Prothetik-Tipp

Keramik-Inlays und Teilkronen-Präparation: So gelingt es

Minimalinvasivität, Defektorientierung und der Erhalt von Zahnsubstanz – das sind die Schlagworte in der modernen konservierenden Zahnheilkunde. Inlays und Teilkronen erfreuen sich deshalb immer größerer Beliebtheit: Sie ermöglichen eine substanzschonende Versorgung, indem sie Defekte überkronen.


Keramik-Inlays Teilkronen-Präparation

Keramik-Inlays und -Teilkronen sind ästhetisch hochwertige Alternativen zu Füllungen aus Komposit oder Metall. © PD Dr. Ahlers


Vor allem die Nachfrage nach keramischen Restaurationen wächst stetig: Sie gelten bereits seit längerem als evidenzbasierte Versorgungsform, sind besonders ästhetisch und punkten mit Metallfreiheit. Inlays aus Keramik kommen vorwiegend im Seitenzahnbereich zum Einsatz. Sie sind dann indiziert, wenn der Defekt mittelgroß bis groß und die Kavität allseits gut zugänglich ist. Die Materialstärke dieser Einlagefüllungen muss mindestens 1,5 Millimeter betragen. Wie bei allen adhäsiven Restaurationen ist auch bei den Keramikinlays patientenseitig eine adäquate Zahnpflege essenziell: Nur so kann vermieden werden, dass sich Bakterien am Befestigungskomposit anheften und dort vermehren. Mittlerweile gelten sowohl herkömmlich abgeformte als auch im CAD/CAM-Verfahren hergestellte Inlays als klinisch erprobte und verlässliche Alternative zu Einlagefüllungen aus Komposit oder Metall.

Handelt es sich um eine ausdehnte Restauration im Seitenzahnbereich, kann die Inlay-Präparation an ihre Grenzen stoßen. In solchen Fällen ist die Versorgung mit einer Teilkrone Mittel der Wahl, um die bei größeren Keramikinlays potenziell auftretenden Spaltbildungen zu vermeiden. Keramikteilkronen eignen sich zum Beispiel für Patienten mit geringer Restzahnsubstanz oder endodontisch vorbehandelten Zähnen, aber auch bei nachgewiesenen Unverträglichkeiten gegen Gusslegierungen.



Schon bei der Präparation „keramisch denken“

Doch egal ob Inlay oder Teilkrone – keramische Versorgungen stellen ihre ganz eigenen Ansprüche an die Präparation. Werden Kavitäten zu flach präpariert oder Mindestschichtstärken nicht eingehalten, droht schnell der vorzeitige Verlust der Keramikrestauration. Bei Teilkronen kommt es bei einer unvorsichtigen Präparation zudem rasch zu einer Verletzung der Pulpa. Um qualitativ hochwertige und langlebige vollkeramische Restaurationen zu gewährleisten, helfen diese Regeln für die Inlay- und Teilkronen-Präparation [1]:

  • den Übergang zwischen den Präparationswänden und dem Kavitätenboden und alle Winkel innerhalb der Kavität abrunden
  • spitze Übergänge im Präparationsverlauf vermeiden
  • Fissurenverlauf beachten und eine okklusale Mindeststärke von 1,5 Millimetern einhalten
  • mindestens 2,5 Millimeter Breite an der engsten Stelle des Inlays gewährleisten, um einen Bruch zu vermeiden
  • eher divergierend als zu parallel arbeiten, als Öffnungswinkel der Kavitätenwand 6-10 Grad wählen
  • als Oberflächenwinkel am Übergang Kavität/Zahnoberfläche 90 Grad wählen
  • den Nachbarzahn mit einer Stahlmatrize schützen
  • mit einer Flamme nur lateral einsetzen, nie am Kastenboden
  • approximale Flanken etwas konkav gestalten

Die wichtigsten Regeln zur Inlay- und Teilkronen-Präparation in Bildern

Inlay- und Teilkronen-Präparation wie die Profis

Um die technisch anspruchsvolle Kavitätengestaltung für keramische Inlays und Teilkronen zu erleichtern, hat Komet Dental in Kooperation mit PD Dr. Oliver Ahlers, Dr. Uwe Blunck, Prof. Dr. Roland Frankenberger, Dr. Jan Hajtó, Dr. Gernot Mörig und Prof. Dr. Lothar Pröbster ein Experten-Set (4562ST) entwickelt. Das zehnteilige Set im sterilisierbaren Instrumentenständer enthält Instrumente zur Kronen- und Kavitätenpräparation, aber auch zur Füllungsbearbeitung. Darunter befinden sich drei Neuentwicklungen: Die Instrumente 6847KRD und 959KRD verfügen über eine Tiefenmarkierung bei 2 und 4 Millimetern, das kürzere konische Instrument 845KRD ist mit einer Tiefenmarkierung bei 2 Millimetern ausgestattet. Sie hilft dabei, die okklusale Mindestschichtstärke der Keramikrestauration einzuhalten. Bei der Gestaltung des approximalen Kavitätenrandes können die Schallspitzen SFM7 und SFD7 eine sinnvolle Ergänzung des Sets darstellen. Sie helfen bei der approximalen Finitur von Inlaypräparationen – ohne benachbarte Zähne dabei zu schädigen.

Mehr Informationen zum Experten-Set für Keramik-Inlays und -Teilkronen finden Sie unter www.kometstore.de.


Literatur

1 Ahlers MO, Mörig G, Blunck U, Hajtó J, Pröbster L, Frankenberger R. Guidelines for the preparation of CAD/CAM ceramic inlays and partial crowns. Int J Comput Dent. 2009;12(4):309-25.