BZÄK reagiert auf Zahnreport
Einseitig motivierte Interpretation wirft die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) dem Zahnreport der Krankenkasse Barmer GEK vor. Die Daten zur Versorgungsforschung seien vom Zahnreport „schlagzeilenträchtig interpretiert“ worden.
„Kritisch wird es, wenn eine Datenlage fehlinterpretiert wird, mit einem Konvolut an Zahlen die Öffentlichkeit verunsichert wird und politisches Kalkül dahintersteckt“, sagte Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK.
Der Barmer GEK Zahnreport 2013 hatte geschrieben, dass Patienten, die in Deutschland neuen Zahnersatz brauchen, mit immer höheren Kosten rechnen müssen. Demnach lagen die privaten Zusatzkosten für Zahnersatz im Jahr 2009 bei durchschnittlich 776 Euro. „Der schleichende Trend zu höheren Privatkosten ist unverkennbar“, kommentierte Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK, die Zahlen.
Die BZÄK sieht das anders: Die Eigenleistungen für Zahnersatz seien – wie der Report belege – zwischen 2005 und 2009 sehr moderat gestiegen, der Privatanteil an den Gesamtkosten habe um einen Prozentpunkt zugelegt. Generell spielten die Material- und Laborkosten mit bis zu 60 bis 70 Prozent der Zahnersatzkosten eine entscheidende Rolle, denn neue Technologien, bessere Materialien und höhere ästhetische Ansprüche kosteten mehr.
Die Interpretation dieser Daten werde vom Zahnreport nicht in einen Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung – der Zunahme der Bevölkerungsgruppe zwischen 50 und 75 Jahren, die Zahnersatz besonders benötigen – gebracht und zeige auch nicht die gestiegene Erwartungshaltung der Patienten, sondern richte sich kassenseitig ausschließlich gegen den Zahnarzt, kritisiert die BZÄK. Mit Härtefallregelungen, dem Bonusheftzuschuss und einer Zahnzusatzversicherung sei für den Patienten keine Kostenexpansion in Sicht.