se
16.09.2015 / 10:11
Drogenkonsum zur Leistungssteigerung nimmt leicht zu
Hirndoping zum Stressabbau im Studium
Immerhin fünf bis sechs Prozent der Studierenden nutzen Drogen und Medikamente, um ihre Leistungsfähigkeit im Studium zu erhöhen. Am weitesten verbreitet sind Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Die Anforderungen im Studium der Zahnmedizin sind – wie in vielen anderen Studienfächern auch – hoch. Bei einer aktuellen Befragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) untersuchten die Wissenschaftler, wie viele Studierende leistungsfördernde Substanzen zu sich nehmen, um beim Lernen länger durchzuhalten und um überhaupt in der Lage zu sein, stressige Situationen wie Prüfungen zu meistern.
Demnach hat sich die Zahl der Studierenden, die zu „Hirndoping“ greifen von fünf auf sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2010 erhöht. Dabei handelte es sich um verschreibungspflichtige Medikamente oder illegale Drogen, am weitesten verbreitet sind Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Frauen greifen eher zu frei verkäuflichen Mitteln
Jeder vierte Studierende zählt zu den Rauchern, von den „Hirndopenden“ jedoch mit 47 Prozent anteilig fast doppelt so viele. Ähnlich große Unterschiede zeigen sich beim Alkoholkonsum. Die Hälfte der „Hirndopenden“ trinkt mindestens einmal pro Woche Alkohol.
Die Befragung hat sich auch mit dem Konsum von frei verkäuflichen Mitteln, wie z. B. Koffeintabletten, Energy Drinks, Vitaminpräparaten, Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmitteln, homöopathischen oder pflanzlichen Substanzen beschäftigt. In diesem Bereich war ein etwas höherer Anstieg von fünf auf acht Prozent zu verzeichnen. Der Einsatz dieser Mittel ist dabei bei weiblichen Studierenden weiter verbreitet als bei männlichen.
Stress in vielen Lebensbereichen als Ursache für Hirndoping
Den Studierenden, die zum „Hirndoping“ greifen, geht es auf vielen Ebenen nicht gut: Sie fühlen sich aktuell (sehr) stark gestresst, sie sind mit ihrem Leben insgesamt deutlich unzufriedener als die Mehrheit der Studierenden und sie fühlen sich von vergleichsweise vielen Lebensbereichen belastet (z.B. Studium, Nebenjob, Finanzen, Gesundheit, Partnerschaft).
An der Hochschule sind sie weniger gut integriert als ihre Mitstudierenden, das heißt, sie haben seltener Kontakte zu ihren Kommiliton(inn)en oder zu den Lehrenden, von denen sie sich zudem häufig nicht anerkannt fühlen. Ihre Schwierigkeiten im Studium sind überdurchschnittlich groß und die Selbsteinschätzung ihrer Studienleistung fällt tendenziell schlechter aus als bei den Mitstudierenden.
Zulassung zum Zahnmedizinstudium – darüber wird diskutiert
NC Zahnmedizin 2016 zwischen 1,1 und 1,4
Die NCs und Wartesemester für ein Zahnmedizinstudium zum Wintersemester 2015/16 stehen fest. Ergebnis: Wer Zahnmedizin studieren will, muss entweder sehr gute Noten haben – oder sehr geduldig sein. Das zeigen wieder einmal die Daten, die Hochschulstart, die Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund, für das Wintersemester 2015/16 veröffentlicht hat. Dazu muss man wissen: In Deutschland werden 20 Prozent der Studienplätze an die Bewerber mit dem besten Abitur vergeben, 20 Prozent nach Wartezeit und 60 Prozent nach Auswahlverfahren der Hochschulen.
