Intraoralscanner für die digitale Implantatplanung
In implantologischen Praxen bekommen wir häufig die Frage gestellt, welcher Intraoralscanner für die Anforderungen der Implantologie am besten geeignet sei. Leider gibt es darauf keine pauschale Antwort, denn es hängt von den Anforderungen der jeweiligen Praxis ab. Mithilfe einer Reihe von konkreteren Detailfragen können wir im Beratungsprozess aber herausarbeiten, welche Gesamtlösung – und damit am Ende auch welcher Intraoralscanner – am besten zu den Zielen, gewünschten Indikationen und der gewählten Arbeitsteilung der Praxis passt.
Aus diesem Grund antworte ich auf die Frage nach dem besten Scanner gerne mit der Gegenfrage: „Welche Ziele verfolgen Sie denn mit der Einführung des Intraoralscanners? Außerdem sollte zu Beginn eine Analyse der Ausgangssituation erfolgen: Mit welchen Systemen und Partnern wird gearbeitet? Ist bereits ein DVT im Einsatz, wird bereits mit einem Scanner gearbeitet? Gibt es ein Praxislabor?
Die nächste Frage betrifft die Konstruktion, denn nach dem Scan muss die Bohrschablone geplant werden. Wesentlich aufwendiger wird es, wenn ein komplettes Backward-Planning der Prothetik erfolgen soll. Möchte die Praxis die Konstruktion selbst machen, stehen offene oder systemgebundene Softwarelösungen zur Auswahl. Die Alternative ist die Konstruktion über einen Dienstleister, hier muss die Zahnärztin oder der Zahnarzt die fertige Planung nur prüfen und freigeben. Zugleich muss geklärt werden, wo gefertigt wird. Möchte die Praxis selbst fertigen? Dann wird für Bohrschablonen ein 3D-Drucker benötigt, der sich in den digitalen Workflow möglichst reibungslos integrieren lässt. Wenn die Fertigung nicht in der Praxis erfolgen soll geht es darum, eine Lösung zu entwickeln, bei der ein oder mehrere Partner möglichst nahtlos in den digitalen Workflow eingebunden werden können. Wirtschaftlichkeit der digitalen Abformung: Effizienzgewinne und Chairside-Fertigung auch jenseits von Bohrschablonen Eine zweite zentrale Frage von Implantologinnen und Implantologen lautet: „Lohnt sich die Investition in einen Intraoralscanner?“
Die Wirtschaftlichkeit ist natürlich relevant für die Entscheidung, wichtig ist aber auch hier, die Fragestellung nicht zu eng zu fassen. Denn die zentralen Mehrwerte werden von den meisten Wirtschaftlichkeitsrechnungen nicht erfasst. Kurz gesagt: Ein Intraoralscanner lohnt sich deshalb, weil das Verfahren eine bessere und sichere Behandlung, sowie eine höhere Qualität der prothetischen Ergebnisse ermöglicht. Darüber hinaus profitieren Praxen enorm von mehr Effizienz durch kürzere Wege und schnellere Prozesse.
Unter finanziellen Gesichtspunkten geht es beim Einstieg in die digitale Abformung mehr darum, Teile der Wertschöpfung in die Praxis zu holen – auch jenseits von Bohrschablonen. Denn Guided Surgery ist an und für sich die Königsdisziplin der CAD/CAM-Fertigung. Wer das beherrscht, kann auch andere Prozesse digitalisieren und je nach individueller Situation weitere Teile der CAD/CAM-Prothetik in der Praxis fertigen.
Damit sind wir bei der wichtigsten Frage, die sich Implantologinnen und Implantologen bei der Auswahl des passenden Intraoralscanners stellen sollten: Will ich den Einsatz wirklich dauerhaft auf die Guided Surgery begrenzen – und welche weiteren Indikationen sind relevant?
Einstieg in die digitale Implantatplanung – Drei Extra-Tipps für die Entscheidungsfindung:
· Überlegen sie genau, was in Sachen Fertigung für Sie und Ihre Praxis die bessere Variante ist: ein Systempartner oder eine maßgeschneiderte (offene) Lösung, die verschiedene Optionen ermöglicht.
· Bewerten Sie Intraoralscanner, Software und Fertigung nicht nur in Bezug auf die digitale Implantatplanung. Denken Sie einen Schritt weiter und achten Sie auf die Zukunftsfähigkeit des Systems und weitere Einsatzbereiche, von denen Ihre Praxis perspektivisch profitieren könnte.
· Wählen Sie nicht nur den für Sie optimalen Intraoralscanner, sondern auch das Gesamtpaket, bei dem Sie und Ihr Team die bestmögliche Unterstützung bekommen. Mit einer fachkundigen Betreuung – von der Beratung über die Installation und Ersteinweisung bis zur Hilfe per Hotline auch Jahre nach dem Kauf – haben Sie jederzeit den Support, den Sie benötigen.
