Krebsgefährdung bei Dauerkonsum möglich

E-Zigaretten: Mediziner warnen vor Gefahren

E-Zigaretten sind gesundheitlich bedenklich. 45 medizinische Fachgesellschaften, darunter die DG Paro, appellieren an den Gesetzgeber, einen effektiven Schutz vor den Gefahren der E-Zigarette zu gewährleisten.


E-Zigarette

Memorandum: E-Zigaretten sind bislang kein anerkanntes Hilfsmittel zum Rauchstopp Foto: Screenshot


Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag – ein Anlass für medizinische Fachgesellschaften, vor den Gefahren von E-Zigaretten und E-Shishas zu warnen. Vor allem Jugendliche konsumieren immer häufiger diese Produkte. In einem Memorandum fordern die Deutschen Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen sowie 43 weitere Fachgesellschaften, darunter die DG Paro und die Bundesärztekammer (BÄK), einen wirksamen Verbraucher- und Jugendschutz und klare gesetzliche Regelungen für diese Produkte.

Dabei beinhaltet der Begriff „E-Zigarette“ auch E-Shishas, E-Pfeifen, E-Zigarren etc., also alle elektronischen Inhalationsprodukte, in denen eine Flüssigkeit mit oder ohne Nikotin verdampft wird oder in denen Tabak erhitzt wird.

Warum sind E-Zigaretten und E-Shishas gefährlich?

In dem Memorandum heißt es: “E-Zigaretten sind gesundheitlich bedenklich: Mit jedem Zug inhaliert der Konsument ein Chemikaliengemisch aus Propylenglykol und/oder Glyzerin, Aromen und zumeist Nikotin. Das Aerosol einiger untersuchter E-Zigaretten enthält Kanzerogene. Zwar ist die Menge der Kanzerogene gering, doch gibt es für Kanzerogengemische keinen Schwellenwert für Unbedenklichkeit.”

Vor allem bei hohem Dauerkonsum könne daher eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. Die kurzfristige Exposition mit Propylenglykol-Nebel löst Atemwegsirritationen aus. Auch können manche der verwendeten Aromastoffe als Kontaktallergene wirken.

Auch in E-Zigaretten kann Nikotin stecken

Es ist im übrigen ein Irrglaube, dass alle E-Zigaretten automatisch nikotinfrei sind, darauf hat vor kurzem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hingewiesen. Nikotin schließlich macht abhängig, fördert das Wachstum bestehender Tumore und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Zudem schädigt Nikotin während der Schwangerschaft das Ungeborene.

E-Zigaretten gelten zudem als Einstiegsprodukte für nikotinhaltige Produkte: „Mit E-Zigaretten werden Verhaltensmuster wie beim Rauchen von Tabakzigaretten eingeübt, und der Einstieg wird durch kindgerechte Amorabeimengungen wie z.B. Kakao, Kokos oder Aprikose erleichtert. Enthalten sie zudem Nikotin, kann schnell auch eine körperliche Abhängigkeit entstehen. Deshalb brauchen wir klare gesetzliche Regeln für solche Produkte“, sagte BÄK-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery.

Erleichtern E-Zigaretten Ausstieg aus dem Rauchen?

E-Zigaretten sind bislang kein anerkanntes Hilfsmittel zum Rauchstopp – auch wenn viele Raucher sie in dieser Hoffnung verwenden.”Die Evidenz reicht jedoch bislang nicht aus, um qualifizierte Aussagen zur Wirksamkeit der E-Zigarette als Hilfsmittel zum Rauchstopp zu treffen”, heißt es in dem Memorandum. Zudem wäre hierfür eine Zulassung als Arzneimittel erforderlich, zeigt die BÄK auf.

In dem Memorandum appellieren die Unterzeichner an den Gesetzgeber, einen effektiven Schutz vor den Gefahren der E-Zigarette zu gewährleisten und den Konsum von nikotinhaltigen wie nikotinfreien E-Zigaretten zu regulieren.