MDP-Monomer: Das haftet
Mit dem MDP-Monomer gelang es Kuraray als weltweit erstem Hersteller, die Haftkraft an Hydroxylapatit (HAp) grundlegend zu verbessern. Das Phosphat-Monomer gilt als „der Kleber“ für Dentin, Zahnschmelz und Legierungen, und das seit fast 40 Jahren. Was ist das Erfolgsrezept? Wir fragten Dr. Adham Fawzy Elsayed, Scientific Marketing Manager DACH bei Kuraray Noritake Dental.
Wie hat die Entdeckung des MDP-Monomers die Zahnmedizin verändert?
Elsayed: Kuraray konnte die Zahnmedizin durch die Erfindung des haltbarsten Phosphatmonomers (MDP) verbessern. MDP-Monomer ist in der Lage, eine starke Bindung zu verschiedenen Substraten (Schmelz, Dentin, Metall und Oxidkeramik) zu erreichen. Diese Art der Adhäsion führte zur Einführung und kontinuierlichen Weiterentwicklung der minimalinvasiven Zahnmedizin, in der eine Vielzahl von Restaurationen eingesetzt werden kann (beispielsweise Veneers und Adhäsivbrücken), die wertvolle Zahnhartsubstanz schonen und hochästhetische Materialien verwenden.
Was ist das Besondere am Original-MDP-Monomer?
Elsayed: Die Reinheit und der Herstellungsprozess. Kuraray entwickelte das Original-MDP-Monomer bereits 1981 und hat es seither immer weiter verbessert. Viele andere Hersteller haben inzwischen begonnen, ein MDP-Monomer in ihren Produkten zu verwenden. Es gilt aber als eine der am schwierigsten zu produzierenden Substanzen – vor allem dann, wenn es um die Schaffung eines MDP-Monomers von höchstem Qualitätsniveau geht. Ohne jahrzehntelanges Know-how ist das nicht möglich, weshalb nicht alle MDP-haltigen Produkte zu dauerhaften Restaurationen führen. Der Reinheitsgrad des Originals wird bis heute nicht erreicht. Neben der Fähigkeit, sich mit Hydroxylapatit zu verbinden, zeichnet sich unser Original-MDP auch durch eine überaus starke Haftung an Metall und Zirkonoxid aus. Eine zuverlässige Verbindung zu Zirkonoxid wäre ohne MDP nicht möglich. Es ist dokumentiert, dass das MDP-Monomer das Phosphatmonomer ist, das die dauerhafteste Verbindung zu Zirkonoxid erreicht.
Ist das belegt?
Elsayed: Ja, es gibt unterschiedliche wissenschaftliche Studien dazu; eine aktuelle ist die von K. Yoshihara et al. „Functional monomer impurity affects adhesive performance.“ Dental Materials. 31: 1493–1501 (2015).
Die Voraussetzungen für jede adhäsive Befestigung müssen sauber erfüllt werden. Gelingt das nicht, gilt es notfalls eine andere Restaurationsart zu wählen. Wie unterstützen Sie den Anwender bei dem nicht einfachen Handling?
Elsayed: Mit detaillierten Gebrauchanweisungen, vereinfachten Workflows sowie Unterstützung und Schulungen versuchen wir, die adhäsive Befestigung für unsere Anwender direkt und einfach zu machen. Arbeitet der Anwender korrekt, erhält er perfekte Ergebnisse. Nimmt er es nicht ganz so genau, leidet der Haftverbund.
Helfen da nicht Selbstadhäsive?
Elsayed: Die großen Vorteile von selbstätzenden Adhäsiven sind die unkomplizierte Anwendung und die Fehlertoleranz. Im Gegensatz zu Total-Etch mit Phosphorsäure ist die Gefahr einer Überätzung des Dentins gering. Unsere Kunden wünschen sich eine Vereinfachung des Protokolls. Darauf reagieren wir und investieren viel Zeit und Geld in die Forschung von Selbstadhäsiven.
Dabei dürfte Ihre jahrzehntelange Erfahrung helfen.
Elsayed: Richtig, seit 40 Jahren entwickeln wir Produkte, geleitet durch das Streben nach japanischer Perfektion. Besonders die Ästhetik, die Zuverlässigkeit und der Erhalt des natürlichen Zahns stehen dabei im Fokus. Produkte wie der Caries Detector, PANAVIA oder der Goldstandard CLEARFIL SE Bond vereinen höchste Qualität mit höchster Ästhetik. Eine Weiterentwicklung unserer Produkte und die stetige Anpassung auf die Bedürfnisse der Zahnmedizin treiben uns voran.
Der Experte
Dr. Adham Fawzy Elsayed
Scientific Marketing Manager DACH Kuraray Noritake Dental
dental.de@kuraray.com