Software liest Zahnröntgenbilder und erkennt Krankheiten

KI revolutioniert die Zahnmedizin



Künstliche Intelligenz (KI) ist eine der größten digitalen Neuerungen der letzten Jahre. Sie übernimmt vielfältige Aufgaben und gestaltet so Workflows schneller und effizienter. Die Integration von KI in der Zahnmedizin verspricht daher, die Branche in den nächsten Jahren grundlegend zu verändern.

Pearl ist ein auf KI spezialisiertes Unternehmen, das mit Second Opinion eine Software auf den Markt gebracht hat, die in der Lage ist, Zahnröntgenbilder zu lesen und Krankheiten sofort zu erkennen. Die Software ermöglicht es, Diagnosen automatisch und zuverlässig zu erkennen und bietet dem Zahnarzt so eine ganz neue Form der Zweitmeinung. Dabei greift die KI auf eine Auswertung einer Vielzahl an Röntgenbilder und Diagnosen zurück und ist in der Lage, dieses Wissen bei der Analyse neuer Bilder anzuwenden. Dr. Mike Barniv, Vice President Clinical Affairs bei Pearl, weist auf die Wichtigkeit hin, die die KI für die Erkennung von Krankheiten haben kann: „Studien deuten darauf hin, dass etwa ein Drittel der Probleme, die auf einem Röntgenbild erfasst werden, vom behandelnden Zahnarzt übersehen werden.”

Die KI sucht anders als der Zahnarzt, welcher sich an den Symptomen und Beschwerden der Patienten orientiert, nicht nur nach einem bestimmten Problem. Sie erkennt sämtliche Auffälligkeiten auf dem Röntgenbild. Dadurch können auch Krankheiten erkannt werden, nach denen ursprünglich überhaupt nicht gesucht wurde. Weiterhin ist die KI in der Lage, ohne Unterbrechung oder Pause zu arbeiten. Selbst der beste Zahnarzt der Welt wird irgendwann etwas übersehen, wenn er jeden Tag unzählige Bilder auswerten muss.

Doch genauso wie Röntgenbilder nicht das alleinige Mittel zur Diagnose darstellen, ist auch die KI in erster Linie als Unterstützer des Zahnarztes zu betrachten. Die KI selbst stellt keine Diagnose und das letzte Wort hat immer der Behandler. Doch sie kann den Zahnarzt auf Auffälligkeiten hinweisen, die nicht zwingend auf den ersten Blick ersichtlich sind. Durch die objektive Sicht gibt die KI dem Zahnarzt so eine zusätzliche Sicherheit. Da die KI-Software von Pearl Bilder bereits in 25-45 Sekunden auswerten kann, ist auch die zeitliche Komponente nicht zu vernachlässigen, da Zahnärzte oder Praxisteams hier wertvolle Zeit sparen können.

Transparenz und Vertrauen für Patienten schaffen
Auch für den Patienten selbst hat die Nutzung von KI in der Behandlung große Vorteile. Durch die genauere Analyse der Röntgenbilder können Zahnärzte nicht nur mit größerer Präzision Probleme erkennen. Das Erkennen von Auffälligkeiten, die sonst verborgen bleiben könnten, schafft auch die Möglichkeit einer noch individuelleren Behandlung. Ein zusätzlicher objektiver Blick oder, wie der Name der Software bereits suggeriert, eine „Second Opinion“, schafft auch ein größeres Vertrauen bei den Patienten. Diese zweite Meinung innerhalb der eigenen Praxis sorgt dafür, dass die Patienten sich seltener externe zweite Meinungen einholen müssen und so möglicherweise die Praxis wechseln. Die Software von Pearl ermöglicht ein visuelles Storytelling, was noch mehr Verständnis auf Patientenseite schafft, da Auswirkungen von Erkrankungen nun besser visuell dargestellt werden können. John Schwartz, Executive Vice President Business Development, erklärt: „Es geht darum, den Patienten klare, unvoreingenommene Einblicke in ihre Mundgesundheit zu geben, ihnen zu helfen, Diagnosen besser zu verstehen und somit die Compliance für die richtige Versorgung zu stärken.“ Das Ergebnis: Der Einsatz der KI führt zu einer 24 Prozent höheren Zustimmung zur Behandlung durch den Patienten.

Weitere Möglichkeiten in Planung
Dr. Andreas Benecke aus Elmshorn bei Hamburg ist einer der ersten Zahnärzte, die Pearl in ihrer Praxis integriert haben. Zu seinen Erfahrungen mit der Software sagt er: „Die Möglichkeiten von Pearl sind vielfältig: Von der Erkennung kleinster Details auf Röntgenbildern bis hin zur Unterstützung in der Behandlungsplanung. Pearl ist eine zusätzliche, digitale Mitarbeiterressource innerhalb unserer Praxis. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Software nicht nur die Arbeit erleichtert, sondern auch zu besseren Ergebnissen führt – für uns und unsere Patienten.“

Und doch steht auch diese KI erst am Anfang ihrer Entwicklung. Vollständige Diagnosen, ausführliche Behandlungspläne, Genehmigungen von Versicherungsansprüchen oder auch die Ausbildung neuer Fachkräfte. Pearl plant noch viele weitere Schritte und Möglichkeiten, um die Zahnmedizin mithilfe von KI auf ein neues Level zu heben. Dr. Mike Barniv sagt abschließend: „Wenn man sich die Entwicklung der Technologieeinführung in der Branche und die Entwicklung von KI ansieht, scheint es sehr klar zu sein, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre die Mehrheit der Zahnärzte KI in irgendeiner Form in ihrer Praxis einsetzen wird.“

Quelle: Pearl