Trend zum angestellten Zahnarzt in der Praxis
Immer mehr Zahnärzte entscheiden sich für eine Anstellung. Heute arbeiten fast doppelt so viele männliche Zahnärzte als Angestellte in einer Praxis wie noch vor einigen Jahren. Dentista und Bundeszahnärztekammer haben das Phänomen untersucht und suchen nach Gründen.
Immer mehr männliche Zahnärzte entscheiden sich für eine Anstellung. Im Jahr 2013 waren rund 4770 Männer angestellt, das sind 89 Prozent mehr als noch vor acht Jahren – und das bei einer sinkenden Anzahl an männlichen Zahnärzten insgesamt. Bei den Frauen zeichnet sich der Trend zur Anstellung noch deutlicher ab. Darauf weist der Zahnärztinnen-Verband Dentista hin, der zusammen mit der Bundeszahnärztekammer die Daten des aktuellen Statistischen Jahrbuchs 2013/2014 unter die Lupe genommen hat.
Auch wenn der Anteil an niedergelassenen Zahnärzten seit Jahren sinkt, absolut betrachtet sind immer noch eine deutliche Mehrheit von rund 33.400 Männern und knapp 20.000 Frauen in einer Niederlassung tätig.
Doch woher kommen die im Vergleich zur Gesamtentwicklung steigenden Zahlen angestellter männlicher Zahnärzte? Weshalb ist die Anstellung für sie eine interessante Perspektive? Antworten darauf gibt es nur exemplarisch. So haben BZÄK und Dentista festgestellt, dass ein Großteil der angestellten männlichen Zahnärzte noch jung ist: Jeder zweite der insgesamt rund 4630 angestellten männlichen Zahnärzte war 2013 zwischen 26 und 37 Jahre alt, mit einem Hoch zwischen 28 und 31 Jahren. Diese Phase der Anstellung ist bei Männern deutlich kürzer als bei ihren Kolleginnen.
Im Rentenalter sind Zahnärzte wieder angestellt
Nach der ersten Assistenzzeit zieht es rund ein Drittel der Männer in die Niederlassung – bei den Frauen sind es nur 13 Prozent. Das zeigen beispielhaft Daten aus dem noch kurzen Vergleichszeitraum 2010 bis 2013.
Im fortgeschrittenen Alter wird die Anstellung jedoch wieder attraktiv. In der Altersklasse 65 – 75 Jahre gibt es 632 angestellte Zahnärzte. Das sind fast vier mal so viele wie angestellte Zahnärztinnen diesen Alters. Die Kernzeit der Anstellungsphase bei den Männern hat demnach zwei Wellen, eine am Anfang und eine am Ende ihrer Karriere, jeweils mit einer zehnjährigen Spanne.
Wie die Analyse zeigt, ist die Angestelltentätigkeit also kein reines Frauenthema mehr, das oftmals mit einer besseren Vereinbarung von Beruf und Familie begründet wird. “Wenn auch die Männer die Anstellung als reizvolle Alternative sehen, bietet dies Anlass für die Suche nach neuen Gründen”, heißt es bei Dentista.