Ästhetische Vollendung des Lächelns mit einer Klasse-V-Kompositrestauration

Minimalinvasive Ästhetikkorrektur

Das perfekte Lächeln ist der Wunsch zahlreicher Patienten. Um eine optimale Frontzahnästhetik zu schaffen, kann - je nach Ausgangssituation - eine Kombination aus kieferorthopädischen Maßnahmen und direkter Kompositrestauration sinnvoll sein. Dr. Elio Boschetti, niedergelassener Zahnarzt mit Praxen in Vicenza, Brescia und Florenz/Italien, zeigt im folgenden Fall, wie er nach einer Alignertherapie eine noch bestehende Asymmetrie in der Gingiva-Architektur an Zahn 12 mit einer Klasse-5-Kompositrestauration optimiert hat.


09 – Lächeln vorher und nachher


Die Verbesserung der Ästhetik eines einzigen Zahns kann dem gesamten Lächeln mehr Symmetrie und Harmonie verleihen. Mit einem vereinfachten Ansatz für die Erstellung von Klasse-V-Kompositrestaurationen können die weiße und rote Ästhetik maximiert werden.
Eine 27-jährige Patientin stellt sich vor, weil sie mit ihrem Lächeln nicht zufrieden ist. Die Zähne des oberen Bogens weisen eine falsche Neigung auf, was zu einer Transversalneigung („Canting“) der Inzisalebene führt (Abb. 1).

Schritt 1: Aligner und Bleaching
Es erfolgt eine kieferorthopädische Behandlung mit transparenten Alignern (Abb. 2), um die Neigung der Zähne zu korrigieren.
Nach der Ausrichtung erfolgt ein externes Bleaching mit 16%-igem Carbamidperoxid.
Trotz der korrekten kieferorthopädischen Position weist Zahn 12 einen Zahnfleischverlauf auf, dessen Zenit weiter koronal liegt als bei Zahn 22 (Abb. 3). Dadurch entsteht eine Asymmetrie in der Gingiva-Architektur und das Lächeln wirkt weniger harmonisch.


Schritt 2: Klasse-V- Kompositrestauration
Nach der klinischen und röntgenologischen Überprüfung der korrekten Positionierung des Knochenkamms fällt die Entscheidung, den Gingivaverlauf durch eine direkte Klasse-V-Kompositrestauration unter Apikalisierung des Zenits von 12 symmetrisch zu gestalten.
Es wird ein erster Retraktionsfaden (00) (retraction cord) eingeführt, anschließend ein weiterer (0) (Abb. 4). Nach einigen Minuten wird der zweite Faden gezogen, Ätzmittel (37%-ige Orthophosphorsäure) und anschließend das Adhäsiv und das Komposit-Verblendmaterial (A1 Visalys Fill) mit Spateln und Pinseln aufgetragen (Abb. 5-6).
Nach erfolgter Aushärtung der letzten Kompositschicht wird der erste Retraktionsfaden gezogen. Die Restauration wird zunächst mit einem Schleifkörper mittlerer Körnung (862) und dann mit Glanz- und Hochglanzpolierern ausgearbeitet (Abb. 7).


Fazit
Das minimalinvasive Verfahren erfordert häufig keinerlei Anästhetika. Die Gewebeheilung erfolgt innerhalb von 24 bis 48 Stunden (Abb. 8). Die Verwendung hochwertiger Materialien gewährleistet zusammen mit der Einhaltung der OP-Protokolle herausragende und vorhersagbare Ergebnisse (Abb. 9).


Insbesondere bei einem ästhetischen Fall wie bei dieser Patientin spielen die Mimikry-Eigenschaften des Komposits und die Möglichkeit, die oberste Schicht hochglanzpoliert zu gestalten, für den Erfolg der Restauration und des gesamten klinischen Falls eine wesentliche Rolle.

Dr. Elio Boschetti

ist spezialisiert auf restaurative und kieferorthopädische Zahnmedizin mit dem Ziel der ästhetischen Rehabilitation des Lächelns mittels minimal- invasiver Techniken. Er ist Mitglied des italienischen Verbands Amici di Brugg, zertifiziertes Mitglied der ESCD (European Society of Cosmetic Dentistry) und als Referent in Italien und darüber hinaus tätig.
www.elioboschetti.com
Foto: privat