. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, so Siefert, dass man „Low hanging fruits“ mitnehme – wie im Fall der Winkelstücke und Turbinen mit den Markennamen Midwest Stylus Plus und Midwest E plus.
Dr. Matthias Kühner, Vice president Global Sales für den Bereich Implants, kündigt als ein von den Kunden stark gewünschtes Neuprodukt schon jetzt eine Lösung für Implantate und CEREC an. „Für den Aufbau ist TiBase notwendig. CEREC TiBase werden wir wohl zur IDS fertig haben für die Ankylos-Implantate.“
Implantate komplett in digitalen Workflow integrieren
Gerade die Zusammenführung der Bereiche Röntgen, Implantate und CAD/CAM seien spannende Produktfelder der Zukunft. Kühner: „Wir wollen die Implantate komplett in den digitalen Workflow integrieren.“ Das betreffe auch die prothetischen Verbindungselemente, die weiterentwickelt würden. „Das wird allerdings noch einige Zeit benötigen“, warnt Kühner vor zu großen Erwartungen in kurzer Zeit.
Das Beispiel der Konferenz in Orlando zeige, wohin die dentale Reise gehen werde, denn die Zukunft sei mehr als CEREC: „Der digitale Workflow und die ,Single-Visit Dentistry‘ sind auch bei uns die Hauptthemen der nächsten Jahre.“