dent update: Zweiter Event, zweiter Erfolg
Die zweite Auflage von dent update befasste sich am 29. März mit dem Thema Zahnerhaltung und Ästhetik. Das hochkarätige Referentenquartett bestand aus Dr. Josef Diemer, Prof. Dr. Claus-Peter Ernst, Prof. Dr. Jürgen Manhart und ZA Horst Dieterich. Gemeinsam mit Diemer firmierte Prof. Dr. Werner Geurtsen zudem als Chair der Veranstaltung.
Knapp 140 Teilnehmer ließen sich von den ausgewiesenen Spezialisten über aktuelle Möglichkeiten moderner Zahnerhaltung und -restauration informieren. Den Reigen eröffnete der Endodontologe Diemer, der zunächst hervorhob, dass das Allerwichtigste für die Arbeit im Wurzelbereich die detaillierte Kenntnis der Anatomie sei. So verschaffe der Einsatz eines CT in der Regel die notwendige Gewissheit für den anstehenden Therapieansatz. Diemer hob zudem hervor, dass Calciumhydroxid derzeit als Einlage nur noch Verwendung finde, weil ein alternativer und vor allem effektiverer Weg momentan noch nicht gefunden sei. Der Schlüssel zum Erfolg endodontischer Therapien liege im „maximalen Zahnerhalt“. Wer über kleinste Zugänge arbeiten könne, habe die besten Voraussetzungen für einen Erfolg: „Keep the tooth strong“ laute sein aktuelles Motto, wie Diemer am Ende hervorhob.
Die Erreichbarkeit der Kavitäten präge den Erfolg bei adhäsiven und direkten Restaurationen im Seitenzahnbereich, betonte Prof. Ernst in seinem Vortrag. Er hält die Bulk-Fill-Technik für eine sinnvolle Ergänzung, da diese Komposite eine höhere Polymerisationstiefe gegenüber herkömmlichen Kompositen aufweisen und bei der Aushärtung deutlich weniger Schrumpfungsstress darstellen. Entscheidend, so Ernst weiter, sei für den Erfolg einer Kompositrestauration außerdem die Nachhaltigkeit und Effektivität der Lichtpolymerisation.
dent update – der Film
Als Anhänger der Etch&Rinse-Adhäsive „outete“ sich Prof. Manhart. Die dauerhaft hohen Haftwerte und die Randdichtigkeit machen diese Technik zu einer Art Goldstandard in der restaurativen Zahnheilkunde. Manhart stellte zudem detailliert die Silikonschlüsseltechnik vor, deren Verfechter er sei. Vorteile dieses Verfahrens seien definierte anatomische Konturen sowohl bei der Inzisalkante als auch bei den palatinalen Flächen, eine schnellere Ausarbeitung ohne okklusale Interferenzen und bei einer mehrfachen Schichttechnik sei das erste Inkrement immer an der korrekten Stelle. Zu beachten sei allerdings, dass der Approximalraum mit Matrize gestaltet werden müsse, für deren Einbringung Manhart auch gleich praktische Tipps angab.
Mit dem Hinweis, dass für den Patienten neben allen ästhetischen und weiteren Aspekten vor allem die Langlebigkeit seines Behandlungsergebnisses im Fokus steht, eröffnete Zahnarzt Dieterich seinen abschließenden Vortrag. Zunächst riet er den Kolleginnen und Kollegen, mit Kofferdam zu arbeiten. „Für mich ist das die wichtigste Hilfe. Ich mache inzwischen jede Präparation damit.“ Dieterich, der in der konventionellen Zementierung große Vorteile sieht, stellte in der Folge Vor- und Nachteile neuer Werkstoffe, wie etwa Hybridkeramiken, vor. Bei der Verwendung von Veneers (Dieterich: „Ich wäre damit sehr vorsichtig.“) riet Dieterich unbedingt von einem Overlap ab; dies führe zu einer erheblich höheren Erfolgsrate.
Nach den Vorträgen und in allen Pausen standen die Referenten für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung – eine Option, die viele Zahnärztinnen und Zahnärzte intensiv nutzten. Und auch die Firmeninformationen von 3M Espe und DENTSPLY Maillefer waren begehrte Zielpunkte der Besucher.
In wenigen Tagen werden alle Vorträge für die Teilnehmer zusätzlich als Video-Casts innerhalb des Dental Online College (DOC) kostenfrei zur Verfügung stehen.