Fachdental Südwest zeigt neueste Technologien
Digitale Arbeitsabläufe und modernste Technik ermöglichen 100-prozentig passgenauen Zahnersatz ohne lange Wartezeiten und lästiges Einschleifen. Auf der Stuttgarter Fachdental Südwest werden die neuesten Entwicklungen vorgestellt.
Barg die Herstellung von Zahnersatz bislang ein gewisses Unschärferisiko, so entfallen im digitalen Prozess einige traditionell „analoge“ Arbeitsschritte wie Wachsmodell und Abgüsse. Aus einem Gebissabdruck entsteht im Labor zunächst ein Gipsmodell, das anschließend gescannt wird. Anhand der so gewonnenen Daten kann der Zahnersatz per CAD konstruiert und schließlich mittels einer rechnerunterstützten Hightech-Fräse gefertigt werden.
„Im Idealfall bekommt der Patient einen Zahnersatz, der auf Anhieb – ohne Einschleifen – passt“, sagt Frederice Eggert von Amann Girrbach, einem schwäbisch-österreichischen Full-Service-Anbieter im Bereich der digitalen Dentalprothetik.
Software sorgt für maximale Präzision
Ganz so einfach, wie es klingt, ist es nicht. Entscheidend sei das Zusammenspiel, betont Eggert. „Als Partner der Dentallabore sind wir von Anfang an davon ausgegangen, dass ein Zahntechniker nur dann zu präzisen Ergebnissen kommt, wenn ein lückenloser und durchgängiger Arbeitsprozess garantiert ist.“
Für hohe Zuverlässigkeit, insbesondere an den kritischen Schnittstellen zwischen den Arbeitsgängen, sorgt deshalb eine Software, die den Anwender Schritt für Schritt durch den gesamten Konstruktionsprozess führt. „Es ist ähnlich wie bei der digitalen Steuererklärung: Wenn ein Fehler oder eine Unvollständigkeit bei der Eingabe auftritt, kann man nicht weiter klicken.“ Das Ergebnis ist maximale Präzision.
Schöne neue Zahnarztwelt?
Die technologische Entwicklung schreitet rasant voran. Innerhalb der Branche erwartet man, dass sich so genannte Chairside-Lösungen künftig noch stärker durchsetzen werden – Datenerfassung, Informationsverarbeitung und Produktfertigung in einer Hand. Schöne neue Zahnarztwelt? Wenigstens ein Stück weit: Noch können nicht alle Indikationen mit der Intraoraltechnologie behandelt werden. Kronen, Inlays oder Veneers sind indes schon heute problemlos möglich.
Bleibt die Frage, was das Ganze kostet. Je nach Laborgröße, Spezialgebiet und verarbeiteten Materialien müsse ein Dentallabor mit einem Anschaffungspreis zwischen 20 000 und 50 000 Euro für ein modulares System rechnen, meint Frederice Eggert. Wirtschaftlich rechne sich die Investition aber auf jeden Fall, da sich ein effizient einsetzbares System sehr schnell amortisieren würde.
285 Aussteller präsentieren auf der Fachdental Südwest am 23. und 24. Oktober 2015 in Stuttgart ihre Produkte und Dienstleistungen im Bereich Zahnmedizin und Zahntechnik. Das Angebotsspektrum umfasst Ausrüstung und Ausstattung von Praxen und Labors, EDV-Hard- und -Software, Instrumente, Werkstoffe und Pharmazeutika. Ergänzend zur Ausstellung greift das Rahmenprogramm neue Entwicklungen und wichtige Branchentrends auf.