Mediziner fordern neue Auswahlkriterien fürs Studium
Die BÄK will das Auswahlverfahren für das Medizinstudium umkrempeln. Die Abiturnote ist nicht alles, auf psychosoziale Kompetenzen, soziales Engagement und einschlägige Berufserfahrung kommt es an – zum Beispiel eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Fachberuf im Gesundheitswesen, und einschlägige Praktika sollen bei der Zulassung künftig eine Rolle spielen. Auch das Persönlichkeitsprofil soll berücksichtigt werden.
Studium der Zahnmedizin nur für Reiche?
Die soziale Gerechtigkeit im Hochschulstudium ist in Deutschland eine Illusion. Das ist die Aussage einer Dokumentation, die am 31. August in der ARD ausgestrahlt wurde und die in der Mediathek des Senders abrufbar ist. Pikant daran ist folgende These: Wer mehr Geld hat, hat bessere Chancen, sein Wunschstudium zu erhalten.
Mehr Männer braucht die Zahnmedizin
Eine “Männerquote” beim Studium der Zahnheilkunde fordert der Landesverband Niedersachsen im FVDZ. Zurzeit studieren mehr Frauen als Männer in Deutschland Zahnmedizin. Doch das soll sich jetzt ändern. „Durch die Art der Vergabe von Studienplätzen gibt es mittlerweile Studienjahrgänge mit 100 Prozent Frauenanteil“, begründet der Landesverband Niedersachsen den Vorstoß.
Zoff um die Männerquote beim Studium
Das Zahnärztinnen-Forum Dentista ist empört über die “Männerquoten”-Debatte, die der FVDZ-Landesverband Niedersachsen angezettelt hat. Der Bundesverband soll sich von den Äußerungen in einem Interview distanzieren, fordert Dentista. Zu kritisieren seien nicht die jungen Zahnärztinnen, sondern die sich mehr und mehr verschärfenden Rahmenbedingungen, die Niedergelassenen heute kaum Chancen für Beruf und Familie ermöglichten.
Zahnmedizin im Ausland studieren
Die Zulassung zum Zahnmedizinstudium ist hart umkämpft. Wer nicht jahrelang auf einen Studienplatz in Deutschland warten will, geht 2016 nach Bulgarien, Österreich oder Ungarn. Das kostet pro Semester mehrere tausend Euro. Agenturen vermitteln Studienplätze ins Ausland. Die Alternative zum Zahnmedizin-Studium im Ausland ist eine Privat-Uni in Deutschland.
Die nächste Generation in den Zahnarztpraxen ist weiblich
Erneut gibt es einen Beleg für die These “Die Zahnmedizin wird weiblich”. Doppelt so viele Zahnärztinnen wie Zahnärzte sind jünger als 30 Jahre. Hingegen überwiegen die Männer im fortgeschrittenen Alter. Von den 30.000 BehandlerInnen, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind, ist bereits die Hälfte weiblich.
TMS – dieser Zulassungstest wird immer wichtiger
Immer mehr Universitäten verlangen in ihren Zulassungsbedingungen zum Zahnmedizinstudium einen Test für medizinische Studiengänge, kurz “TMS”. Gerade erst hat die Universität Köln angekündigt, den Test zum Wintersemester 2016/17 einzuführen. 13 weitere Hochschulen haben den Test, der in ähnlicher Form im Ausland ein viel häufigeres Zulassungskriterium darstellt als in Deutschland, bereits eingeführt. Doch was genau müssen die Bewerber dafür können?
Chatten und Online-Ratgeber sollen Stressabbau fördern
Zur Unterstützung der Betroffenen fördert das BMG unter anderem das Projekt dein-masterplan.de. Das ist eine online-Plattform, auf der Ratsuchende unter anderem Informationen zur Stressreduktion abrufen können. Zusätzlich gibt es einen Chatroom, der persönliche Beratungen ermöglicht.
“Die Einnahme von Drogen oder die unsachgerechte Anwendung von Medikamenten stellt immer ein erhebliches Risiko dar und ist letztlich Betrug am Gehirn. Diese Botschaft gehört in die Köpfe und kein Hirndoping“, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler.
Kostenloser Download der kompletten Studie