Gesundheitsprogramm

Projekt 8020: Zahnvorsorge auf Japanisch

Mit 80 Jahren noch 20 Zähne haben – diesem Ziel kommt Japan immer näher. Deutschland steht vor ähnlichen gesellschaftlichen Veränderungen und will von Japan lernen.


8020 Japan

Elke Ferner (l.) mit Tomoaki Katsuda, japanisches Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie Dr. Friederike Bosse, JDZB-Generalsekretärin © JDZB-Generalsekretärin


Deutschland und Japan stehen vor ähnlichen Herausforderungen: In beiden Ländern steigt die Lebenserwartung und die Geburtenrate ist niedrig. In Berlin fand vor wenigen Tagen eine Konferenz zum Thema “Strategien zur Bewältigung des Demografischen Wandels in Deutschland und Japan” statt. “Ziel des Dialogs mit der japanischen Regierung ist es, voneinander zu lernen, wie wir mehr Lebensqualität für alle Generationen erreichen können”, sagte Elker Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, in ihrer Eröffnungsrede im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB).

Dabei ging es auch um das japanische Modell “8020”, wie der “Tagesspiegel” online berichtet. Das bedeutet, im Alter von 80 Jahren sollen die Menschen noch mindestens 20 eigene Zähne besitzen. Mit einer guten Vorsorge in der Zahnpflege sinken die späteren Kosten für ärztliche Betreuung, hat man in Japan herausgefunden.

Die 8020-Kampagne startete bereits Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und wurde bis dato durch verschiedene nationale Gesundheitsprogramme in der Bevölkerung bekannt gemacht. Mit Erfolg, wie die Zahlen belegen, die das japanische Ministry of Health, Labour and Welfare auf seiner Website veröffentlicht: Bei den 80- bis 85-Jährigen hatten im Jahr 1993 noch 11,7 Prozent 20 oder mehr eigene Zähne. Im Jahr 2005 waren es bereits 21,5 Prozent. Auch in allen anderen Altersgruppen zeigt das Programm Wirkung, die Menschen haben länger mehr eigene Zähne.