Bessere Behandlung von sensiblen Zähnen
Wissenschaftler haben ein neues Biomaterial entwickelt, das Linderung bei sensiblen Zähnen verspricht. Gleichzeitig hält die Wirkung länger an, als bei bisherigen Substanzen, wie Tests an Hunden zeigen.
Jede heiße Tasse Tee und jedes Eis führt bei Menschen mit sensiblen Zähnen zu Schmerzen. Überempfindliche Zähne sind für die Betroffenen sehr unangenehm und in Zahnarztpraxen ein häufig auftretendes Problem. Sensible Zähne sind aber mehr als eine lästige Begleiterscheinung beim Verzehr von Heißem oder Kaltem, durch den fehlen Zahnschmelz steigt das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen und andere Zahnerkrankungen.
Der an den schmerzempfindlichen Stellen fehlende Zahnschmelz legt die Dentinkanälchen frei. Kälte und Hitze werden schneller an die darunterliegenden Nerven weitergeleitet. Die bisherigen Behandlungsmethoden setzen hier an, so können spezielle Zahnpasten die Öffnungen der Dentinkanälchen blockieren. Allerdings ist das keine dauerhafte Lösung, da die oberflächlichen Versieglungen durch Putzen und Kauen wieder abgetragen werden.
Sensible Zähne: Biomaterial erfolgreich an Hunden getestet
Zahnmediziner der National Taiwan University haben jetzt in der Zeitschrift “ACS Nano” ein neues Material vorgestellt, das sie entwickelt und an Hunden getestet haben. Das Biomaterial setzt sich aus Kalzium und Phosphor zusammen.
Trägt man dieses Material in Form einer Paste auf die Zähne auf, verschließt das Biomaterial die ungeschützten Dentinkanälchen. Bei den Tests an Hundezähnen fanden die Forscher heraus, dass das neue Material die Dentintubuli tiefer und besser verschließt als andere Behandlungsmethoden. Dies könne nach Meinung der Forscher der Schlüssel dazu sein, zerstörten Zahnschmelz zu reparieren und zu einer lang anhaltenden Linderung bei überempfindlichen Zähnen führen.
Die Studie: A Mesoporous Silica Biomaterial for Dental Biomimetic Crystallization, Yu-Chih Chiang, et al., ACS Nano, doi:10.1021/nn5053487, published online 8 December 2014, abstract .